Tödlicher Unfall auf Sardinien
Anwalt: Frau des Lufthansa-Chefs leistete erste Hilfe

12.07.2025, 13:59 Uhr

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Mit ihrem SUV erfasst Vivian Spohr auf Sardinen eine 24-jährige Italienerin. Die junge Frau stirbt noch am Unfallort. Nun schildert der Anwalt der Ehefrau von Lufthansa-Chef Carsten Spohr den Hergang des tödlichen Unfalls.

Nach einem tödlichen Verkehrsunfall auf der italienischen Mittelmeer-Insel Sardinien hat sich der Anwalt der Familie von Lufthansa-Chef Carsten Spohr geäußert. Gegenüber der „Bild“-Zeitung bestätigte Angelo Merlini, dass Vivian Spohr das am Unfall beteiligte Fahrzeug gesteuert habe.

Nach Angaben der Ermittler hatte sich der Unfall bereits am Dienstag in dem Nobel-Urlaubsort Porto Cervo ereignet. Demnach soll die 51-jährige Ehefrau von Carsten Spohr im Urlaub auf Sardinien mit ihrem SUV eine Frau überfahren haben. Die 24-Jährige starb noch am Unfallort. Bei der Toten handelt es sich um eine Italienerin, die als Babysitterin arbeitete. Tests bei Frau Spohr auf Alkohol und Drogen seien negativ ausgefallen.

Nach dem Unfall soll Frau Spohr den Angaben des Anwalts zufolge angehalten und versucht haben, dem Mädchen zu helfen und es zu reanimieren. Jedoch sei Vivian Spohr nach einem ersten Wiederbelebungsversuch ohnmächtig geworden und in ein Krankenhaus gebracht worden, sagte Merlini.

Gegen die 51-Jährige wird nach Angaben des Anwalts wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. Sie befinde sich auf freiem Fuß und habe bereits nach Deutschland zurückkehren dürfen. „Da keine Fahrerflucht vorlag, hielten es die Richter nicht für angebracht, Frau Spohr in Haft zu nehmen“, führte Merlini im Bericht der Zeitung weiter aus. Eine Kaution habe sie nicht hinterlegen müssen.

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Lufthansa AG Carsten Spohr und seine Frau Vivian bei einem Empfang im Jahr 2018.

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Lufthansa AG Carsten Spohr und seine Frau Vivian bei einem Empfang im Jahr 2018.

(Foto: IMAGO/Andreas Weihs)

Anwalt beschreibt Unfallhergang

Die Ermittler erhofften sich Aufschluss über den Unfall von den Überwachungskameras, die es im Bereich der Unfallstelle gebe. Die Aufnahmen habe Spohrs Anwalt bisher nicht sichten können. Den Unfallhergang könne er jedoch unter Berufung auf Augenzeugen schildern. Demnach habe seine Mandantin an dem Zebrastreifen zunächst angehalten. Die Zeugen sollen dies bestätigt haben, sagte er.

Nachdem eine Gruppe von Menschen die Straße überquert hatte, sei sie angefahren und habe nicht bemerkt, dass die junge Frau noch am Ende der Gruppe gestanden habe. Dann habe Frau Spohr die junge Frau „mit sehr geringer Geschwindigkeit angefahren“, teilte der Anwalt mit. Ihr BMW habe ein Automatikgetriebe und sei sehr schwer, führte er an.

Der Unfallwagen sei von den Behörden beschlagnahmt und durchsucht worden. Am Mittwoch sollen die Ergebnisse des Gutachtens vorliegen, sagte der Anwalt. Vivian Spohr sei „am Boden zerstört“ und stehe noch immer unter Schock.