Zufällig auf einem Pfad entdeckt
Vermisste deutsche Backpackerin lebend in Australien gefunden
11.07.2025, 11:48 Uhr
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Carolina Wilga ist als Backpackerin im Westen von Australien unterwegs, als sie vor rund zwei Wochen plötzlich verschwindet. Nach dem Auffinden ihres Vans im Outback schließen die Behörden ein Verbrechen aus. Nun wird sie offenbar gefunden.
Eine seit zwei Wochen in Westaustralien vermisste Deutsche soll lebend gefunden worden sein. Das berichteten mehrere australische Medien übereinstimmend. Die Polizei müsse die Identität der Frau noch bestätigen, schrieb die Zeitung „Sydney Morning Herald“. Den Angaben zufolge wurde die 26-jährige Carolina Wilga zufällig auf einem Pfad im Busch von einem Passanten entdeckt. Nach der Frau lief seit Tagen eine großangelegte Suche.
Wilga war zuletzt am 29. Juni in dem Ort Beacon nordöstlich von Perth gesehen worden. Seither fehlte von ihr jede Spur, bis die Polizei am Donnerstag ihren Van in einem abgelegenen Outback-Gebiet entdeckt hatte. Das Fahrzeug hatte offenbar technische Probleme. Seither hatten die Behörden ihre Suche intensiviert.
Wahrscheinlich habe sie ihr Fahrzeug verlassen und sich dann in dem riesigen Gebiet verirrt, sagte Polizeioberkommissarin Jessica Securo am Donnerstag dem Sender ABC Radio Perth. Es handele sich um eine weitgehend unwegsame Outback-Region. Der Van befinde sich zudem 35 Kilometer landeinwärts vom nächsten größeren Pfad. Das Outback in Westaustralien ist besonders wild, extrem heiß und wegen der geringen Besiedlungsdichte und aufgrund der rauen Bedingungen auch gefährlich.
„Obwohl es dort viele Pfade gibt, kann man sich leicht verirren oder die Orientierung verlieren, wenn man sich nicht gut auskennt“, betonte Securo. Die Polizei ging daher nicht davon aus, dass Wilga einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein könnte.
Im Van unterwegs
Ihr Mitsubishi-Van sei gut ausgerüstet gewesen, unter anderem mit Solarmodulen und Wasser. Einsatzteams hatten das Gebiet am Boden und aus der Luft mit Hubschraubern abgesucht. Die Behörden hatten zudem Menschen in der Region gebeten, die Aufnahmen von Dashcams oder Drohnen aus dem Gebiet haben, die Polizei zu informieren.
Das ist der Van, mit dem Carolina Wilga unterwegs war.
(Foto: picture alliance/dpa/WESTERN AUSTRALIA POLICE/AAP)
Die Sorge um die Deutsche war zuletzt immer mehr gewachsen. Die Polizei hatte die Suche zeitweise auch auf andere Landesteile ausgeweitet. Beacon liegt – wie auch Karroun Hill, wo ihr Van gefunden wurde – im sogenannten australischen Weizengürtel (Wheatbelt), einer dünn besiedelten, für ihren Getreideanbau bekannten Region.
Ihr Telefon war ausgeschaltet – dabei soll sie zuvor ihre Familie, die in Castrop-Rauxel in Nordrhein-Westfalen lebt, regelmäßig kontaktiert haben. Der Polizei zufolge reist Wilga seit zwei Jahren in einem Van durch Australien und schläft meist in Hostels. Unter anderem soll sie sich den Trip durch Arbeit in Minen finanziert haben.