Bayern schafft mehr Freiräume für Händler und Einkaufsmöglichkeiten für Kunden. Das neue Ladenschlussgesetz erlaubt bis zu acht lange Einkaufsnächte und bis zu vier Marktsonntage im Jahr. Dreht jetzt auch Augsburg an der Uhr? Zumindest bei Marktsonntagen ist mit keinen gravierenden Änderungen zu rechnen. Anders sieht es beim möglichen Einkauf bis Mitternacht aus. Es tut sich ferner eine Möglichkeit auf, von der Stadtteile und einzelne Händler profitieren könnten.
Noch gibt es keinen Termin für die Shopping-Night 2025 in Augsburg
Andreas Gärtner vom Einzelhandelsverband sagt aber auch: „Wir vom Verband und die Händler müssen erst einmal ausloten, was sinnvoll ist und welche Optionen sich auftun.“ Die Debatte über den besten Termin für die anstehende lange Einkaufsnacht ist angestoßen. Ein Termin für eine lange Einkaufsnacht im Jahr 2025 steht derzeit nicht fest. Allerdings wurden im Hintergrund Weichen gestellt. Ekkehard Schmölz, Leiter von Augsburg Marketing, das die Shopping-Nacht koordiniert, sagt: „Für die Light Nights hatten wir mit der Stadt vorsorglich eine Ausnahmegenehmigung für Freitag, 17. Oktober, bei der Regierung von Schwaben beantragt.“ Dies sei nun nicht mehr erforderlich, „da die neuen gesetzlichen Regelungen eine entsprechende Öffnung ohne besonderen Anlass ermöglichen“, so Schmölz. Alternative: Langes Einkaufen am sogenannten „Black Friday“. Der Termin fällt auf 28. November. Zu diesem Zeitpunkt läuft bereits der Augsburger Christkindlesmarkt.
Früher war die Shopping-Night mit dem Christkindlesmarkt verbunden. Allerdings musste, wie es heißt, für eine Genehmigung eine andere Veranstaltung als Anlass genannt werden. Es war die Nacht der 1000 Lichter in der Altstadt. Die lange Einkaufsnacht wurde als inoffizieller Startschuss für das Weihnachtsgeschäft verstanden. Während der Corona-Pandemie fielen die langen Einkaufsnächte ersatzlos aus. Letztmals gab es die Verbindung zum Christkindlesmarkt im Jahr 2019. Seit 2022 ist der Termin mit den Light-Nights im Oktober verknüpft. Erfahrungen zeigten, dass nicht alle Händler mitzogen. Die Resonanz fiel unterschiedlich aus. Schmölz sagt: „Jetzt ist der Handel gefragt.“ Gärtner kennt die Ausgangslage: „Das ist jetzt auch Thema in unseren Gremien.“
Chef des Einzelhandelsverbands bringt eine neue Idee ins Spiel
Der Chef des schwäbischen Handelsverbands ist ein Freund von langen Einkaufsnächten: „Solche Events sind hinsichtlich der Debatte um die Belebung der Innenstädte ein gutes Instrument, um für den Standort und dessen Angebote zu werben.“ Gärtner bracht bei der Live-Diskussion „Darüber spricht Augsburg“ unserer Redaktion einen möglichen Termin im Herbst ins Spiel. Es ist das Straßenkünstlerfest La Strada. Für 2025 komme der Termin nicht mehr infrage. Aus Sicht des Handelsexperten zieht die Veranstaltung jedes Mal viele Menschen in die Innenstadt, die gerne konsumieren. La Strada findet heuer erstmals im September statt. Termin ist von Freitag, 12. September, bis Sonntag, 14. September.
Die Veranstalter haben den üblichen Termin Ende Juli freigemacht. Das Augsburger Weinfest, auch bekannt als „Weinstraße“, findet von Donnerstag, 31. Juli, bis Sonntag, 3. August, in der Maximilianstraße statt. Die Weinstraße hatte im Vorjahr Premiere, die Veranstaltung kam gut an. Organisator Fabian Lohr weitet das Programm aus.
Marktsonntage gibt es aktuell in Oberhausen (31. August) und Lechhausen (19. Oktober). Die Verantwortlichen vor Ort setzen große Hoffnungen auf das Angebot. Marktsonntage sind beliebt. Lechhausen zieht nach Schätzungen mehr als 20.000 Gäste an. Bei Marktsonntagen gilt, dass es einen besonderen Anlass geben muss. Das neue Gesetz ändert daran nichts. In Lechhausen ist es die Kirchweih, Oberhausen hängt sich an den Herbstplärrer an.
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Der Marktsonntag in Lechhausen ist beliebt.
Foto: Klaus Rainer Krieger
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Der Marktsonntag in Lechhausen ist beliebt.
Foto: Klaus Rainer Krieger
Wenn es abends um zusätzliche Einkaufsmöglichkeiten geht, könnte sich aufgrund der Gesetzesänderung für einzelne Häuser und Stadtteile eine Tür öffnen. Einzelhändler dürfen künftig an bis zu vier Werktagen pro Jahr eigenständig und unabhängig von zentralen Veranstaltungen länger als 20 Uhr geöffnet haben. Schmölz sagt: „Dies könnte insbesondere für kleinere Quartiers- oder Straßenfeste neue Impulse setzen.“ Als Stadtmarketinggesellschaft der Stadt begrüße man die im neuen bayerischen Ladenschlussgesetz enthaltenen Lockerungen grundsätzlich.
Augsburgs Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle (CSU) sieht es ähnlich: „Besonders positiv ist, dass Kommunen künftig mehr Entscheidungs- und Gestaltungsspielraum erhalten, um flexibel auf lokale Gegebenheiten reagieren zu können.“ Die konkrete Umsetzung und Ausgestaltung der neuen Möglichkeiten sei ein Gemeinschaftsprojekt: „Nur im engen Schulterschluss mit Handel, Verwaltung, Politik, Anwohnern und weiteren Innenstadt-Akteuren können tragfähige Lösungen entstehen.“
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Michael Hörmann
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