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Ein Camping-Urlauber zahlt für eine kurze Tunnelstrecke nach Italien eine hohe Mautgebühr. Seine Überraschung sorgt für hitzige Diskussionen unter Reisenden.
Hamm – Obwohl regelmäßig lange Staus drohen, fahren viele gerne mit dem Auto in den Urlaub. Doch die Flexibilität, die Reise nach eigenen Wünschen zu gestalten, hat ihren Preis. Besonders in vielen europäischen Nachbarländern kommen neben den Spritkosten auch Mautgebühren, Vignetten und Tunnelpreise hinzu. Diese zusätzlichen Ausgaben können das Reisebudget erheblich strapazieren und sorgen nicht selten für Überraschungen.
Maut für 15-km-Tunnel lässt Camping-Urlauber stutzen – Facebook-User reagieren empört
Ein besonders extremes Beispiel erlebte kürzlich ein Camping-Urlauber: Er zahlte für die Durchfahrt eines nur 15 Kilometer langen Tunnels zwischen Frankreich und Italien fast 73 Euro. Eine Erfahrung, die er prompt mit anderen teilen wollte. „Soll noch jemand sagen, durch die Schweiz reisen sei teuer“, schrieb er in die Facebook-Gruppe „Camping Switzerland“ und postete ein Foto der Quittung für den Fréjus-Tunnel. Der Betrag setzte sich demnach zusammen aus 60,50 Euro Netto-Maut und 20 Prozent Mehrwertsteuer, was den Gesamtbetrag auf stolze 72,60 Euro trieb. Die Reaktionen anderer Facebook-User ließ nicht lange auf sich warten.
Teure Durchfahrt: Ein Camping-Urlauber musste für eine Tunnelfahrt tief in die Tasche greifen © Screenshot/ Facebook/ Camping Switzerland @ Marco Seiler
„Das ist wirklich zu viel. Interessant, dass die Politiker in der EU so was erlauben“, kommentierte ein User empört. „Das einzig Richtige wäre, Gotthardtunnel und Sankt-Bernhard-Tunnel Gebühren zu verlangen – ohne Wenn und Aber“, forderte hingegen eine andere Nutzerin. Ein weiterer ergänzte jedoch: „Ja, aber nur für Ausländer, da die keine weiteren Steuern bei uns bezahlen.“
Autobahnen der Extreme: In Deutschland ist keine Strecke länger als die A7 – eine andere hört einfach aufFotostrecke ansehen
Für zwei User sollen die Gebühren vor allem für die Deutschen gelten: „Die stopfen den Gotthard voll“, wetterte die eine. „Viele Deutsche und andere Nationen sagen, die Schweiz sei teuer. Aber wenn sie in anderen Ländern wie Frankreich sind, rechnen sie die Gebühren für Autobahnen und Tunnel nicht dazu. Aber protzen mit neuen Wohnmobilen auf Pump“, kritisierte eine andere. Das Auswärtige Amt warnt derzeit vor Betrugsmaschen bei Mautgebühren.
Hitzige Diskussion über Mautgebühren entfacht – „Immer dieser Hass auf andere“
Kommentare, die andere User nicht unkommentiert lassen wollen. „Gegen die Deutschen?“, fragte ein User verwundert. „Ja genau. Immer die Deutschen. Oh Mann, aber selbst nach Deutschland einkaufen fahren, oder? Außerdem ist es doch gerade egal, wer durchfährt. Immer dieser Hass auf andere“, kommentierte ein anderer verärgert. Für einen User wiederum liege das Problem ganz woanders: „Autofahren ist viel zu günstig! Wenn alle Gebühren doppelt so hoch wären, gäbe es kein Stau mehr.“
Mautgebühren sind eine gängige Praxis zur Finanzierung der Straßeninfrastruktur. In den letzten Jahren haben einige Länder, wie etwa Österreich, ihre Mautgebühren sogar erhöht, um die Instandhaltung und den Ausbau der Straßen zu finanzieren. Besonders die Einführung digitaler Mautsysteme hat die Verwaltung und Erhebung der Gebühren vereinfacht, aber auch den Druck auf Reisende erhöht. 2024 wurde die Mautpflicht in Deutschland für Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen ausgeweitet – aber nicht alle Wohnmobile waren von der Neuerung betroffen. (vw)