„Ermittler“ ohne AuftragAuf der Suche nach Rebecca Reusch! Hobbydetektive durchsuchen Wälder in BerlinDer Vermisstenfall Rebecca Reusch - vom 17.02.2019 bis heute - ist Thema der TVNOW-Dokumentation "Der Fall Rebecca'. Mit der Veröffentlichung eines Fotos von Rebecca am 21.02.2019 erhoffte sich die Polizei Berlin Hinweise aus der Bevölkerung. Bisher fehlt jede Spur von Rebecca.
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Mit diesem Foto sucht die Polizei nach Rebecca Reusch.

RTL / Polizei Berlin

Noch immer wirft ihr Verschwinden Rätsel auf!
Die damals 15-jährige Rebecca Reusch wird seit Februar 2019 vermisst. Hobbydetektive haben jetzt einen Wald bei Berlin nach ihrer Leiche durchkämmt. Ihre Suche streamen sie live im Netz. Ermittler Dirk Peglow erklärt im RTL-Interview, warum das einem Fall am Ende sogar schaden könnte.

Hobbyermittler begehen bei Suche nach vermisster Rebecca Reusch selbst Straftat

Eine Gruppe Hobbydetektive durchkämmt ein Waldgebiet bei Friedersdorf. Hier hat auch die Polizei schon nach der vermissten Rebecca gesucht. Im Livestream stellen die Amateur-Ermittler wilde Verdächtigungen auf und brechen sogar auf einem Grundstück und in eine Laube ein.

Lese-Tipp: Hobby-Ermittler auf der Suche nach Rebecca Reusch

Scheinbar alles für die Klicks? RTL nimmt Ende Juni Kontakt zu einem der Streamer auf. Dieser meldet sich jedoch nicht zurück. Die Motivation, bei Vermisstenfällen selbst aktiv zu werden, kann Dirk Peglow vom Bund Deutscher Kriminalbeamter gut verstehen, sagt er im Interview mit RTL. Doch von eigenen Ermittlungen sollten Hobbydetektive lieber die Finger lassen.

Im Video: Um Rebecca Reuschs Verschwinden ranken viele Theorien

03:48 min

Fall noch ungeklärt

Rebecca Reusch: Das sind die Theorien zu ihrem Verschwinden

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Wenn fremde Ermittlungen stören oder sogar schaden

„Wir sollten doch die Arbeit von den Menschen machen lassen, die dafür ausgebildet sind”, sagt Peglow bestimmt, „und das sind die Polizei und auch die Staatsanwaltschaft.” Das gelte besonders für Ermittlungen rund um Tötungsdelikte, aber auch bei anderen Straftaten.

Lese-Tipp: Kriminalist „optimistisch“, dass der Fall Rebecca Reusch noch gelöst wird

Die Gefahr sei groß, dass Hobbyermittler eine Grenze überschritten. „Natürlich ist es so, dass hier keinerlei rechtliche Befugnisse sind, Ermittlungen zu führen, Zeugen zu befragen, Beschuldigte zu vernehmen.” Die deutlichen Worte des Polizisten haben einen ernsten Hintergrund. Denn die Amateur-Detektive könnten die Ermittlungen der Polizei stören: „Im schlimmsten Fall werden Spuren vernichtet“, erklärt Peglow, „weil diese Menschen natürlich naturgemäß nicht darin ausgebildet sind, an einem Tatort eines Verbrechens zu arbeiten.”

Als Privatperson helfen – aber wie?

Das True Crime-Genre ist im Internet beliebt und erfreut sich seit Jahren hoher Klickzahlen. Eine Motivation, die Folgen haben kann – zum Beispiel wenn falsche Verdächtigungen ausgesprochen werden.

Gegen die zahllosen Detekteien in Deutschland schieße Peglow damit nicht. Sie seien keine schlechten Institutionen. „Sie sollten sich in Ermittlungen, wo es um Straftaten geht, raushalten. Sie können allenfalls unterstützen.” Privatermittler und Hobbydetektive können zum Beispiel als Zeugen die Ermittlungen unterstützen oder bei Vermisstenfällen die Fahndung der Polizei.

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Der Fall Rebecca Reusch

So auch im Fall Rebecca Reusch, die vor fünf Jahren aus Berlin verschwunden ist. Die damals 15-Jährige hatte in der Nacht auf den 18. Februar 2019 bei ihrer älteren Schwester Jessica und deren Mann Florian R. übernachtet. Die Ermittler gehen davon aus, dass sie deren Haus nicht mehr lebend verlassen hat.

Lese-Tipp: Vermisst, aber nicht vergessen: Die Chronologie im Fall Rebecca Reusch

Aus Ermittlerkreisen weiß RTL, dass der Schwager von Rebecca auch fünf Jahre nach ihrem Verschwinden dringend tatverdächtig ist. Es gilt die Unschuldsvermutung.