Islamwoche an der CAU.

AUDIO: Bildungsausschuss zu Islamwoche an Uni Kiel (1 Min)

Stand: 10.07.2025 19:24 Uhr

Bei der Islamwoche an der Universität Kiel im Mai soll unter anderem ein Salafistenredner aufgetreten sein. Am Donnerstagnachmittag (10.7.) waren die Vorwürfe Thema im Bildungsausschuss.

Wochen nach der umstrittenen Islamwoche an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) hat sich der Bildungsausschuss des schleswig-holsteinischen Landtags auf Antrag der FDP am Donnerstag mit der Veranstaltung der Islamischen Hochschulgruppe (IHG) beschäftigt. Mit dabei: Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) und der oberste Verfassungsschützer des Landes Torsten Holleck.

Bei der Veranstaltung Anfang Mai soll unter anderem ein Salafistenredner aufgetreten sein. Außerdem war von einer geschlechtergetrennten Sitzordnung und antisemitischen Aufklebern unter anderem auf Laptops die Rede.

Sütterlin-Waack spricht von verfassungsrechtlich bedenklichen Rednern

„Es hat Redner gegeben und Bücher lagen auf einem Büchertisch, die verfassungsrechtlich bedenklich waren“, sagte Sütterlin-Waack im Bildungsausschuss. Mehrere Bücher hatten demnach einen salafistischen Hintergrund. Sie bestätigte damit die Vorwürfe von Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Islamwoche an der Kieler Uni. Im Laufe der Islamischen Woche sei gegen unsere Werte verstoßen worden, zudem sei unter anderem ein Redner aufgetreten, der der Organisation IMAN zuzuordnen sei. Die Politikerin erklärte, dass IMAN mit Missionierungskampagnen die salafistische Idee verbreiten würde.

CAU will Gespräch mit Organisatoren der Islamwoche

Vertreterinnen der Kieler Uni erklärten, dass man nicht die Möglichkeiten habe, alle Veranstaltungen auf dem Campus zu kontrollieren. Einige Ausschussmitglieder bemängelten fehlende Kommunikation von Seiten der Uni, insbesondere nach der Veranstaltung. CAU-Vizepräsidentin Dr. Catherine Cleophas sagte, dass die Uni sich bemühe, die Vorgänge aufzuklären. Strafrechtlichen Tatbestände wurden bei der laufenden Prüfung bislang nicht festgestellt. Außerdem berichtete Cleophas, dass bei einem Gespräch der Hochschulleitung mit dem Vorstand der Islamischen Hochschulgruppe vor wenigen Tagen herausgekommen sei, dass der IHG-Vorstand die Islamwoche nicht organisiert habe. Inzwischen seien die Organisatoren der CAU namentlich bekannt und zum Gespräch einbestellt. Wann das Treffen stattfinden soll, wurde nicht gesagt.

Verfassungsschutz kann Orientierung bieten

Verfassungsschutzchef Torsten Holleck wies daraufhin, dass sich auch Universitäten an den Verfassungsschutz wenden könnten. Im Vorfeld könne der helfen, Rednerinnen und Redner oder Organisationen einzuordnen. Das könne der Verfassungsschutz aber nicht von sich aus, sondern müsste von der Universität angefragt werden.

Kiel: Blick auf ein Gebäude der Christian-Albrechts-Universität.

Gab es bei den Veranstaltungen an der CAU Frauenfeindlichkeit und Antisemitismus? Dazu hat nun auch die Islamische Hochschulgruppe ein Statement veröffentlicht.