Mit vielen geladenen Gästen feierte Büchereileiterin Maria Klobes-Martin das 50-jährige Bestehen der Gemeindebücherei Königstein. Sie hatte eine kleine Ausstellung vorbereitet, die das älteste, größte, schwerste und leichteste Buch zeigte. Auch waren einige Bücher zu sehen, die vom Autor selbst handsigniert wurden, ebenso wie alte Bilder der Bücherei und ihrer Leiterinnen. Einige Kunstwerke aus dem Buchfaltworkshop sowie alte Abrechnungen und der Büchereiführerschein der Vorschulkinder konnten bestaunt werden.

Der gemischte Posaunenchor Eschenfelden-Königstein unter der Leitung von Stefan Zahn eröffnete die Feier musikalisch. Bürgermeister Jörk Kaduk begrüßte zahlreiche Ehrengäste und blickte auf die vergangenen 50 Jahre zurück. Er lobte die Büchereileiterin Klobes-Martin für ihre engagierte Arbeit, die sie mit Herzblut leiste. „Sie bringt frischen Wind in unsere Bücherei“, freute er sich. Kaduk erklärte, dass er ein Verfechter des Lesens sei und bedauerte, dass die Lese- und Schreibfähigkeit der jungen Leute nachlasse.

Der stellvertretende Landrat Franz Mädler nannte die Büchereien kulturelle Treffpunkte, an denen Gemeinschaft gelebt wird. Dr. Harald Schwartz, Mitglied des Landtags, überreichte der Büchereileiterin sein Lieblingsbuch von Stefan Zweig: „Erinnerung eines Europäers“ und empfahl es jedem zu lesen. Bernd Heinisch, ebenfalls Mitglied des Landtags, war zum ersten Mal bei einem Büchereijubiläum dabei und dankte für alle ehrenamtliche Tätigkeit.

Schulrat Stefan Tischer bezeichnete die Bücherei als „Schatz für die Kinder und Schulen“. Der Sinn von Büchereien sei es, zunächst Lesekompetenz aufzubauen; dann komme auch die Lesemotivation meist von selbst. Ein Glücksfall sei es, dass Schule, Kindergarten und Bücherei räumlich so nahe beieinanderlägen. „Die Schulkinder können es kaum erwarten, alle zwei Wochen in die Bücherei zu gehen und freuen sich schon immer sehr darauf“, erklärte Schulleiter Rene Preißinger von der örtlichen Grundschule.

Martha Gottschalk, Diözesanbibliothekarin vom Michaelsbund, bezeichnete das Lesen als Freiheit, Bildung und Entfaltung. Viel habe sich in der Gesellschaft verändert, aber das Lesen sei geblieben. Sie überreichte Maria Klobes-Martin eine Schatzkiste. Pfarrer Hans Zeltsperger und Diakon Bernd Deyerl erbaten den kirchlichen Segen. Der Posaunenchor schloss mit dem anrührenden Lied „10.000 Gründe“ ab. Am Sonntag, 3. August, wird es beim Bürgerfest von 10 bis 17 Uhr einen „Tag der offenen Tür“ in der Bücherei geben.