Lohra (Hessen) – Ein Autohändler schmuggelte Luxus-Autos im Wert von 5 Millionen Euro nach Russland, obwohl die Ausfuhr wegen der EU-Sanktionen verboten war. Jetzt muss er 5 Jahre ins Gefängnis.
So urteilte das Landgericht Marburg (Hessen) am 8. Juli 2025. Zuvor hatten die Staatsanwaltschaft Frankfurt und der Zoll Essen (Nordrhein-Westfalen) gegen den Autohändler (56) aus Lohra wegen Verstoßes gegen das Außenwirtschaftsgesetz (AWG) ermittelt.
Sanktionen verbieten Luxusgüter-Verkauf
Wegen des Ukrainekrieges verhängte die EU Sanktionen gegen Russland. Diese beinhalten auch den Verkauf von Luxusgütern mit einem Wert von mehr als 300 Euro. Betroffen sind laut Industrie- und Handelskammer Autos und Motorräder, Lebensmittel wie Kaviar oder Trüffel, teure Kosmetikprodukte, Schmuck, Handtaschen und Elektroartikel. Dabei ist es egal, ob man die Artikel selbst nach Russland ausfährt oder sie vor Ort verkauft. Ist dem Händler bekannt, dass sie in Russland benutzt werden sollen, dann macht er sich beim Verkauf strafbar.
Der Prozess fand in Marburg statt
Foto: Christian Lademann/dpa
Autohändler verschleierte den Zielort
Insgesamt 71 Luxus-Autos mit einem Warenwert von mehr als 5 Millionen Euro verkaufte und lieferte der Händler nach Russland. Oberstaatsanwalt Sinan Aktogan: „Es handelte sich um Autos verschiedener Marken, alle Fahrzeuge waren jedoch einzeln mindestens 50.000 Euro wert.“ Beim Verkauf täuschte er vor, die Autos in andere Länder verkauft zu haben, um das Ausfuhrverbot zu umgehen.
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Am 5. September 2023 durchsuchten Zollfahnder bei einer Razzia die Wohnung und die Geschäftsräume des Händlers. Es wurden Computer, Verkaufsunterlagen, drei teure Autos und fast 130.000 Euro Bargeld sichergestellt. Die Auswertung der Beweismittel reichte schließlich für die Anklage und den Prozess vor dem Landgericht Marburg.
Der Autohändler muss jetzt nicht nur ins Gefängnis, sondern ist auch 5 Millionen Euro ärmer: Der Wert der verkauften Autos wurde von seinem Privatvermögen eingezogen.