Manchmal sind es scheinbare Kleinigkeiten, die größere geopolitische Verschiebungen ankündigen. Da wären etwa die Probleme des Unternehmens Glavprodukt, Russlands größtem Hersteller von Dosenfleisch und Fischkonserven. Im vergangenen Herbst wurde es unter staatliche Verwaltung gestellt. So erging es seit Kriegsbeginn vielen westlichen Firmen, aber noch keiner, die in der Hand von US-Investoren ist.

Eigentümer Leonid Smirnow, ein US-Bürger russischer Abstammung, hatte noch bis vor wenigen Tagen gehofft, seinen Konzern vor dem Zugriff der Moskauer Behörden retten zu können. Smirnow, ein glühender Fan und Wähler von Donald Trump, schrieb Briefe an die Regierung in Washington und schaffte es sogar, Außenminister Marco Rubio einzuspannen. Das Verfahren gegen Glavprodukt werde „Teil der Verhandlungen“ mit Russland, versicherte Rubio in einem Interview Ende Februar. Wochen später sagte auch Trump, er sei sich sicher, dass Putin in dem Fall „großzügig“ sein werde.