Das US-Außenministerium will von seinen mindestens 18.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Inland derzeit mehr als 1.300 entlassen wollen. Das entspricht rund 7,5 Prozent des Personals. Die Entlassungen sind nach übereinstimmenden Medienberichten Teil eines weitreichenden Kürzungs- und Umstrukturierungsplans der Regierung von Präsident Donald Trump. 

Aktuell schicke das Ministerium Kündigungsschreiben an mehr als 1.100 Staatsbedienstete und an 246 Beamte des auswärtigen Dienstes mit aktuellem Einsatzort im Inland, berichtete die Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf eine hausinterne Mitteilung. Dabei werden die betroffenen Beamten des auswärtigen Dienstes zunächst für 120 Tage beurlaubt und verlieren danach ihren Posten. Für die meisten anderen betroffenen Staatsbediensteten gelten 60 Tage Kündigungsfrist. Auch die Nachrichtenagentur Reuters berichtete unter Berufung auf ein internes Schreiben über die Entlassungspläne.

Insgesamt soll die Personalstärke nach Abschluss der Sparmaßnahmen dem
Ministerium zufolge um mehr als 15 Prozent verkleinert werden. Demnach sollen insgesamt fast 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ministeriums gehen.

Das State Department verschlanke den Betrieb im Inland, um sich auf diplomatische Prioritäten zu fokussieren, hieß es demnach in der Mitteilung. Der Personalabbau sei „umsichtig“ gestaltet worden und betreffe etwa nicht unbedingt notwendige Funktionen. Darüber wieviele Menschen das US-Außenministerium insgesamt im Inland beschäftigt, kursieren unterschiedliche Angaben. Die Nachrichtenagentur Reuters spricht unter Berufung auf eine interne Nachricht von 18.000, während sich AP auf einen Brief des Ministeriums an den US-Kongress beruft, der von 18.700 inländischen Mitarbeitern sprechen soll.

USA als Vermittler und Kriegspartei

Kritiker sehen hingegen die Fähigkeit der Vereinigten Staaten gefährdet, ihre Interessen im Ausland durchzusetzen. „Wieder einmal machen Präsident Trump und Außenminister Rubio Amerika weniger sicher“, sagte etwa der demokratische Senator Tim Kaine aus Virginia. Er nannte die Entscheidung „lächerlich“ angesichts von Versuchen Chinas, seinen Einfluss weltweit zu vergrößern, und mit Blick auf die Lage in der Ukraine und im Nahen Osten.

Die USA und ihre Diplomaten sind derzeit in einer Reihe internationaler Konflikte als Vermittler aktiv, etwa beim russischen Angriffskrieg auf die Ukraine oder beim Krieg im Gazastreifen. Im jüngsten Krieg zwischen Israel und dem Iran hatten die Vereinigten Staaten zuletzt selbst ins Geschehen eingegriffen und iranische Atomanlagen attackiert.

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