Auf den Tribünen war’s das erwartete Highlight, für die Zweitliga-Vorfreude sportlich eher ein Dämpfer!

Dynamo Dresden hat beim 2:4 im Test bei Slavia Prag die erste Niederlage der Saisonvorbereitung kassiert.

Dass der tschechische Meister und Champions-League-Teilnehmer eine riesige Herausforderung für die Sachsen darstellen würde, war vorher klar. Allerdings wurden den Schwarz-Gelben ihre Probleme in der Defensive, die seit dem Aufstieg noch nicht verstärkt wurde, umso deutlicher aufgezeigt. Nach dem zwischenzeitlichen 0:4 (65.) hätte die Pleite noch heftiger ausfallen können.

Auch bei Slavia Prag herrscht nach der Meisterschaft Euphorie, wie diese Choreo bewies.

Auch bei Slavia Prag herrscht nach der Meisterschaft Euphorie, wie diese Choreo bewies.

Foto: Olaf Rentsch

Aber von vorn: Stammkeeper Tim Schreiber (Schlag auf den Unterschenkel) fiel kurzfristig aus. Sein neuer Konkurrent Lennart Grill gab sein Debüt in der zweiten Hälfte, es begann der dritte Torhüter Daniel Mesenhöler.

Die Kulisse war reif für die Champions League

Der hielt sein Team in der mit 18.642 Zuschauern vollen Fortuna-Arena bis zur Pause schadlos. Die Kulisse war dabei also erwartungsgemäß reif für die Königsklasse. Sowohl Prag als auch die rund 2.000 mitgereisten Dresdner machten den Start für ein Testspiel mit zwei Choreos gleich zu einem echten Spektakel.

Das Dynamo-Wappen leuchtete in Prag in einem Feuerring.

Das Dynamo-Wappen leuchtete in Prag in einem Feuerring.

Foto: Olaf Rentsch

Zunächst konnte der deutsche Zweitliga-Aufsteiger beim Tschechen-Primus die Partie noch relativ offengestalten. Mesenhöler musste erst Ende der ersten Halbzeit mehrmals parieren, dazu rutschte ein Schlenzer von Ex-Dynamo Vasil Kusej (25) in der 15. Minute knapp vorbei.

Auf der anderen Seite kam Dynamo kaum zu großen Gelegenheiten. Nur Jakob Lemmer erwischte sechs Meter vorm Kasten den Ball nicht richtig (26.). Trotzdem ein guter Auftritt bis zum Kabinengang.

Kusej narrt Dynamos Defensive

Dafür brach es nach einem Komplett-Wechsel aller elf Spieler in der zweiten Hälfte dann nur so über Dresden hinein. Binnen 18 Minuten wurden die Gäste in die Schranken gewiesen. Speziell Kusej, der zwischen 2017 und 2021, ab der U17 vier Jahre bei Dynamo ausgebildet wurde, nutzte die Abwehrschwächen aus.

Rechtsverteidiger Jan-Hendrik Marx hatte über den Ball geschlagen und der Slavia-Stürmer musste zum 1:0 (47.) nur einschieben. Entschuldigend hob Kusej die Hände, verzichtete auf den Jubel gegen den Ex-Klub.

Ex-Dynamo Vasil Kusej war für Dresden um Claudio Kammerknecht schwer zu stoppen.

Ex-Dynamo Vasil Kusej war für Dresden um Claudio Kammerknecht schwer zu stoppen.

Foto: Olaf Rentsch

Immerhin: In der Offensive setzte Nils Fröling mit einem Pfostentreffer ein Achtungszeichen (51.).

Sieben Minuten später legte Kusej mit einem Steckpass David Doudera das 2:0 auf (58.). Der Ex-Dynamo hat heute einen Marktwert von 4 Mio. Euro und ist tschechischer Nationalspieler. Diese Qualität war zu viel für Dresden. Anschließend ging es wie im Taubenschlag!

Divine Teah haute das 3:0 (63.) rein. Die schwarz-gelbe Hintermannschaft brachte die Kugel davor mehrmals nicht weg. Genauso alt sah die Verteidigung beim 4:0-Hackentreffer von Daiki Hashioka (65.) nach einer Ecke aus.

Lesen Sie auch

Auch wenn Slavia nächste Woche schon in die neue Saison startet und Dresden noch drei Wochen Zeit bis zum Zweitliga-Auftakt hat, ging das zu billig.

Klar: Gerade nach den mehrmaligen Absagen aus Magdeburg für eine feste Verpflichtung von Andi Hoti (22) muss sich Dynamo Dresden jetzt etwas einfallen lassen, wie die Innenverteidigung sattelfest und vor allem zweitligatauglich werden kann.

Positiv: Die SGD verkürzte durch Fröling (81.) und Youngster Friedrich Müller (84.) spät zum 2:4-Endstand. Müller wurde dabei für Jakob Zickler eingewechselt, der nach nur 19 Minuten auf dem Feld wegen einer Schulterverletzung raus musste.