Er drehte einen der größten Kultfilme der 1990er und eine oscarprämierte Sci-Fi-Romanze, die erst kürzlich zu einem der besten Filme der letzten 25 Jahre gekürt wurde. Hier erfahrt ihr, um wen es geht – und was er in den letzten Jahren gemacht hat!
Es kommt immer mal wieder vor, dass Regisseur*innen hoch gelobte und erfolgreiche Filme ins Kino bringen – und danach Jahre oder gar Jahrzehnte lang nichts von sich hören lassen. Eines der extremsten Beispiele ist Terrence Malick, der in den 1970er-Jahren die Meisterwerke „Badlands“ und „In der Glut des Südens“ drehte – und sich danach für 20 (!) Jahre zurückzog. Erst 1998 meldete er sich mit dem Weltkriegs-Epos „Der schmale Grat“ aus dem Ruhestand zurück.
Doch auch aktuell gibt es eine Vielzahl von Filmemachern, die schon eine ganze Weile keinen Film mehr ins Kino (oder wenigstens auf eine Streaming-Plattform) gebracht haben – von Peter Jackson (hat seit der „Hobbit“-Trilogie keinen Spielfilm mehr gedreht) über „Die Verurteilten“-Macher Frank Darabont (sein letzter Film – der Stephen-King-Horror „Der Nebel“ – ist 18 Jahre her!) bis hin zu Grusel-Großmeister John Carpenter (seit 14 Jahren Funkstille).
Und auch um Spike Jonze wurde es ziemlich ruhig, seitdem er im Jahr 2013 für einen der meistgefeierten Filme des Jahres verantwortlich zeichnete und dafür mit dem Drehbuch-Oscar prämiert wurde: die Sci-Fi-RomCom „Her“, in der sich der schüchterne Theodore Twombly (Joaquin Phoenix) in eine von „Jurassic World“-Star Scarlett Johansson gesprochene Künstliche Intelligenz verliebt.
FILMSTARTS-Redakteur Björn Becher sah „Her“ in seiner 4-Sterne-Kritik zwar nicht ganz auf einer Stufe mit früheren Spike-Jonze-Arbeiten wie dem 90er-Jahre-Kultfilm „Being John Malkovich“. Dennoch habe der Regisseur ein weiteres Mal bewiesen, „dass er zu den originellsten Filmemachern des amerikanischen Kinos gehört.“
Noch begeisterter waren augenscheinlich die mehr als 500 Filmschaffenden, die vor Kurzem im Auftrag der New York Times die 100 besten Filme des aktuellen Jahrhunderts wählten – dort landete „Her“ gar auf Platz 24! (Die vollständige Top 10 könnt ihr in diesem Artikel nachlesen.)
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Dennoch scheint von Spike Jonze seitdem jede Spur zu fehlen – zumindest im Kino. Denn abseits der Leinwand ließ der „Adaption“-Macher seiner Kreativität weiterhin freien Lauf. Er drehte vielbeachtete Werbespots mit Popgröße FKA Twigs oder „The Substance“-Darstellerin Margaret Qualley, er schrieb und inszenierte für AppleTV+ die Dokumentation „Beastie Boys Story“ (2020), und 2017 arbeitete er mit Musiker Frank Ocean („Blonde“) für dessen Tour zusammen, indem er die Show und das Bühnenbild gestaltete. Als Schauspieler hatte er einen Kurzauftritt in Damien Chazelles extravagantem Hollywood-Epos „Babylon – Rausch der Ekstase“ (2022).
Wann (und ob) Spike Jonze einen neuen Kinofilm dreht, steht derzeit in den Sternen. Der 55-Jährige hat in 26 Jahren überhaupt nur vier Spielfilme inszeniert – er scheint es also alles andere als eilig bzw. genug andere Dinge um die Ohren zu haben, die ihn künstlerisch ausfüllen. Sobald er aber einen neuen Spielfilm ankündigt, erfahrt ihr es natürlich sofort bei uns!
Gemeinsam mit Johnny Knoxville und Jeff Tremaine hob Spike Jonze übrigens auch das MTV-Kultformat „Jackass“ aus der Taufe. Im dritten Kinofilm „Jackass 3D“ schaute auch „American Pie“-Star Seann William Scott für einen Gastauftritt vorbei. Wenn ihr wissen wollt, was aus „Stifler“ geworden ist, dann lest auch den nachfolgenden Artikel:
Er war Stifler in „American Pie“: Was macht Seann William Scott eigentlich heute?
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