Korbußen (Thüringen) – Er investierte Millionen in eine neue Firma, in eine neue Taktstraße, brachte den weltweit ersten Aufback-Döner auf den Markt: Mustafa Demirkürek (54). Jetzt ist der Unternehmer nach nicht mal einem Jahr insolvent – aber nur vorläufig.
„Ich gebe nicht auf, ich bin ein Kämpfer, werde auf jeden Fall weitermachen“, sagt der Thüringer zu BILD. „Wir sanieren jetzt bei laufendem Produktionsbetrieb – meine Aufback-Döner gibt es weiterhin in allen großen Supermärkten.“ Warum er mit seiner Firma (über 70 Mitarbeiter) in finanzielle Schieflage geriet? „Meine Finanzierung war nicht gut“, berichtet der Geschäftsführer der Alzarro World GmbH.
Für die Produktion in Korbußen in Thüringen wurde gezielt eine neue Taktstraße errichtet – hier stockte jedoch anfangs die Produktion, es kam zu erheblichen Umsatzeinbußen
Foto: Marcus Scheidel/MAS Bildagentur
Bestellte Stückzahlen anfangs nicht geliefert
„Eigentlich sollte 2022 schon Produktionsbeginn sein, doch erst im Mai 2024 startete der Probelauf, im September 2024 schließlich die Produktion. Es hat lange gedauert, ehe alle Maschinen richtig eingespielt waren, die bereits bestellten Stückzahlen geliefert werden konnten. Diese Zeit hat uns leider enorme Umsatzeinbußen gebracht.“
Der Dönerback aus Thüringen wird für 6,99 EUR verkauft
Foto: Marcus Scheidel/MAS Bildagentur
Lange 16 Jahre hatte Unternehmer Demirkürek an seinem einzigartigen Döner (6,99 EUR) getüftelt. „Er wird bei uns frisch hergestellt – enthält Hähnchenfleisch mit Salat und Knoblauchsoße, in einer feinen Teigtasche.“ Die wird verpackt, kommt ins Kühlregal – zu Hause können ihn die Dönerliebhaber 10 Minuten im Backofen aufbacken – fertig. Der Geraer meldete für seine Erfindung sogar ein weltweites Patent an.
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Rechtsanwalt und Sanierungsexperte Kai Dellit ist vorläufiger Insolvenzverwalter des Unternehmens – er betont: „Derzeit befindet sich die Alzarro Dönerworld GmbH in einer Phase der Restrukturierung und nutzt hierfür die Instrumente der Insolvenzverordnung. Wir setzen alles daran, das Unternehmen wieder auf stabile Füße zu stellen und den Dönerback zu einer festen Größe im Markt zu machen.“
Auch Mustafa Demirkürek ist optimistisch: „Wir haben kein Produktions- oder Produktproblem, auch genügend Abnehmer. Wir blicken voller Zuversicht in die Zukunft.“