Amsterdam – Die Worte treffen wie ein Stich ins Herz. Prinzessin Alexia, Tochter von König Willem-Alexander und Königin Máxima, spricht so offen wie nie über ihre seelische Gesundheit.

Zuvor hatte Königin Máxima für Aufsehen gesorgt, als sie berichtete, dass ihre Töchter Amalia und Alexia gelegentlich psychologische Hilfe in Anspruch nehmen. Der Anlass war ein Treffen einer Stiftung für psychische Gesundheit. Máxima ist dort Ehrenvorsitzende. Nun ergreift Alexia selbst das Wort, zeigt sich im Gespräch mit dem niederländischen Promi-Magazin „Story“ ganz direkt, ganz ehrlich.

Stolze Mama: Königin Máxima (54, 2.v.l.) mit ihren drei Töchtern Amalia (21), Alexia und Ariane (18, v.l.) im Garten von Schloss Huis ten Bosch in Den Haag

Stolze Mama: Königin Máxima (54, 2.v.l.) mit ihren drei Töchtern (v.l.) Amalia (21), Alexia und Ariane (18) im Garten von Schloss Huis ten Bosch in Den Haag im Juni 2024

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„Ich bin sehr froh, dass psychische Probleme bei jungen Menschen weltweit nicht mehr als ‚Das gehört einfach zum Älterwerden dazu‘ abgetan werden. Sondern dass sie ernst genommen werden“, sagt Alexia im Gespräch mit „Story“. Besonders schlimm für die Studentin, die derzeit am University College London eingeschrieben ist: die vielen hasserfüllten Kommentare, die sie immer wieder erhalte. Cybermobbing. Und auch der Druck in den sozialen Netzwerken laste auf ihr, gesteht die Prinzessin. „Ich weiß besser als jede andere, wie stark soziale Medien und der Vergleich mit anderen einen Menschen beeinflussen können.“

Die drei niederländischen Prinzessinnen sind – leider – nur allzu vertraut mit den Schattenseiten des Internets. Vor allem die Älteste, Prinzessin Amalia (l.), erhielt immer wieder Hasskommentare, in denen User und Follower sie wegen ihres Gewichts kritisierten

Die drei niederländischen Prinzessinnen sind – leider – nur allzu vertraut mit den Schattenseiten des Internets. Vor allem die Älteste, Prinzessin Amalia (l.), erhielt immer wieder Hasskommentare, in denen User und Follower sie wegen ihres Gewichts beleidigten

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Tatsächlich ergab eine Studie der Universität North Carolina, dass Social Media zu Online-Mobbing führen und in Heranwachsenden unter anderem die Angst auslösen kann, etwas zu verpassen. Teenager, die ständig ihre Likes checken, reagieren feinfühliger auf das soziale Echo im Netz. Bleiben Likes und Kommentare dauerhaft aus, fühlen sich Teenies schlecht und können im schlimmsten Fall sogar an Depressionen erkranken.

Um sich zu schützen, spreche sie viel mit Freunden und Vertrauten, vor allem aber mit ihren Eltern, sagt Alexia. „Ich rufe sie manchmal zweimal täglich an. Wie die meisten, die von zu Hause ausgezogen sind, denke ich, etwas häufiger mit meiner Mutter als mit meinem Vater.“

Lesen Sie auchKönigin Máximas Schwester nahm sich das Leben

Dass Máxima die seelische Gesundheit ihrer Töchter besonders am Herzen liegt, hat nicht zuletzt einen tragischen Grund: Ihre jüngere Schwester Inés litt schon als Teenager an Depressionen und Essstörungen. Máxima kämpfte um ihre Schwester, doch 2018 nahm sich Inés im Alter von 33 Jahren das Leben.

Máximas Schwester Inés wurde nur 33 Jahre alt

Máximas Schwester Inés wurde nur 33 Jahre alt

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Mit ihrem mutigen Geständnis rüttelt Prinzessin Alexia jetzt wach. Eine starke, junge Frau und der ganze Stolz ihrer Eltern.

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