„Die Situation der queeren Menschen ist in den vergangenen zwei bis drei Jahren wieder schwieriger geworden“, sagte Falko Jentsch vom Verein CSD Sachsen-Anhalt. „Wir haben auch immer wieder die Fragen von Teilnehmern ‚Wie komme ich da sicher hin?‘, ‚Kann ich mich vor Ort umziehen, damit man nicht schon im Zug meine Pride-Klamotten sieht?‘. Und natürlich hören wir immer wieder von Anfeindungen zum Beispiel in der Schule.“ Auf dem Land merke man das deutlicher als in Städten wie Magdeburg oder Wernigerode. „Ich habe den Eindruck, hier auf dem Land fühlen sich die Menschen von dem, was mit dem CSD kommt, überfordert.“ Dann würden sie nach Regeln suchen, die derartige Versammlungen verbieten, so Jentsch.
Soziologe Reinhold Sackmann von der Universität Halle sagte im Gespräch mit MDR SACHSEN-ANHALT, Deutschland sei eine der tolerantesten Gesellschaften gegenüber Homosexualität weltweit. Zwischen kleinen Orten wie zum Beispiel Köthen und den Großstädten gebe es allerdings noch Unterschiede. In kleineren Städten sei Sichtbarkeit und Akzeptanz der LGBTQIA+ Community noch geringer.