In einer Feierstunde zur Wiedereinweihung blickte Ortsvorsteherin Alexandra Ries auf die Umsetzung des Projekts zurück, bei dem unter anderem Regierungspräsidium, Denkmalamt und Stadt Karlsruhe mit verschiedenen Fachämtern gemeinsam die Planungen umgesetzt haben. „Nach einer längeren Zeit der Sanierung steht der Ort der Stille nun wieder zur Verfügung.“ Es sei auch für die Kirchen ein besonderer Ort, an dem Trost und Kraft gespendet wird. Bürgermeisterin Bettina Lisbach erinnerte an die bewegte Geschichte des Baus, der im Stile des Historismus 1902 erbaut wurde – in einer Zeit, als der Alte Friedhof an seine Grenzen stieß. Die Kapelle sei ein prägender Bau, ein Zeugnis der Baukunst.
Doch der Zahn der Zeit nagte am Gebäude, so Thomas Dueck, der als Architekt mit der Planung und Gestaltung städtischer Gebäude befasst ist. Der Abteilungsleiter des Bereichs Hochbau und Gebäudewirtschaft beim Stadtamt Durlach blickte auf die Baugeschichte und die nötigen erfolgten Maßnahmen. In den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde zwar schon einmal die Kapelle saniert, doch mussten nun etliche Maßnahmen dies korrigieren. Ob Risse, Schwamm oder die letztlich einsturzgefährdete Kapelle: „Es war planerisch, baulich und auch finanziell ein Kraftakt“, schließlich sei mehr als eine Dachsanierung nötig gewesen (siehe „Artikel zum Thema“). Gelder dafür kamen durch Zuwendungen des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart, der Denkmalstiftung Baden-Württemberg sowie durch Zuwendungen aus Nachlässen von vier Bürgerinnen und Bürgern. Auch wenn die Sanierungsmaßnahmen länger als geplant gedauert haben, die Kapelle sei nun wieder in ihrer einstigen Schönheit und Funktion.
Die Veranstaltung, der auch zahlreiche Ortschaftsräte und Gemeinderäte beiwohnten, wurde durch eine ökumenische Andacht sowie musikalische Beiträge von Kantor Johannes Blomenkamp mit Chor und Orgel umrahmt.