Großbritanniens Premierminister Keir Starmer und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wollen irreguläre Migration über den Ärmelkanal zwischen den beiden Ländern noch stärker bekämpfen. Zu Beginn eines
britisch-französischen Regierungsgipfels in London kündigte Starmer neue Taktiken und Entschlossenheit an. Macron sagte, die beiden Länder teilten „die
gleiche Entschlossenheit im Kampf gegen illegale
Verbrecherbanden“ und koordinierten dies eng mit anderen
EU-Staaten. Konkrete
Maßnahmen nannte er nicht. Schon seit Jahren wollen die beiden Länder die Migration über den Ärmelkanal stoppen.
Medienberichten zufolge soll eine neue Vereinbarung Großbritannien ermöglichen, Migranten, die den Ärmelkanal überquert haben,
nach Frankreich zurückzuschicken und sie so abzuschrecken. Im Gegenzug soll Großbritannien eine
entsprechende Zahl an Asylbewerbern aus Frankreich aufnehmen, die etwa durch
familiäre Beziehungen einen Bezug zum Land haben („One in, one
out“). Weiter heißt es, in einer Pilotphase Ende Juli sollen zunächst wöchentlich etwa 50 Menschen zurückgeschickt werden. Großbritannien kann seit dem Brexit sonst keine Migranten mehr in EU-Staaten zurückschicken.
Seit Jahren überqueren viele Migranten von Nordfrankreich aus den Ärmelkanal nach Großbritannien.
In den ersten sechs Monaten 2025 kamen circa 21.100 Menschen auf
diesem Weg nach Großbritannien – und damit fast 56 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, so viele wie nie zuvor. Das
berichtete die BBC unter Berufung auf Zahlen des britischen Innenministeriums. Der bisherige Jahresrekord lag 2022 bei etwa
45.700.
Die Überfahrt gilt als gefährlich. Immer wieder sterben Menschen in Seenot. In Nordfrankreich campen zudem viele Menschen in illegalen Camps in der Hoffnung, einen Platz für eine Überfahrt zu bekommen. Möglichkeiten zur legalen Einreise gibt es für sie quasi nicht.