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Nach zahlreichen Attacken in Frankreich gibt es nun möglicherweise auch in Deutschland Angriffe mit Nadelspritzen auf junge Frauen.

Berlin – Ein kleiner Stich, begleitet von einem kurzen Schmerz, danach Schwindel und – schwarz. Diese Vorstellung bereitet zur Zeit vielen Feiernden auf Festivals und in Clubs Sorgen. Völlig unbegründet ist ihre Angst indessen nicht: Bei der „Fête de la Musique“, die im Juni in Frankreich stattfand, wurden zuletzt zahlreiche Frauen Opfer von sogenannten „Needle-Spikern“. 145 Anzeigen bestätigte das Innenministerium in Paris. Die Betroffenen berichten, während der landesweiten Feierlichkeit mit Spritzen gestochen worden zu sein.

Vorfälle in Frankreich: Viele Fragen offen

Ob den Opfern dabei tatsächlich Drogen oder andere Substanzen injiziert wurden, steht nach bisherigem Erkenntnisstand nicht fest. „Es scheint jedoch, dass es Fehlalarme gibt“, zitiert die Deutsche Presse-Agentur (dpa) einen Sprecher des Ministeriums. Also nur eine Massenhysterie? Bislang sind noch viele Fragen offen. Und dennoch: Ein ähnlicher Fall soll sich nun auch in Deutschland zugetragen haben.

Nadel-Stecher möglicherweise auch in Berlin unterwegs: Neun Frauen in Behandlung

Im Berliner Club „Matrix“ im Stadtteil Friedrichshain sollen zwei Männer in der vergangenen Woche wahllos mit spitzen Gegenständen auf ihre Opfer eingestochen haben. Nach Angaben der Berliner Zeitung B.Z. mussten am frühen Donnerstagmorgen, 3. Juli 2025, neun junge Frauen behandelt werden. Sechs von ihnen hätten über Verletzungen geklagt, bei dreien sei von „schockähnlichen Symptomen“ die Rede. Unter den Opfern soll sich auch ein 17-jähriges Mädchen befinden, das ebenso wie eine 23-Jährige in ein Krankenhaus gebracht worden sei.

Berliner Nachtclub „Matrix“Im Berliner Club „Matrix“ soll es in der vergangenen Woche zu mehreren Spritzen-Attacken gekommen sein. © IMAGO/dts Nachrichtenagentur

Noch während des Rettungseinsatzes habe man zwei Tatverdächtige im Alter von 35 und 44 Jahren festgenommen, berichtet die B.Z. und beruft sich auf Aussagen der Berliner Feuerwehr. Spritzen oder andere spitze Gegenstände seien bei den beiden Männern zwar keine gefunden, dennoch schließe die Polizei einen Nadel-Angriff wie in Frankreich nicht aus, so die Zeitung. Gegen die Tatverdächtigen, die sich vorerst wieder auf freiem Fuß befinden, werde nun wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Auf eine Anfrage der Redaktion reagierte der Club bislang nicht.

Weiterer Fall auf Fest in Bayern

Auch auf dem Bürgerfest in Kösching im oberbayerischen Landkreis Eichstätt soll es ebenfalls zu einer Nadel-Attacke gekommen sein: Hier war das Opfer eine 22-Jährige. Der Polizei zufolge klagte die junge Frau, die das Fest mit Freundinnen besucht hatte, über einen „nadelähnlichen Stich“ und Kopfschmerzen. Sie wurde daraufhin in ein Krankenhaus gebracht. „Es gibt keinen Hinweis, dass etwas injiziert worden ist, aber da laufen noch Untersuchungen“, zitiert die dpa einen Polizeisprecher. Die Kripo ermittelt derzeit wegen des Verdachts einer gefährlichen Körperverletzung.

In Frankfurt kam es zuletzt zu einem Zwischenfall, bei dem ein 46-Jähriger getötet wurde. Der dringend Tatverdächtige 36-Jährige soll es ursprünglich auf seine von ihm getrennt lebende Ehefrau abgesehen haben.