Wie die Stadtverwaltung gestern kurz mitteilt, sollen in dieser Saison „nur wenige Springbrunnen in Betrieb“ gehen. Für die Neustadt bedeutet das, dass alle städtischen Brunnen trocken bleiben, mit Ausnahme des Artesischen, der ohnehin ganzjährig sprudelt.
Bleiben trocken „Stille Wasser und „Stürmische Wogen“ am Albertplatz – Foto: Anton Launer
Also keine Fontäne und Wasserspiele bei den Zwillingsbrunnen „Stille Wasser“ und „Stürmische Wogen“ am Albertplatz, der „Rundbrunnen“ am Palaisplatz bleibt trocken, auch der westliche Krachtbrunnen und das Wasserspiel auf der Hauptstraße und der Kugelbrunnen vor der Martin-Luther-Kirche bleiben abgeschaltet.
Der neue Grünflächen-Amtsleiter Sascha Döll sagt: „Die finanziellen und personellen Herausforderungen zwingen uns dazu, Prioritäten zu setzen und diese schwierige Entscheidung zu treffen.“ Leider habe die Stadt in diesem Jahr deutlich weniger Mittel als üblich für den Betrieb der Springbrunnen. Das begrenzte Budget müsse stattdessen in die Unterhaltung und die Sicherheit der städtischen Spielplätze und Bäume investiert werden. „Die Bäume leiden unter den zunehmenden Klimaveränderungen (der März 2025 war einer der wärmsten und trockensten seit Messbeginn 1881) und bedürfen erhöhter Kontrolle und Pflege“, so Döll.
Soll dieses Jahr nicht sprudeln – der Brunnen vor dem Japanischen Palais. Foto: Archiv/Anton Launer
Die Ausnahmen
Ein paar kleine Lichtblicke gibt es dennoch. So wird der Trinkwasserbrunnen am Alaunplatz wieder in Betrieb gehen, auch der Arthesische Brunnen am Albertplatz sprudelt weiterhin. Außerdem wird man sprudelndes Wasser wohl am Sarrasani-Brunen sehen, der wird von der Wohnungenossenschaft Johannstadt betrieben wird.
Politischer Protest
Gegen die Brunnenabschaltungen empört sich Team Zastrow. Dessen Stadtrat Robert Reschke sagt: „Brunnen, die maßgeblich das Stadtbild prägen, sollen aus Kostengründen nicht eingeschaltet werden. Dies ist ein Affront gegenüber den Einwohnern und ein Armutszeugnis zugleich.“ Der Betrieb aller städtischen Brunnen würde im Jahr weniger als 400.000 Euro kosten. In der Präsentation des Grünflächenamtes zu den Haushaltsberatungen seien diese Mittel für die Brunnen noch als gesichert dargestellt worden. Mit dem Beschluss zum Haushalt habe der Umweltbereich der Bürgermeisterin Eva Jähnigen (Grüne) außerdem noch zusätzliche Mittel in Höhe von zwei Millionen Euro erhalten und verfüge damit über mehr Geld als jemals zuvor.
Mann wolle nun der zuständigen Umweltbürgermeisterin beim Thema Brunnen Druck machen und dafür kämpfen, dass zeitnah alle rund 100 Dresdner Brunnen wieder sprudeln. Brunnen gegen Straßenbäume auszuspielen sei jedenfalls der falsche Weg. Wenn man begrenzte Ressourcen habe, dann könne man eben nicht Bäume pflanzen, die 10.000 Euro je Baum kosten.
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