Ein tierfreundlicher Autofahrer gab überraschend eine Hündin ab, die ihm im Leipziger Osten fast vor seinen PKW gelaufen wäre. In Pirna ging der Christopher Street Day weitgehend störungsfrei über die Bühne. Und: Der Zollstreit Europas mit den USA droht sich durch neuerliche Drohungen Trumps zu verschärfen. Die LZ fasst zusammen, was am Wochenende, dem 12./13. Juli 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Beinahe-Crash: Autofahrer gibt einsame Hündin bei der Polizei ab

Na, das ging ja gerade noch einmal gut, möchte man meinen! Ein Mann erschien am Samstagabend auf dem Revier der Autobahnpolizei Leipzig-Paunsdorf und gab dort eine Hündin ab: Wie der 64-Jährige den erstaunten Beamten schilderte, sei ihm das Tier kurz zuvor im Bereich Schwantesstraße/Bautzener Straße in Leipzig beinahe vor das Auto gelaufen. Zum Glück kam es zu keinem Zusammenstoß und die Hündin blieb unverletzt.

Die Gesetzeshüter informierten den Tiernotdienst, welcher die Hündin mit ihrem roten Geschirr vorerst in einem Tierheim unterbringen konnte. Ihre Herkunft blieb zunächst unklar. Nun bleibt zu hoffen, dass sich die Besitzer schnell melden.

CSD in Pirna: Regen, rechte Kundgebung und Polizeischutz

In Pirna fand am Samstag der 14. Christopher Street Day (CSD) mit etwa 300 Personen statt, bei dem Menschen für die Rechte und Anliegen der LGTBQ+ Community auf die Straße gehen. Der Tag verlief trotz einer rechtsextremen Gegendemo nach Angaben der Polizei bis zum frühen Abend ohne größere Vorkommnisse. Insgesamt mehr als 250 Beamte von sächsischer Polizei sowie Bundespolizei waren zur Absicherung im Einsatz. Auch im Regen nahmen am CSD rund 300 Menschen teil. Dieser stand 2025 unter dem Motto: „Vielfalt geht queer durch die Gesellschaft.“

Dazu gab es zwei angemeldete Versammlungen, davon eine unter dem Motto „CSDs verteidigen – immer und überall.“ Die andere Kundgebung war Gegenprotest aus dem politisch rechten Spektrum, welcher durch die Polizei vom CSD getrennt wurde. Die Beamten führten diesen Aufzug an einer Blockade vorbei. Ein 34 Jahre alter Mann aus jenem Lager handelte sich ein Ermittlungsverfahren wegen eines verbotenen Tattoo-Symbols ein.

Der CSD hat seinen Ursprung in der Erstürmung einer Szenebar in der New Yorker Christopher Street durch Polizisten im Sommer 1969, auf die tagelange Proteste folgten. Die Zeiten mögen sich seit damals gewandelt haben. Doch die Bedrohungslage ist nach wie vor da: „Es ist ein Skandal, dass kein CSD in Sachsen mehr ohne Polizeischutz stattfinden kann. Wir kämpfen daher mit euch gemeinsam für Vielfalt und Menschenrechte!“, schrieb der Linken-Politiker und frühere sächsische Landtagsabgeordnete Marko Böhme (35) auf Instagram.

Hoffen auf Verhandlungs-Deal: Trump packt wieder den Zollhammer aus

Im Zollstreit der Europäer mit den USA ist noch immer kein Ende abzusehen. Jetzt wurde zumindest bekannt, dass die EU angekündigte Zölle für Einfuhren aus den Vereinigten Staaten nicht schon morgen in Kraft setzen, sondern auf Anfang August verschieben wird: So lautet die Mitteilung der deutschen EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen (66, CDU).

Die Hoffnung dahinter ist offenbar, dass die verbleibende Zeit dann doch noch einen „Deal“ mit den USA ermöglicht, eine Lösung auf dem Verhandlungsweg, möglicherweise ein Zollsatz, der für Exporteure aus Europa noch verkraftbar ist. Am Samstag hatte US-Präsident Donald Trump (79) die Möglichkeit 30-prozentiger Zölle für EU-Importe ab August ins Spiel gebracht und damit einmal mehr für Aufregung gesorgt.

Ähnlich lief es Anfang April, als der exzentrische Staats- und Regierungschef einen großen Zollhammer für die halbe Welt präsentierte, um wenig später zumindest ein wenig zurückzurudern. Auch wenn sich die seit damals geltenden Zölle schon stark auch auf die deutsche Exportwirtschaft auswirkten.

Nun gelte: „Unsere Hand bleibt ausgestreckt, aber wir werden nicht alles mitmachen“, sagte Bundesfinanzminister und Vizekanzler Lars Klingbeil (47, SPD) der Süddeutschen Zeitung. Die EU müsse Arbeitsplätze und Unternehmen in Europa schützen, wenn keine akzeptable Einigung zustande kommt. Jetzt wird mit Spannung erwartet, ob der kaum berechenbare Trump einmal mehr eine Kehrtwende einschlägt und wie sich die kommenden Wochen entwickeln.

Der 79-Jährige möchte mit seiner Zollpolitik nach eigener Aussage ein Handelsdefizit mit der EU abbauen, mehr Arbeitsplätze in seinem Land schaffen und die heimische Industrie schützen. Ob sein rigoroses Vorgehen dabei hilft, wird vielfach bezweifelt.

Worüber die LZ am Wochenende berichtet hat:

Bilanz der Leipziger Wasserwerke für 2024: Gestiegene Preise und sparsame Verbraucher

Leuchtturmwettbewerb des Bundes: „boOst“-Gründungszentrum bekommt Millionen-Förderung

Psychische Erkrankungen, öffentliche Sicherheit, Meldepflichten: Forderungen und die große Ausnahme – ein Kommentar

Ein Grundstück an der Harkortstraße: Warum plant die Stadt hier keine Wohnbebauung?

Polizeiposten in der Eisenbahnstraße ist eröffnet: Wo bleibt die Abschaffung der Waffenverbotszone?

Frivol und original: Jetzt gibt es Peter Rühmkorf in der Ausstellung der Merseburger Zaubersprüche

LVB-Bilanz für 2024: Mehr Fahrgäste, mehr Umsatz, mehr Zuschuss

Niedrigwasser macht Elbehäfen nutzlos: Die Elbe hat als Wasserstraße ausgedient

Was sonst noch wichtig war:

+++ In Ostsachsen gelten Sonntagabend zum Teil Unwetterwarnungen! +++

Bei einer Techno-Parade in Berlin kam es zu einer Vielzahl an Zwischenfällen.

Nach dem Waldbrand in der Gohrischheide (Landkreis Meißen) besteht aktuell keine unmittelbare Gefahr mehr.

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (55, CSU) deutete nach dem schweren Eklat um die Wahl neuer Richterinnen und Richter für das Bundesverfassungsgericht Gesprächsbereitschaft mit den Linken an.