Achter Neuzugang 

FC St. Pauli holt Louis Oppie von Arminia Bielefeld

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Der FC St. Pauli hat Louis Oppie von Arminia Bielefeld ans Millerntor geholt. Nach dem Rekordverkauf von Philipp Treu stellt der gebürtige Berliner die Doppelbesetzung auf der linken Abwehrseite wieder her. Dort wird der 23-Jährige in Konkurrenz zu Lars Ritzka (27) treten. Der Arminia beschert der Verkauf bei einer Basisablöse von dem Vernehmen nach 2 Millionen Euro den teuersten Abgang seit Patrick Wimmer (2022 für 5 Mio. nach Wolfsburg). Mit Boni könnte der Betrag wohl noch um bis zu eine weitere Million ansteigen. Bei St. Pauli ist Oppie der achte externe Neuzugang für die anstehende Saison

„Louis war in der vergangenen Saison ein wichtiger Teil eines sehr erfolgreichen Arminia-Teams“, erklärte St. Paulis Sportchef Andreas Bornemann. „Mit seiner Verpflichtung verschaffen wir uns auf der linken defensiven Außenbahn eine sehr vielversprechende Option. Er agiert sehr mutig nach vorne, ist offensiv orientiert und verfügt damit über genau das Profil, das wir für unseren Kader gesucht hatten.“ Cheftrainer Alexander Blessin sagte: „Mit Louis bekommen wir einen dynamischen Spieler, der sich immer wieder in die Offensive einschaltet, seine Mitspieler in Szene setzt, aber auch selbst für Torgefahr sorgen kann. Zudem verfügt er über Qualitäten bei ruhenden Bällen. Ebenso wichtig ist für unser Spiel, dass Louis auch im Defensivverhalten mit der gleichen Intensität unterwegs ist.“

Bei St. Pauli bekommt es Oppie auf der linken Abwehrseite mit Ritzka zu tun, der zu den fünf dienstältesten Spielern der Braun-Weißen zählt, allerdings meist nur zweite Wahl war. Das jedoch war mehr der starken Konkurrenz – erst Leart Paçarada, dann Treu – geschuldet. War Ritzka gefordert, konnte er oft überzeugen. Besonders seine defensiven Qualitäten kamen dabei zum Vorschein, was bei St. Pauli seit langem ein hohes Gut ist. In der abgelaufenen Bundesliga-Saison kassierte nur der FC Bayern weniger Tore als die Hamburger (41). In der Aufstiegssaison zuvor hatte niemand in der 2. Liga ein so schlankes Gegentorkonto wie St. Pauli (36). 

Oppie fiel in Bielefeld dagegen auch mit seiner Offensivstärke auf. Neben den vielbeachteten Treffern im DFB-Pokal gegen Ex-Klub Hannover 96 und den SC Freiburg erzielte er in der Liga letzte Saison drei Tore und bereitete neun Treffer direkt vor. In der Vorsaison waren es sogar vier eigene Tore und zwei Assists. Seit Sommer 2024 konnte er seinen auf Drittliga-Niveau basierenden Marktwert auf 600.000 Euro mehr als verdoppeln. Als Rückennummer übernimmt er bei St. Pauli, fast schon traditionell, die 23, die vor ihm auf der Linksverteidiger-Position sowohl Treu als auch Paçarada sowie einst Marcel Halstenberg getragen hatten (zu St. Paulis Rückennummern-Historie).

Oppie-Wechsel „auch für Arminia die richtige Entscheidung“

„Louis Oppie hat sich in den vergangenen beiden Saisons zu einem absoluten Stamm- und Führungsspieler in unserer Mannschaft entwickelt“, war aus Bielefeld von Sport-Geschäftsführer Michael Mutzel.

Der DSC-Funktionär ergänzte: „Durch seine starken Leistungen war er maßgeblich am Aufstieg in die 2. Bundesliga sowie am Einzug ins DFB-Pokalfinale beteiligt. Eine solche Entwicklung weckt natürlich das Interesse höherklassiger Vereine und wir sind auf solche Situationen vorbereitet. Wenn ein Bundesligist wie der FC St. Pauli mit einem hochdotierten Angebot an uns herantritt und auch der Spieler in mehreren vertrauensvollen Gesprächen den ausdrücklichen Wechselwunsch äußert, müssen wir uns als Verein damit umfänglich auseinandersetzen. Der Transfer unterstreicht die außergewöhnliche Entwicklung von Louis ebenso wie die wertgeschätzte Arbeit unseres Vereins und ist nach Abwägung aller sportlichen und wirtschaftlichen Faktoren für den Spieler als auch für Arminia die richtige Entscheidung.“ 

Oppie erklärte zum Abschied von der Arminia: „Ich möchte mich bei den Verantwortlichen, beim Trainerteam, meinen Mitspielern und vor allem bei unseren Fans für diese wunderbare Zeit hier in Bielefeld bedanken. In den vergangenen beiden Jahren haben wir gemeinsam viele hochemotionale Momente erlebt, die mich nachhaltig geprägt haben und die ich niemals vergessen werde. Der Stadt und dem Verein werde ich immer verbunden bleiben – nicht zuletzt, weil auch meine Tochter hier geboren wurde. Jetzt habe ich die große Chance, den nächsten Schritt in meiner Karriere zu gehen und mich einem Bundesligisten anzuschließen. Diese Chance möchte ich wahrnehmen. Ich bin sehr dankbar für das Vertrauen, das ich bei Arminia Bielefeld vom ersten Tag an erhalten habe.“