Zahlreiche Menschen sitzen während einer Streckensperrung in Uelzen fest.

Stand: 11.07.2025 14:20 Uhr

Die Bahnstrecke war Hamburg-Hannover war in Höhe Eschede am Donnerstag gesperrt. Grund war unter anderem ein Böschungsbrand. Hunderte Fahrgäste mussten warten – und kamen teils nicht weiter.

Während der Fernverkehr über Rotenburg umgeleitet wurde, war nach Auskunft des Verkehrsunternehmens metronom für rund 500 Fahrgäste in Uelzen zeitweilig Endstation, rund 300 mussten in Celle den Zug verlassen. Eigentlich sollten Ersatzbusse pendeln. Es seien aber nur drei Busse verfügbar gewesen, sagte ein Metronomsprecher. Der Sprecher räumte ein, dass dies viel zu wenige Busse für so viele Fahrgäste gewesen seien. Fahrgäste berichteten, dass sie stundenlang auf die Busse hätten warten müssen. Reisende kritisierten außerdem, dass es unklare Informationen über den Abfahrtort der Busse gegeben habe. Einige fuhren zurück nach Hamburg oder Hannover, um dann den Umweg über Rotenburg zu nehmen.

Augenzeuge: „Es war teilweise tumultartig“

Ein in Uelzen Reisender, der in Uelzen festgesessen hatte, sagte dem NDR Niedersachsen, nachdem alle Zuginsassen ausgestiegen seien, passierte „zwei Stunden lang erst mal gar nichts“. Als ein Bus kam, sei mit Gewalt gedrängelt worden. Zum zweiten Bus sei eine Traube von Leuten gerannt. „Es war teilweise tumultartig.“ Von 16 bis 21 Uhr hätte er in Uelzen ausgehaart und sich dann von Freunden abholen lassen. Zu diesem Zeitpunkt hätten noch Hunderte am Bahnhof festgesessen. Auch Familien mit kleinen Kindern und Menschen, die kein Deutsch konnten, seien betroffen gewesen.

Das Bild zeigt einen Metronom von der Seite.

Im Dezember 2023 hatte metronom darum gebeten, den Vertrag aufzulösen. Jetzt erhalten sie wohl einen neuen Verkehrsvertrag.

KVG: Schwierig, so viele Busse kurzfristig bereitzustellen

Der Fahrgastverband Niedersachsen kritisierte am Freitag das Krisenmanagement von metronom. Die Eisenbahngesellschaft sei vertraglich verpflichtet, für ausreichend viele Ersatzbusse zu sorgen. Metronom arbeitet in dem Fall mit den örtlichen Busunternehmen zusammen. Ein Sprecher der Kraftverkehr GmbH & Co. KG (KVG) sagte, dass es schwierig sei, so kurzfristig so viele Busse bereitzustellen.

Zusätzlich noch ein defekter ICE und ein medizinischer Notfall

Nach Angaben einer Bahnsprecherin war nicht nur der Böschungsbrand Auslöser für die Sperrung: Auf der Strecke sei auch ein defekter ICE stehen geblieben, der von Hamburg auf dem Weg nach München war. Der Zug musste mit verminderter Geschwindigkeit bis Eschede weiterfahren, damit die Fahrgäste in Busse und einen Ersatzzug umsteigen konnten. Ein weiterer Zug stand laut Bahn wegen eines medizinischen Notfalls auf der Strecke. Die Deutsche Bahn (DB) hatte am Donnerstag überprüft, ob die Oberleitung durch den Brand beschädigt wurde. Fernverkehrszüge wurden am Abend über Rotenburg umgeleitet. Die Halte in Celle, Uelzen und Lüneburg entfielen teilweise.

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