Drei Flugzeuge aus Deutschland sind wegen eines großflächigen Waldbrandes nahe dem Flughafen im Norden der Mittelmeerinsel Sardinien umgeleitet worden. Betroffen waren zwei Maschinen aus München sowie ein Flug aus Berlin, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtet. Statt in Olbia zu landen, wo der Luftraum zeitweise gesperrt war, flogen sie demnach nach Cagliari im Süden der Insel. 

Der Flughafen Costa Smeralda blieb zwar geöffnet, ankommende Maschinen konnten jedoch bis abends nicht landen. Abflüge waren demnach weiterhin möglich. Laut der Betreiberfirma Geasar wurden neun Flüge umgeleitet und zehn gestrichen, am Abend wurde der Flugraum wieder freigegeben. Auslöser der Einschränkungen war ein Waldbrand in der Nähe der Schnellstraße Sassari–Olbia im Gebiet von su Trambuccone. 

Brand auch auf Festland

Auch an der italienischen Westküste in der Toskana hat es einen großen Waldbrand gegeben. Wie die Feuerwehr auf X mitteilte, konnten die Flammen in der Nähe eines Campingplatzes in Rocchette bei Castiglione della Pescaia (Provinz Grosseto) am Abend gelöscht werden. Rund 600 Menschen wurden in Sicherheit gebracht, nachdem das Feuer auf Pinienwälder und die Ferienanlage übergegriffen hatte. Nun seien Aufräumarbeiten im Gange. Nach derzeitigem Kenntnisstand gebe es keine Verletzten.

Der Brand soll Medienberichten zufolge am Nachmittag durch einen Defekt an einer Entsalzungsanlage ausgelöst worden sein. Die Touristen wurden in einer nahegelegenen Sporthalle untergebracht, wo sie die Nacht verbringen sollten. Im Einsatz waren Feuerwehr, Forstkorps, Freiwillige sowie mehrere Löschhubschrauber. Auch die Armee schickte Tankfahrzeuge mit Wasser in die Küstenstadt.

Feuerwehrmann stirbt in Spanien

Im Nordosten Spaniens ist ein Feuerwehrmann im Einsatz gegen einen Waldbrand gestorben. Der Mann gehörte nach Behördenangaben einer Einheit der Feuerwehr an, die unter anderem für das Entfernen von Gestrüpp und die Kühlung des Bodens zuständig ist. Er sei nach einem Unfall mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen worden, dort aber gestorben.

© Lea Dohle

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Der Waldbrand war am Montag in der Umgebung der Stadt Tarragona in Katalonien ausgebrochen und hat nach Angaben der Forstbehörde seitdem rund 3.300 Hektar Land zerstört, unter anderem im Naturpark Els Ports in Paüls. Am Mittwoch gelang es der Feuerwehr, den Brand weitgehend unter Kontrolle zu bringen.

Durch die Trockenheit der Böden hat sich die Brandgefahr in Spanien zuletzt erhöht. Umweltministerin Sara Aagesen hatte vor einigen Tagen gesagt, mit Blick auf die Waldbrände sei mit einem „sehr problematischen“ Sommer zu rechnen. Nach Angaben des Europäischen Waldbrand-Informationssystems (Effis) war Spanien 2022 mit rund 500 Bränden und mehr als 300.000 Hektar verbrannter Fläche das am stärksten von Waldbränden betroffene Land in Europa. In diesem Jahr wurden bisher rund 24.000 Hektar Land zerstört.

Griechenland meldet mehr als 50 Brände an einem Tag

Auch die griechischen Behörden kämpfen gegen Brände. In den zurückliegenden 24 Stunden seien landesweit weitere 55 Wald- und Buschbrände ausgebrochen, sagte der Sprecher der Feuerwehrgewerkschaft, Kostas Tsigas, am Donnerstagmorgen im griechischen Rundfunk. „Wir müssen jetzt mit dem Tageslicht und mithilfe der Löschhubschrauber schnell die letzten Brandherde löschen, später werden nämlich starke Winde einsetzen“, sagte Tsigas.

Ein großer Brand brach unter anderem auf der Ferieninsel Thasos aus. Wie örtliche Medien berichteten, musste dort vorsorglich wegen der starken Rauchentwicklung ein Hotel evakuiert werden. Auch in Nordmazedonien seien zahlreiche Brände ausgebrochen, berichtete der griechische Rundfunk. Griechenland unterstützt das Nachbarland mit zwei Löschflugzeugen und Feuerwehrleuten.

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