Henry oder Herbert? Nach dem „Signal“-Skandal, bei dem versehentlich ein Journalist in eine hochvertrauliche Chatgruppe eingeladen wurde, kommt die nächste Kommunikations-Panne aus dem Weißen Haus ans Licht.

Wie jetzt bekannt wurde, erhielt H.R. McMaster, ehemaliger nationaler Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump (78), am 3. März einen unerwarteten Anruf auf seinem privaten Handy. Die Stimme am anderen Ende der Leitung habe McMaster angewiesen, sich für den Präsidenten bereitzuhalten.

Mit wem US-Präsident Trump hier wohl gerade telefoniert ? Mit H.R. McMaster (62) sicherlich nicht, denn dieser sitzt auf diesem Foto von 2017 als sein nationaler Sicherheitsberater neben ihm

Mit wem US-Präsident Trump hier wohl gerade telefoniert ? Mit H.R. McMaster (62) sicherlich nicht, denn der sitzt auf diesem Foto von 2017 als sein nationaler Sicherheitsberater Trump gegenüber

Foto: WHITE HOUS/REX/Shutterstock

Wie „CBS News“ berichtet, sei McMaster äußerst überrascht gewesen, von Trump zu hören. Der Grund: In seiner ersten Amtszeit feuerte Trump McMaster nach nur 13 Monaten, bis heute zoffen sich beide in der Öffentlichkeit. Nur einen Tag vor dem Telefonat, am 2. März, hatte Trump McMaster als „schwachen und völlig ineffektiven Verlierer“ beleidigt.

McMaster hatte anlässlich seiner jüngst veröffentlichten Memoiren ein Interview gegeben, in dem er ausführlich über seinen ehemaligen Boss herzieht. So spiele etwa Russlands Präsident Putin (72) „Trumps Ego und Unsicherheiten mit Schmeicheleien“ aus.

„Warum zum Teufel sollte ich mit H.R. Master sprechen ?!“

Das Telefonat am 3. März habe Trump mit „Henry …“ begonnen. In diesem Moment habe McMaster gewusst, dass es sich um eine Verwechslung handeln müsse. DENN: H.R. McMaster heißt mit Vornamen Herbert Raymond, nicht Henry!

„Mr. President, hier ist H.R. McMaster“, habe dieser daraufhin in den Hörer gesprochen, worauf Trump brüsk entgegnet habe: „Warum zum Teufel sollte ich mit H.R. McMaster sprechen?!“

Ihn wollte Trump eigentlich an der Strippe haben: Henry McMaster (77), Gouverneur von South Carolina

Ihn wollte Trump eigentlich an der Strippe haben: Henry McMaster (77), Gouverneur von South Carolina

Foto: KAYLA BARTKOWSKI/Getty Images via AFP

Daraufhin habe Trump seinen ehemaligen Berater erneut mit Beleidigungen überzogen, ehe das Gespräch abrupt geendet sei. Wie mehrere Quellen berichten, hatte Trump eigentlich beabsichtigt, den Gouverneur von South Caronlina anzurufen: Henry McMaster.

Weißes Haus wütet weiter gegen H.R. McMaster

Unklar ist, wer für die Verwechslung verantwortlich ist. Der Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses, Steven Cheung, keilte lautstark gegen McMaster. „Sein drittklassiges Buch, das jetzt in der Belletristik-Abteilung eines Discount-Buchladens verkauft wird, ist voller Lügen in dem vergeblichen Versuch, seinen ramponierten Ruf zu rehabilitieren.“

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Der falsche Anruf erfolgte einige Tage, bevor der Chefredakteur des „Atlantic“, Jeffrey Goldberg, irrtümlich zu einem Gruppenchat mit den wichtigsten nationalen Sicherheitsberatern von Trump hinzugefügt wurde. In dem Chat wurden sensible Informationen über die US-Militärschläge im Jemen diskutiert.