125 Jahre Wuppertaler Schwebebahn

Am 1. März 1901 nahm die Wuppertaler Schwebebahn offiziell ihren Betrieb auf. Eine teilkolorierte 20-Euro-Silbermünze würdigt Anfang 2026 das einzigartige Verkehrsmittel zum 125-jährigen Jubiläum.

Die Erfindung der Schwebebahn geht in die 1880er-Jahre zurück, als in den damaligen Städten Barmen und Elberfeld die Pläne nach einem weiteren Verkehrsmittel zur Personenbeförderung laut wurden. In dieser Zeit beschäftigte sich der Kölner Ingenieur Eugen Langen mit der Idee einer Schwebebahn. Seine gleichermaßen bahnbrechende wie zukunftsfähige Erfindung ist auch heute noch das wichtigste und leistungsfähigste Verkehrssystem im öffentlichen Personennahverkehr Wuppertals und befördert pro Jahr über 20 Millionen Fahrgäste.

Auf der 13,3 Kilometer langen Strecke schwebt die Bahn durch die Stadt und verbindet 20 Haltestellen zwischen den Stadtteilen Vohwinkel und Oberbarmen. Die Stecke verläuft zum größten Teil über die Wupper. Auch für Touristen aus der ganzen Welt ist die Schwebebahn eine beliebte Attraktion. Zahlreiche Mythen und Anekdoten ranken sich um das denkmalgeschützte Transportmittel – von der Fahrt Kaiser Wilhelms II. im Jahr 1900 bis zum Sprung des Elefanten Tuffi während einer Zirkus-Werbefahrt 1950 in die Wupper, der zum Glück mit Schramme am Po davonkam, aber die Schwebebahn endgültig weltweit bekannt machte.

Der Bau der Schwebebahn begann im Sommer 1898, bereits am 5. Dezember 1898 wurde die erste Probefahrt durchgeführt und im Oktober 1900 fand die legendäre Kaiserfahrt auf der Strecke Döppersberg bis Vohwinkel statt. Im März 1901 wurde die Strecke Kluse – Zoo für den öffentlichen Fahrgastverkehr freigegeben. Es ist der offizielle Betriebsbeginn, dessen 125. Jahrestag nun gefeiert wird. Insgesamt wurden 19.200 Tonnen Eisen verbaut, die Baukosten betrugen rund 16 Millionen Goldmark.

Die Wuppertaler Schwebebahn ist ein weltweit einzigartiges Denkmal der Industriegeschichte und ein Symbol für Tradition und Innovation. Noch heute ist sie ein erfolgreiches und beliebtes Verkehrsmittel, das laufend modernisiert wird – technisch wie optisch.

1. Preis: Heinz Hoyer

Die Münze zum Jubiläum ist gewissermaßen ein Gemeinschaftswerk zweier ganz Großer der Berliner Münzdesignerszene: Bodo Broschat schuf die Adlerseite, die Bildseite stammt von Altmeister Heinz Hoyer, dem der 1. Preis im Gestaltungswettbewerb zugesprochen wurde. Das Motiv zeigt einen Gelenktriebwagen der aktuellen Baureihe in einer raffinierten Untersicht-Perspektive zwischen mächtigen stählernen Gerüststützen. Unten auf der Münze ist ein kleiner Elefant zu sehen, der an die dramatische Sturzgeschichte des Zirkuselefanten Tuffi von 1950 erinnert. Das Preisgericht lobt: „Der Entwurf überzeugt in seiner festen, aber lebendigen Komposition durch seine urbane Kraft und macht das bahnbrechende schwebende Verkehrsmittel glaubhaft erfahrbar. Das Schweben des Gelenkzuges wird durch den fokussierten Einsatz der Farbe Blau verstärkt. Das Zusammenspiel von Bahn und Bebauung verdeutlich gekonnt die herausragend stadtbildprägende, identitätsstiftende Funktion für Wuppertal.“ Die „endlose“ Randschrift lautet: „VOHWINKEL BIS OBERBARMEN BIS“.

2. Preis: Till Mainz

Der 2. Preis im Münzwettbewerb ging an Till Mainz, ebenfalls aus Berlin. Auf seinem Gipsmodellschlängelt sich als S-Kurve die Oberschiene der Schwebebahn an einer Häuserfront vorbei. Im Vordergrund hängt – blau hervorgehoben – ein Wagen der neuesten Generation über den angedeuteten Wellen der Wupper. Oben etwas im Hintergrund unter der Umschrift „125 Jahre Wuppertaler Schwebebahn“ sieht man den historischen Kaiserwagen von 1900 und eine weitere ältere Wagengeneration. Die Jury betont in ihrer Beurteilung: „Beeindruckend ist die dynamische Präsenz, mit der die Schwebebahn als Teil des Wuppertaler Stadtlebens erfahrbar wird. Die mächtigen Stützen der Schwebebahn sind lediglich skizziert. Dank der kühnen Komposition würdigt die Münze die Wuppertaler Schwebebahn als Zeugnis technischer Meisterleistung und als ikonisches Merkmal der Stadt.“

3. Preis: Viktor Huster

Der drittplatzierte Entwurf von Viktor Huster aus Baden-Baden setzt die Wuppertaler Schwebebahn über der Wupper und vor einer Stadtsilhouette ins Zentrum. Das Preisgericht dazu: „Durch die erkennbar gefahrene Rechtskurve und die teilweise freischwebenden Stützen gewinnt die Arbeit an Lebendigkeit und Dynamik. Hinter der Heckscheibe sind zwei Kinder erkennbar, die aus der Bahn blicken. Die ungewöhnliche, breit geschnittene Typographie unterstützt und verstärkt die expressionistische Anmutung der Münze. Die Farbe betont die Zentrierung der Bahn zusätzlich. Der mutige Entwurf schlägt eine Brücke über 125 Jahre Kultur- und Industriegeschichte.“

Spezifikationen:  125 Jahre Wuppertaler Schwebebahn, 2026, 20 Euro, Silber 925/1000, teilkoloriert, 18 g, Ø 32,5 mm, Prägestätte Berlin (A).  Die Auflagen wurden noch nicht bekannt gegeben.