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Der FC Augsburg heißt Sandro Wagner begeistert willkommen. Die Erwartungen an den neuen Trainer sind enorm. Erweist sich dies als ideale Verbindung?

Augsburg – Fast eine Stunde dauerte die Vorstellungs-Pressekonferenz von Sandro Wagner beim FC Augsburg. Das Szenario wirkte auf den ersten Blick widersprüchlich: Wagner gab sich bescheiden und demütig, fast schon ergriffen von dem großen Medienrummel um seine Person.

Fußballer, Fußballerinnen und nochmal Fußballer – die Partner unserer DFB-Stars bei der Frauen-EMSara Däbritz, Giulia Gwinn und Klara Bühl mit ihren Partnern.Fotostrecke ansehenWagner sagte einst: „Profi-Fußballer verdienen zu wenig Geld“

Das war nicht mehr der frühere Stürmer, der einst großkotzig und fernab jeglicher Realität sagte: „Profi-Fußballer verdienen zu wenig Geld.“

Mit auf dem Pressepodest saß auch Michael Ströll, Geschäftsführer des FC Augsburg. Mehrfach betonte Ströll, mit dem FC Augsburg auf allen Ebenen einen Schritt nach vorne machen zu wollen. Ihn freue die neue Strahlkraft und bundesweite Beachtung für seinen Klub.

Der FC Augsburg schöpft sein Potenzial nicht aus

Denn bislang hatten die bayerischen Schwaben von sich ein fast schon zweifelhaftes Image kreiert: Das kleine Augsburg, das mit wenig Budget den großen Klubs in der Bundesliga ein Bein stellt. Dabei sind in und um Augsburg zahlreiche Milliardenkonzerne angesiedelt, die Region zählt zu den reichsten in Deutschland und Augsburg zu den 25 größten Städten in Deutschland.

Das Potenzial des Vereins ist viel größer, als es die Verantwortlichen bislang kundgetan haben.

Neu-Coach Wagner könnte deshalb schon mal atmosphärisch genau ins Profil passen. Gestählt und ausgebildet als Stürmer beim FC Bayern hat er mit zahlreichen Klubs und zuletzt als Co-Trainer der deutschen Nationalmannschaft die große Fußballwelt erlebte.

Fußball: Bundesliga - Trainingsauftakt FC AugsburgSandro Wagner leitet sein erstes Training beim FC Augsburg. © Harry Langer/dpaMit dem FC Augsburg zurück in den Europacup?

Je erfahrener Wagner wurde, desto bescheidener trat er öffentlich auf. Über seine Experten-Tätigkeit beim ZDF brachte er mit Expertise und Lockerheit zudem einen neuen Stil in das öffentlich-rechtliche Fernsehen. Wagner ist ein Allround-Talent mit höchsten Ansprüchen.

Dem FC Augsburg kann er nun den Weg zeigen, wie er auf die europäische Fußballlandkarte zurückkommt.

Wagner und Ströll weichen Saisonziel aus

Doch auf der Pressekonferenz taten sich Ströll und Wagner mit einem klaren Saisonziel noch schwer. Ströll meinte, ein einstelliger Tabellenplatz wäre schön. Wagner betonte mehrfach, wichtig sei es, dass alle Beteiligten mit seiner Arbeit zufrieden seien, unabhängig vom Tabellenplatz.

Die wichtigste Frage ist also: Was ist das Saisonziel?

In diesem Punkt machen es sich beide Protagonisten zu einfach. Der FC Augsburg hat den viel respektieren Coach Jess Thorup auf Tabellenplatz zwölf entlassen. Es ist völlig klar, dass nun auch ergebnistechnisch bessere Daten abzuliefern sind, damit Sandro Wagner und der FC Augsburg ein perfektes Match ergeben können.