Zuerst veröffentlicht am
11/07/2025 – 14:37 MESZ

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Der Krieg in der Ukraine geht unvermindert weiter. Nur wenige Stunden nach einem Telefonat zwischen Donald Trump und Wladimir Putin in der vergangenen Woche hat Russland eine Rekordzahl von Drohnen und Raketen auf die Ukraine abgefeuert.

Nach Angaben der ukrainischen Regierung schickte Russland allein im Juni über 330 Raketen, 5.000 Kampfdrohnen und 5.000 Gleitbomben gegen meist zivile Ziele.

Trump scheint zunehmend die Nase voll von Moskau zu haben und kündigte nur wenige Tage nach der Aussetzung der Waffenlieferungen weitere Waffenlieferungen an Kiew an. „Die Ukraine muss sich selbst verteidigen“, lautet Trumps jüngstes Mantra.

Der überraschende Schritt erfolgte nach einem Telefonat zwischen Trump und Volodymyr Selenskyj, das der ukrainische Präsident als „fruchtbares Gespräch“ bezeichnete. Die Bewaffnung der Ukraine scheint vorerst sicher zu sein. Wird dies Putin beeindrucken?

Kann Europa einspringen und die US-Waffen ersetzen, falls Trump seine Meinung wieder ändert?

Ernste Fragen an die Runde dieser Woche: Tinatin Akhvlediani, Forscherin in der Abteilung für EU-Außenpolitik am Centre for European Policy Studies, Ania Skrzypek, Forschungsdirektorin bei der Foundation for European Progressive Studies und Michelle Haas, Politikwissenschaftlerin am Ghent Institute for International and European Studies und assoziierte Mitarbeiterin am Egmont Institute.

Zweites Thema: Bei ihrem ersten bilateralen Gipfel drängte der EU-Kandidat Moldau Brüssel zu einem beschleunigten Beitritt. Aufgrund wiederholter hybrider Angriffe aus Russland möchte Moldau so schnell wie möglich den 27 beitreten und ist nun bestrebt, sich den EU-Standards anzugleichen, um seinen Erweiterungspfad von dem der Ukraine zu entkoppeln.

Im Moment scheint Brüssel dazu noch nicht bereit zu sein. Aber wenn die Republik Moldau weiterhin greifbare Reformen und wirtschaftliche Belastbarkeit demonstrieren kann, kann dann das Argument für einen beschleunigten Beitritt ignoriert werden? Sendet die EU das richtige Signal an die von Russland bedrohten Länder?

Und schließlich diskutierte das Podium über die Rolle der Frauen im Militär.

Überall in Europa werden die Debatten über die Wehrpflicht angeheizt – und dieses Mal sind Frauen Teil der Gleichung. Angesichts der zunehmenden Sicherheitsbedrohungen und der knappen militärischen Ressourcen überdenken mehrere Länder lang gehegte Traditionen.

Die Idee, Frauen einzuberufen, gewinnt an Zugkraft. Am ersten Tag seiner EU-Ratspräsidentschaft hat Dänemark dies als letztes skandinavisches Land getan.

Die Ausweitung der Wehrpflicht wirft jedoch auch große Fragen zu den Verteidigungshaushalten auf: Kann sich Europa eine größere, integrativere Truppe leisten, oder wird dies die bereits knappen Militärausgaben belasten? Sollten finanzielle Erwägungen hier überhaupt eine Rolle spielen?

Ist ein obligatorischer weiblicher Beitrag zum Militär die ultimative Errungenschaft der Gleichstellung der Geschlechter? Was ist mit dem Argument, dass der Eintritt in das Militär eine persönliche Entscheidung sein sollte?