Luxemburg zeigt erneut starke Präsenz beim renommierten Fotofestival „Les Rencontres d’Arles“, dem weltweit größten seiner Art. Zur Eröffnung der Luxemburger Ausstellung in der Chapelle de la Charité reiste auch Erbgroßherzogin Stéphanie als engagierte Botschafterin der nationalen Fotokunst nach Südfrankreich.
Im Zentrum der diesjährigen Präsentation steht die Künstlerin Carine Krecké mit ihrer eindrucksvollen Schau „Perdre le nord“. Die Fotografin und Schriftstellerin hat sich darin intensiv mit digitalen Landschaften und Kriegsbildern auseinandergesetzt, eine künstlerische Arbeit, die mit Satellitenbildern der zerstörten syrischen Stadt Arbin ihren Anfang nahm. Besonders erschütternd: Aufnahmen, in die Überlebende eigene Fotografien eingebettet hatten, machten auf einen dort begangenen Völkermord aufmerksam. Ein Thema, das Krecké seither nicht mehr loslässt.
Auch Luxemburgs Kulturminister Eric Thill nahm an der Vernissage teil – trotz verspäteter Anreise durch Zugausfälle in Folge von Waldbränden bei Marseille. Neben zahlreichen Freunden der Fotografie kamen viele Unterstützer und Unterstützerinnen des Vereins Lëtz’Arles nach Arles, um das kulturelle Engagement Luxemburgs zu feiern. Für einen Abend lag das charmante Städtchen mit seinen antiken Kulissen fest in luxemburgischer Hand.
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Carine Kreckés Werk wirft zentrale Fragen auf: Wie viel Nähe ist in der Betrachtung von Leid und Krieg angebracht? Wann wird Distanz zur Gleichgültigkeit? Ihre Ausstellung thematisiert nicht nur den Syrienkrieg, sondern auch den Umgang einer vermeintlich allwissenden Welt mit globalen Katastrophen – eine Welt, die dennoch „den Norden verliert“.