Im vorletzten Eintrag in die „Twilight“-Saga wurde etwas eigentlich Niedliches versehentlich zum vielleicht unheimlichsten Element des ganzen Films – das Ergebnis einer Fehlentscheidung, die „Breaking Dawn“-Regisseur Bill Condon bis heute bereut!
„Twilight“ ist ohne Zweifel eines der größten popkulturellen Phänomene der letzten 20 Jahre. Die von Stephenie Meyer verfasste Jugendbuchreihe über die Liebe zwischen der sterblichen Bella Swan und dem Vampir Edward Cullen wurde in über 40 Sprachen übersetzt und weltweit mehr als 160 Millionen Mal verkauft.
Bei einem so durchschlagenden Erfolg war es natürlich nur eine Frage der Zeit, bis die Saga ihren Weg ins Kino finden würde – und mit Kristen Stewart und Robert Pattinson in den Hauptrollen setzte sich das Phänomen im Jahr 2008 schließlich auf der Leinwand fort. Mit einem Gesamt-Einspielergebnis von 3,3 Milliarden US-Dollar bilden die insgesamt fünf „Twilight“-Filme eine der erfolgreichsten Kinoreihen der letzten Jahrzehnte.
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Besonders die letzten beiden Teile – „Breaking Dawn Teil 1 & 2“ – stachen dabei in vielerlei Hinsicht heraus: Mit Produktionskosten von 110 bzw. 136 Millionen US-Dollar waren die beiden Finalfilme die teuersten Einträge in das Franchise – und mit Einnahmen von 712 bzw. 829 Millionen Dollar auch die mit Abstand erfolgreichsten. Doch zugleich gerieten sie auch noch mehr als ihre bereits viel gescholtenen Vorgänger ins Kreuzfeuer der Kritik.
Einer der Gründe dafür war ein ganz besonders fragwürdiges CGI-Element: das computergenerierte Baby Renesmee. Während die „Twilight“-Filme nie für bahnbrechende Effekte bekannt waren, stellte der digitale Säugling in „Breaking Dawn 1“ einen neuen Tiefpunkt dar – was selbst der Regisseur später unumwunden zugab!
LEONINE
Eher unheimlich als süß: Das computergenerierte „Twilight“-Baby!
„Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen“ musste noch mit einem vergleichsweise bescheidenen Budget von 37 Millionen Dollar auskommen und hatte dementsprechend eine Entschuldigung für VFX-Patzer aller Art. Im Gegensatz dazu konnte Regisseur Bill Condon („Die Schöne und das Biest“) im zweigeteilten Finale so richtig klotzen.
Umso irritierender war für viele Fans der Anblick eines grotesken Computerbabys, das übrigens der Ersatz für eine animatronische Puppe war, die den Machern in letzter Minute als „zu unheimlich“ erschien – doch der digitale Notbehelf machte die Sache kein bisschen besser. Condon sprach in einem Interview mit dem Hollywood Reporter offenherzig über seine Fehlentscheidung:
„Das war ein Desaster. Es hat absolut nicht funktioniert, und wir hätten das gar nicht erst zulassen dürfen.“ Auch Produzent Wick Godfrey nannte „Chuckesmee“ – so der wenig schmeichelhafte Spitzname, den Fans der Kreatur gaben – „eines der furchteinflößendsten computergenerierten Babys, die jemals in einem Film zu sehen waren.“
Ein anderes Detail, dass die Verantwortlichen wohl am liebsten rückgängig gemacht hätten, könnt ihr im ersten Teil entdecken. Mehr dazu erfahrt ihr im nachfolgenden Artikel:
Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits zuvor auf FILMSTARTS erschienenen Artikels. Ein ähnlicher Artikel ist zuvor bereits auf unserer französischen Schwesternseite AlloCiné erschienen.
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