Der Ludwigshafener Chemiekonzern BASF korrigiert seine Gewinnerwartungen für das laufende Geschäftsjahr nach unten.

Vor allem die weltwirtschaftlichen Unsicherheiten samt US-Präsident Donald Trumps Zollpolitik dämpfen die Erwartungen fürs Gesamtjahr.

Die BASF hat im zweiten Quartal 2025 weniger Umsatz und weniger Gewinn erzielt als im zweiten Quartal 2024. Nach vorläufigen Zahlen ging der Umsatz im zweiten Quartal des laufenden Jahres um 2,1 Prozent auf 15,77 Milliarden Euro zurück (2. Quartal 2024: 16,11 Milliarden Euro). Grund waren den Angaben zufolge negative Wechselkursauswirkungen in allen Unternehmensbereichen. Insbesondere im wichtigen Segment Chemikalien (Chemicals), einem der Kerngeschäftsfelder der BASF, haben zudem niedrigere Preise zum Umsatzrückgang beigetragen. Das hat der Dax-Konzern am Freitagabend mitgeteilt.

Die verkauften Produktmengen stiegen den Angaben zufolge gegenüber dem Vorjahresquartal leicht an, vor allem dank eines deutlichen Mengenwachstums in den Segmenten Agrarchemie (Agricultural Solutions) und Oberflächentechnologie (Surface Technologies).

Laut den durchschnittlichen Analystenschätzungen war beim Umsatz für das zweite Quartal 2025 etwas mehr veranschlagt worden, nämlich 15,80 Milliarden Euro.

Das Ergebnis (EBITDA vor Sondereinflüssen) der BASF-Gruppe lag im zweiten Quartal 2025 den vorläufigen Angaben zufolge bei 1,77 Milliarden Euro und damit exakt auf dem Niveau der durchschnittlichen Analystenschätzungen. Allerdings unterschreitet das Quartalsergebnis den Wert des Vorjahresquartals (2. Quartal 2024: 1,96 Mrd. Euro). Das EBITDA ist die für die BASF maßgebliche Gewinnkennzahl Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Sachanlagen und auf immaterielle Vermögensgegenstände. Das Ergebnis nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen liegt für das zweite Quartal 2025 bei voraussichtlich 0,08 Milliarden Euro – deutlich weniger als zuvor und als angenommen. Bei dem Dax-Konzern laufen bereits Spar- und Personalabbauprogramme. Zum 31. März hatte die BASF weltweit 111.408 Beschäftigte (31. Dezember 2024: 111.822).

Deutlich schwächeres Gesamtjahr erwartet

Die BASF teilte am Freitagabend mit, sie passe angesichts der anhaltenden gesamtwirtschaftlichen und geopolitischen Unsicherheiten ihre Annahmen für das Gesamtjahr 2025 an. „Das globale Bruttoinlandsprodukt wird im Jahr 2025 nach aktuellen Schätzungen weniger wachsen als bisher angenommen. Diese Entwicklung ist im Wesentlichen zurückzuführen auf die Anfang April angekündigten US-Zölle und die daraus resultierenden Unsicherheiten am Markt“, schreibt die BASF. „Vor diesem Hintergrund wertete der US-Dollar deutlich gegenüber dem Euro ab.“ Das bremst die Exporte aus dem Euroraum, also auch die der BASF.

Das erwartete langsamere Wachstum der globalen Industrieproduktion werde die Nachfrage nach Chemieprodukten weniger stark ansteigen lassen als bisher erwartet, schätzt der weltweit tätige Konzern.

Deutlich weniger Gewinn erwartet

So erwartet die BASF eine schwächere Ergebnisentwicklung für 2025 als bisher prognostiziert. Das Unternehmen geht nunmehr von einem EBITDA vor Sondereinflüssen zwischen 7,3 Milliarden und 7,7 Milliarden Euro aus – knapp 10 Prozent weniger als zuvor erwartet. Bisher war von einem Ergebnis von 8,0 Milliarden bis 8,4 Milliarden Euro ausgegangen worden. Im Gesamtjahr 2024 lag dieser Wert bei 7,9 Milliarden Euro. Für die wichtige Liquiditätskennziffer Free Cashflow indes rechnet die BASF weiter mit zwischen 0,4 Milliarden und 0,8 Milliarden Euro für das laufende Geschäftsjahr.

Der Free Cashflow lag auch im zweiten Quartal 2025 den vorläufigen Zahlen zufolge mit 0,53 Milliarden Euro etwas höher als im Vorjahresquartal (2. Quartal 2024: 0,47 Milliarden Euro).

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