Inhalt / Kritik

Als die junge Cassie Holt (Alice Eve) in einem irischen Pub Ärger mit mehreren Männern bekommt, ist Mikeal Tallini (Antonio Banderas) gleich zur Stelle und hilft ihr aus dieser brenzligen Situation. Mehr noch, der Privatdetektiv bietet ihr sogar an, in Zukunft für ihn zu arbeiten. Die meiste Zeit ist das nicht übermäßig aufregend, während sie sich durch die Fälle wühlen. Und doch endet einer davon tödlich, als Tallini brutal ermordet wird. Für Cassie ist klar, dass sie ihren Mentor rächen muss, weshalb sie beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln. Eine Spur führt sie zu den höchsten Kreisen. Dabei stößt sie rasch auf Jamie Douglas (Shelley Hennig), die zuvor als Sexsklavin gehalten wurde und nun auf Rache sinnt. Doch könnte sie auch die Mörderin von Tallini sein?

Eine weitere Mogelpackung

Selbst große Hollywoodstars müssen irgendwie Geld verdienen. Und so landen viele illustre Schauspieler und Schauspielerinnen zwischendurch bei Direct-to-Video-Produktionen, oft aus dem Action- oder Thrillerbereich. Die Filmografie wird dadurch zwar nicht gerade aufgewertet, dafür gibt es Kohle für wenig Arbeit. Während manche im fortgeschrittenen Alter quasi nur noch das machen, fährt Antonio Banderas inzwischen zweigleisig. So ist er zwischendurch durchaus in respektablen Produktionen zu sehen, etwa Indiana Jones und das Rad des Schicksals und Babygirl. Aber auch in schwachen Titeln wie Code Name Banshee und eben The Last Girl, bei denen man nur hoffen kann, dass die Bezahlung wenigstens gut genug war, um etwas Derartiges zu rechtfertigen.

Wobei er eh nur wenig in dem Film zu sehen ist. Tatsächlich fängt die Geschichte erst mit dem Tod seiner Figur an. Zwar gibt es dann doch ein paar Flashbacks, um zu vertuschen, dass der Schauspieler, der ganz groß auf dem Cover zu sehen ist, eigentlich gar nicht dabei ist. Aber es bleibt eine dieser Mogelpackungen, wie man sie im Segment dauernd findet. Nun steht du fällt die Qualität eines Films nicht damit, ob ein Star drin auftritt oder nicht. Man kann auch ohne Gutes schaffen. Bei The Last Girl gelingt das aber nicht. Das fängt schon bei der übrigen Besetzung an. Während beispielsweise Alice Eve als Hauptdarstellerin durchaus überzeugende Momente hat, treten andere in dem Ensemble derart überzogen auf, dass man sich fragt, ob das nicht vielleicht doch eine Komödie sein sollte.

Übertrieben und wenig spannend

Tatsächlich meint man das hier aber ernst. Man suchte sich auch ein Thema aus, das in dem Segment sowie gewissen Kreisen sehr populär ist. Mal wieder geht es um Sexsklaverei und Menschenhandel, betrieben von einer kleinen High-Society-Clique, die über dem Gesetz steht. Oder zumindest das für sich in Anspruch nimmt. Sonderlich einfallsreich ist das nicht, eher ein bisschen langweilig, zumal vieles erstaunlich früh verraten wird. The Last Girl lässt sich nicht viel Zeit für Ermittlungen, was schon enttäuschend ist für einen Fall, bei dem immerhin eine Privatdetektivin im Mittelpunkt steht. Wer darauf gehofft hat, bei der anfänglichen Situation würden auch spannende Rätsel herausspringen, sollte es lieber gleich bleiben lassen.

Dafür neigt man hier zu kräftigen Übertreibungen. Da ist nicht nur das besagte Overacting. Auch sonst ist der Thriller lustvoll überzogen, bis an den Rand der Unsinnigkeit. Auch in der Hinsicht wäre es durchaus denkbar gewesen, aus dem Stoff eine Komödie zu machen. So aber bleibt mit The Last Girl ein Genrevertreter, der wenig überzeugt. Es gelingt Regisseur Jon Keeyes (The Clean Up Crew – Dreckige Jobs, saubere Arbeit) nicht, aus diesem Szenario etwas Packendes herauszuholen. Sicher gibt es in diesem Genre deutlich schlechtere Beispiele, da muss man nicht lange suchen. Das allein reicht aber kaum aus, um sich deswegen das hier anzuschauen. Wer nicht gerade ein großer Fan des Casts ist, kann sich das Anschauen sparen.

Credits

OT: „Cult Killer“
Land: USA
Jahr: 2024
Regie: Jon Keeyes
Drehbuch: Charles Burnley
Musik: Gerry Owens
Kamera: Austin F. Schmidt
Besetzung: Alice Eve, Antonio Banderas, Shelley Hennig, Olwen Fouéré, Kim DeLonghi

Kaufen / Streamen

Amazon (DVD „The Last Girl“)

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.