Nach rund zwei Monaten Bauzeit wurde am Montag, dem 30. Juni, der neue barrierefreie Zugang an der Sesenheimer Brücke für den Verkehr freigegeben. Bis zum geplanten Ersatzneubau der Brücke soll die neu errichtete Rampe den Weg für Fußgänger und Radfahrer verbessern, betonte das Mobilitäts- und Tiefbauamt. Die neue Rampe auf der Nordseite erfüllt künftig die Norm für barrierefreies Bauen und weist eine, an die Bestandsbrücke angepasste, nutzbare Breite von 2,30 Meter auf. Die Gesamtkosten betragen rund 280.000 Euro.

Die neue Konstruktion aus Stahlbauteilen wurde im Werk produziert und in den letzten Juniwochen vor Ort errichtet. Danach gab es noch letzte Restarbeiten an der Beleuchtung und am sogenannten Rampenfuß. Im Herbst sollen noch Ersatzpflanzungen unmittelbar neben der Rampe erfolgen, die aufgrund der bevorstehenden Sommerperiode auf die kommende Pflanzzeit verschoben wurden.

Die Sesenheimer Brücke verbindet die Sternsiedlung Möckern mit Lindenthal für Fußgänger und Radfahrer. Der nördliche Zugang von Lindenthaler Seite aus hatte bisher eine Treppe mit einer sehr steilen Rampe. Beides konnte von bewegungseingeschränkten Personen, Radfahrerinnen und Radfahrern sowie Personen mit Kinderwagen nicht bzw. nur sehr schwer genutzt werden. Gemäß einem Stadtratsbeschluss wurde daher nun eine barrierefreie Rampe errichtet.

Der barrierefreie Zugang zur Sesenheimer Brücke auf der Lindenthaler Seite. Foto: Ralf JulkeDer barrierefreie Zugang zur Sesenheimer Brücke auf der Lindenthaler Seite. Foto: Ralf Julke

Und dafür musste der Stadtrat richtig Druck machen. Denn wirklich geplant war die Barrierefreiheit erst mit dem Neubau der Sesenheimer Brücke, der nach bisherigen Planungen irgendwann ab 2031 erfolgen sollte. Wobei die Sesenheimer Brücke wohl gleichzeitig auch noch zur Interimsbrücke über die Bahnanlagen für den Radschnellweg von Leipzig nach Halle dienen soll. Ein Schnellweg, der immer weiter in die Zukunft verschoben wird, weil der Stadt zunehmend das Geld ausgeht und der Freistaat bei Radwegen wieder spart.

Sodass der auf fünf Millionen Euro kalkulierte Neubau der Sesenheimer Brücke dann möglicherweise für viele Jahre als Interim auf dem Radschnellweg dient, bevor eine deutlich leistungsfähigere Brücke weiter westlich gebaut werden kann. Was freilich bei der aktuellen Finanzpolitik in Bund und Land wohl eher ein Thema für eine sehr ferne Zukunft ist.