„Ist das ein Straßenfest oder was?“, fragt der Neuling am Eingang der Johannesstraße seine Begleitung. Zehn Schritte weiter hat er die Bestätigung: Und was für ein Straßenfest das ist! Ein etwas anderes, dreitägiges alternatives Straßenfest nämlich, organisiert vom Verein Westallee. Am Freitagabend bevölkern die Stuttgarter Westler und viele andere zu Hunderten einen abgesperrten Teil der Johannes- und der Lerchenstraße rund um den Anton-Wilhelm-Amo-Platz vor dem Arbeitsgericht und füllen das Viertel mit guter Laune. Gefeiert wird der Sommer und das Leben.
Junge Leute, Alteingesessene, Väter und Mütter mit Babytragen lassen es sich gut gehen, genießen den lauen Abend. Auch viele Kinder sind da, flitzen zwischen den Ständen und den vielen Holzpaletten herum, die als Sitzgelegenheiten dienen. Einige tanzen zum Technosound von DJ Immi Bakes, der von der kleinen Bühne wummert. Später am Abend wird die Berliner Brenda Blitz live spielen.
Die Sache ist klar: Auf der von Bäumen gesäumten Johannesstraße, Stuttgarts ältestem Boulevard, zeigt sich der Westen von seiner besonders entspannten, ungezwungen Seite: gleichermaßen schwäbisch wie international – wobei im kulinarischen Angebot das Internationale eindeutig überwiegt. Vor den Ständen mit Thai Street Food und afrikanischen Speisen bilden sich lange Schlangen. Es gibt Couscous, philippinische Hot Steamed Buns und Leckereien aus Vietnam. Auch Nudeln und Almpizza sind gefragt.
An diesem Samstag gibt’s zusätzlich„Kunst im Hinterhof“. Dabei verwandeln sich fünf Hinterhöfe in Kurzzeit-Galerien und -Ateliers. Kinder haben die Wahl zwischen einem Bällebad und einem Mal-Workshop. Und auf der Bühne spielt zum Abschluss niemand Geringeres als Jonah, ein bekanntes Indie-Pop-Duo. Die „Westallee“, das ist Summer in the City vom Feinsten.