Die Zahl der Ermittlungs- und Gerichtsverfahren wegen antisemitischer Vorfälle ist in Berlin im vergangenen Jahr weiter gestiegen. Das geht aus dem Jahresbericht des Berliner Antisemitismusbeauftragten Florian Hengst hervor.

Dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht zufolge wurden im Jahr 2024 insgesamt 756 entsprechende Verfahren eingeleitet. Ein Jahr zuvor waren es 589. Das entspricht einem Anstieg von rund einem Drittel.

Mehr als 130 Anklagen wurden demnach bei verschiedenen Gerichten erhoben. In knapp 470 Fällen beantragte die Staatsanwaltschaft einen Strafbefehl, also eine Bestrafung ohne mündliche Verhandlung.

In dieser Statistik sind allerdings keine Verfahren aufgelistet, die im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt stehen. Deren Zahl sei seit dem Überfall der radikal-islamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 erheblich gestiegen, heißt es in dem Bericht. Im vergangenen Jahr wurden demnach insgesamt solche 4.069 Verfahren verzeichnet. Davon wurden aber rund 2.430 eingestellt, meist weil keine Täter ermittelt werden konnten oder die Beweise nicht ausreichten.

Sendung: Radioeins, 10.07.2025, 14 Uhr