Zoll-Streit
EU sieht sich „bereit“ für Handelsabkommen mit den USA

11.07.2025, 15:20 Uhr

Nach den jüngsten Drohungen von US-Präsident Donald Trump zu einer Erhöhung der Zölle hat die Europäische Union erneut ihre Bereitschaft zu einer Einigung in dem Zollstreit bekräftigt. „Wir stehen nach wie vor bereit, ein Abkommen mit den USA zu schließen“, sagte ein Kommissionssprecher in Brüssel. „Mal sehen, was passiert, wenn unsere Freunde in Washington in ein paar Stunden aufwachen“, fügte er hinzu.

Nachdem es in dieser Woche zunächst so ausgesehen hatte, als ob Brüssel und Washington sich auf ein schnelles Abkommen einigen würden, um Zölle in Höhe von 20 Prozent zu vermeiden, blieb ein Durchbruch aus. Stattdessen verlängerte Trump die von ihm selbst gesetzte Frist für eine Einigung vom 9. Juli auf den 1. August. Am Donnerstag sagte er jedoch dem Sender NBC News, die EU werde „heute oder morgen“ einen Brief mit Einzelheiten zu neuen Zöllen erhalten. Zuletzt hatte Trump über seinen Onlinedienst Truth Social neue Zölle für Kanada und Brasilien angedroht.

Der Kommissionssprecher sagte, die EU sei „auf alle Szenarien vorbereitet“ und bleibe „in engem Kontakt mit unseren Mitgliedsstaaten und unserer Industrie“. Brüssel hat Gegenzölle auf US-Produkte im Wert von rund 21 Milliarden Euro vorbereitet, nachdem Trump Anfang des Jahres Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Stahl- und Aluminiumimporte verhängt hatte. Die EU-Zölle würden nach jetzigem Stand in der kommenden Woche in der Nacht zu Mittwoch in Kraft treten. Diese Frist könnte jedoch „ohne Schwierigkeit“ verlängert werden, betonte der Kommissionssprecher.

Derzeit seien keine neuen Gespräche oder Treffen zwischen den Verhandlungsführern der EU und der USA geplant, teilte die Kommission mit. „Das kann sich aber alles jeden Moment ändern“, sagte Kommissionssprecherin Paula Pinho.