Der russische
Außenminister Sergej Lawrow hat den nordkoreanischen
Machthaber Kim Jong Un nach Russland eingeladen. Bei dem Treffen in der nordkoreanischen Stadt Wonsan habe Lawrow
erklärt, der russische Präsident Wladimir Putin hoffe auf „direkte
Kontakte“ mit Kim in naher Zukunft, berichtete die russische
Nachrichtenagentur Tass. 

Zuvor hatte Lawrow die
Unterstützung Nordkoreas im Krieg gegen die Ukraine in
der russischen Region Kursk gelobt. Die nordkoreanischen Soldaten hätten der
russischen Armee „heroisch“ beim Zurückdrängen der ukrainischen
Streitkräfte geholfen, hieß es in einer Erklärung des russischen
Außenministeriums. Nordkorea habe zudem „ohne Vorbehalt seine
Unterstützung aller Ziele“ der russischen Offensive in der Ukraine
unterstrichen.

Auf die Frage, ob nordkoreanische Truppen künftig auch in anderen Frontabschnitten zum Einsatz kommen könnten, verwies Lawrow nach Tass-Angaben auf das nordkoreanische Regime. Dieses werde „die Formen, in denen wir unser Abkommen über strategische Partnerschaft umsetzen, selbst bestimmen“, sagte Lawrow nach einem Treffen mit seiner nordkoreanischen Amtskollegin Choe Son Hui.

Gemeinsames Vorgehen im asiatisch-pazifischen Raum

Lawrow und Choe bekräftigten laut dem russischen Außenministerium auch „ihre Entschlossenheit, gemeinsam gegen die hegemonialen Ambitionen von Akteuren außerhalb der Region vorzugehen“, die zu einer „Eskalation der Spannungen“ im Nordosten Asiens und im asiatisch-pazifischen Raum führten. Die Formulierung richtet sich mutmaßlich gegen die USA und ihre Verbündeten in Ostasien.

Im vergangenen Jahr hatten Russland und Nordkorea eine strategische Partnerschaft verkündet, die auch
militärischen Beistand einschließt, sollte eines der beiden Länder
angegriffen werden. 

Nordkorea zählt zu den wichtigsten Unterstützern Russlands im völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Das Land hat in der Vergangenheit Tausende Soldaten in die an die Ukraine angrenzende russische Region Kursk entsandt und die russische Armee mit Granaten und Raketen beliefert. Im April hatte Nordkorea den Einsatz eigener Truppen auf russischem Gebiet offiziell bestätigt.

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