Vor dem Besuch des US-Sondergesandten Keith Kellogg kündigt Präsident Wolodymyr Selenskyj an, dass die Ukraine „vollständige Informationen“ über den Kriegsverlauf und Russlands militärisches Potenzial liefern werde. Generalstab und Geheimdienste seien beauftragt, umfassende Lageeinschätzungen für den engen Trump-Vertrauten vorzubereiten. Ziel sei, so Selenskyj, ein „volles Verständnis Amerikas“ für das, was nötig sei, „um Russland zum Frieden zu zwingen“. Kellogg wird am Montag zu einem einwöchigen Besuch in Kiew erwartet.

+++ 22:07 Lawrow spricht mit chinesischem Außenminister über Ukraine-Krieg +++
Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat in Peking seinen chinesischen Kollegen Wang Yi getroffen. Die beiden Minister hätten „die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten und die Aussichten für eine Lösung der Ukraine-Krise“ besprochen, teilt das russische Außenministerium mit. Weitere Themen des Treffens seien „der israelisch-iranische Konflikt und die Lage auf der koreanischen Halbinsel“ gewesen. Lawrow war zuvor zu Besuch in Nordkorea. Pjöngjang und Peking sind wichtige Unterstützer des russischen Kriegs gegen die Ukraine. China stellt sich als neutral dar, hat die russische Invasion aber bislang nicht verurteilt. Westliche Länder werfen Peking vor, Moskau in dem Konflikt entscheidend zu unterstützen.

+++ 21:09 US-Senator: „In den nächsten Tagen fließen Waffen in Rekordhöhe an die Ukraine“ +++
Der republikanische US-Senator Lindsey Graham erwartet einen massiven Schub an Waffenlieferungen für die Ukraine. „In den kommenden Tagen werden Waffen in Rekordhöhe fließen, um der Ukraine zu helfen, sich zu verteidigen“, sagt Graham dem US-Sender CBS. Er sieht den Krieg an einem Wendepunkt – auch weil US-Präsident Donald Trump zunehmend Interesse zeige, die Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland zu unterstützen. NATO-Generalsekretär Mark Rutte wird Trump am Montag in Washington treffen. Beobachter erwarten konkrete Ankündigungen zu Waffenlieferungen über NATO-Partner.

+++ 20:32 Russische Drohne greift Brüder auf Kleintraktor an – ein Toter, ein Verletzter +++
Bei einem russischen Drohnenangriff nahe der Ortschaft Stetschkiwka in der ukrainischen Region Sumy ist ein Zivilist getötet worden, ein weiterer wurde verletzt. Zwei Brüder waren mit einem kleinen Traktor unterwegs, als sie von einem russischen Drohnenangriff getroffen wurden, teilt Gouverneur Oleh Hryhorow auf Telegram mit. Ein 57-jähriger Mann starb, sein Bruder kam verletzt ins Krankenhaus. Hryhorow forderte die Bevölkerung auf, Fahrten in Grenznähe zu vermeiden: „Der Feind greift dort systematisch zivile Fahrzeuge an.“ Am Vortag hatte eine russische Drohne in der Stadt Sumy ein Objekt der kritischen Infrastruktur getroffen – Teile der Stadt waren zeitweise ohne Strom.

+++ 19:48 Selenskyj: Ukraine plant Angriffe auf russisches Gebiet +++
‚Russlands Armee habe in diesem Sommer bisher deutlich weniger erreicht, als ihr eigenes Kommando erwartet habe, erklärt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. In einem Facebook-Post kündigt er zugleich an, dass die Ukraine alles tun werde, um den Krieg „auf das Territorium Russlands zu verlagern“. Geplant seien neue Langstreckenangriffe. Die russischen Vorstöße an mehreren Frontabschnitten seien zuletzt dank „aktiver Verteidigung“ gescheitert, so Selenskyj. Auch die heimische Waffenproduktion werde massiv ausgebaut – aktuell würden rund 40 Prozent des eingesetzten Materials in der Ukraine hergestellt.

+++ 18:51 Russland intensiviert Angriffe auf Dnipro-Inseln – Brückenköpfe vor Cherson im Visier +++
Russische Truppen verstärken ihre Bemühungen zur Eroberung der Inseln im Dnipro-Flussdelta südlich der Hafenstadt Cherson. Die Zahl der täglichen Angriffe habe sich von zwei bis drei auf inzwischen sechs bis zehn erhöht, sagt Wladislaw Woloschin, Sprecher der für diesen Abschnitt zuständigen ukrainischen Streitkräfte, dem staatlichen Fernsehen. „Der Feind will damit bestimmte Brückenköpfe in der Region bilden“, erklärt Woloschin. Die russischen Angriffe seien bisher abgeschlagen worden. Wer die Dnipro-Inseln kontrolliert, hat nach Ansicht ukrainischer Militärs einen erheblichen taktischen Vorteil. Sollte es russischen Einheiten gelingen, die Inseln zu kontrollieren, wäre ein Vordingen auf das Festland im äußersten Süden der ukrainischen Verteidigungslinien nicht auszuschließen. Zudem wäre dadurch jede Schifffahrt in der Region blockiert.

+++ 18:08 IAEA meldet ungewöhnlich viele Schüsse bei AKW Saporischschja +++
Ein Team der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) hat nach deren Angaben am Samstagabend Hunderte Schüsse aus Handfeuerwaffen nahe dem von Russland besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja gehört. Die große Zahl der Schüsse sei ungewöhnlich, teilt die mit der UN verbundene Organisation mit. Die Schüsse seien ab 22.00 Uhr Ortszeit über etwa eine Stunde abgefeuert worden. Die Behörde bemühe sich um weitere Informationen zu dem Vorfall.

+++ 17:33 Kiew: Russland verdoppelt Zahl seiner Propaganda-Sender in Afrika +++
Russland weitet laut ukrainischem Militärgeheimdienst HUR gezielt seinen Einfluss in Afrika aus – mithilfe von Propagandasendern wie RT und der staatlichen Nachrichtenagentur TASS. RT sendet inzwischen in über 40 Ländern und sechs Sprachen. „Russische Propaganda ist eine globale Bedrohung“, warnt HUR-Sprecher Andrij Jussow in einem Statement in sozialen Netzwerken. Ziel sei die territoriale, wirtschaftliche und kulturelle Expansion des Kreml. RT habe allein in den vergangenen zwei Jahren die Zahl seiner afrikanischen Partner-TV-Sender von 30 auf 60 verdoppelt. Zudem trainierte der Sender über 1.000 Journalistinnen und Journalisten nach russischen Standards, zuletzt mit festen Schulungen in Äthiopien. Auch TASS plant den Ausbau seiner Präsenz mit Korrespondentenbüros in Äthiopien, Senegal, Algerien und dem Kongo. Die Auswahl des Personals steuere laut HUR der russische Geheimdienst FSB.

+++ 16:46 Russland: Nur noch zwei Siedlungen in Region Donezk unter ukrainischer Kontrolle +++
Russische Truppen haben nach eigener Darstellung die Siedlung Karl Marx in der ostukrainischen Region Donezk eingenommen. Damit sei die Eroberung der von Russland beanspruchten Region Donezk beinahe vollständig abgeschlossen, berichtet die russische Staatsagentur Tass unter Berufung auf Militärs. Lediglich zwei Siedlungen stünden noch unter der Kontrolle ukrainischer Einheiten. Aus Kiew gibt es dafür keine Bestätigung. In den ehemaligen Gebieten der einstigen Sowjetunion gibt es viele Ortsnamen mit Bezug auf die damals herrschende Kommunistische Partei und deren führende Politiker. So gibt es eine Vielzahl von Siedlungen mit dem Namen Karl Marx oder auch des Staatsgründers Lenin.

+++ 16:08 Steinmeier plädiert für Wehrpflicht +++
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier spricht sich dafür aus, den Weg für eine Wiederaktivierung der Wehrpflicht freizumachen. „Ich bin ein Vertreter der Wehrpflicht“, sagt Steinmeier im ZDF-Sommerinterview. Man brauche angesichts der veränderten Sicherheitslage in Europa eine bessere personelle Ausstattung der Bundeswehr. Niemand wisse, ob die geplanten Maßnahmen, den Dienst attraktiver zu machen, ausreichten. „Deshalb brauchen wir jetzt eine Debatte über die Wehrpflicht, selbst wenn wir sie nicht von heute auf morgen umsetzen können“, fügt der Bundespräsident mit Blick auf die fehlenden Kasernen und Ausbilder hinzu. Man müsse für den Fall vorbereitet sein, dass nicht genügend Freiwillige zur Bundeswehr wollen. Hintergrund ist, dass Verteidigungsminister Boris Pistorius einen Gesetzentwurf vorlegen will. SPD und Union streiten darüber, ob darin ein automatischer Übergang zur Wehrpflicht enthalten sein soll, wenn die Zahl der Freiwilligen nicht ausreicht. Die Bundeswehr will die Zahl der Soldaten um mehrere Zehntausend aufstocken.

+++ 15:25 Südosteuropäische Außenminister für NATO-Beitritt der Ukraine +++
Außenminister aus der Ukraine und mehreren südosteuropäischen Ländern unterstützen einen NATO-Beitritt Kiews. Das geht aus einer gemeinsamen Erklärung nach einem Treffen am 12. Juli in Kroatien hervor. Darin heißt es, die NATO-Mitgliedschaft sei die „kosteneffizienteste Sicherheitsoption“ für die Ukraine. Russland habe kein Vetorecht bei der Erweiterung des Bündnisses. Zu den Unterzeichnern gehören Minister aus Kroatien, Albanien, Nordmazedonien, Moldau, Montenegro, Rumänien, Slowenien und Kosovo. Auch die EU-Perspektive der Ukraine und anderer Beitrittskandidaten wird unterstützt. In Kroatien gilt die Erklärung als Abgrenzung vom russlandfreundlichen Präsidenten Milanović.

+++ 14:41 Rekordzahl russischer Drohnenangriffe auf Ukraine +++
Russland greift die Ukraine laut Präsident Selenskyj mit einer Rekordzahl an Drohnen, Gleitbomben und Raketen an. In der vergangenen Woche seien über 1.800 Drohnen, 1.200 Gleitbomben und 83 Raketen abgefeuert worden – so viele wie noch nie seit Kriegsbeginn. Am 9. Juli kamen allein 728 Shahed-Drohnen zum Einsatz. Ziel sei es laut Selenskyj, die ukrainische Luftabwehr zu überlasten, vor allem rund um Kiew. Trotz der massiven Angriffe habe die Verteidigung „hunderte Shaheds“ abgefangen – vor allem mithilfe von Abfangdrohnen. Der Präsident kündigt zudem Gespräche mit Partnern über die Ausweitung der Drohnenproduktion an. Er hoffe auf „starke Entscheidungen“ von den USA, Europa, der G7 und weiteren Verbündeten.

+++ 13:55 Russland meldet Eroberung zweier Dörfer +++
Moskau meldet die Einnahme eines weiteren Dorfes in der ostukrainischen Region Donezk. Truppen hätten das im Westen der Region liegende Dorf Myrne eingenommen, teilt das russische Verteidigungsministerium mit. Die Armee sei „tief in die Verteidigung des Feindes“ eingedrungen, um Myrne einzunehmen, heißt es. Zudem wurde laut russischen Angaben ein weiteres Dorf erobert. Myrne liegt in der Nähe der Grenze zu Dnipropetrowsk. In diesem Sommer intensiviert Russland seine Angriffe. Den schon vor Monaten unterbreiteten Vorschlag der USA für eine Waffenruhe in der Ukraine lehnt die russische Regierung weiter ab.

+++ 13:26 HUR: Russlands Vorrat an Iskander-Raketen seit Mai fast halbiert +++
Russlands Vorrat an Iskander-Raketen soll sich in den vergangenen Wochen fast halbiert haben. Dies berichtet „The New Voice of Ukraine“ unter Berufung auf den ukrainischen Geheimdienst HUR. Anfang Juli verfügte Russland demnach über rund 300 ballistische Raketen vom Typ Iskander-M und deren nordkoreanisches Pendant, die KN-23, wie der ukrainische Militärgeheimdienst HUR mitteilte. Mitte Mai besaßen die russischen Truppen noch rund 580 ballistische Raketen für ihre Kurzstreckenraketensysteme. Laut HUR soll Russland in diesem Jahr die Produktion hochgefahren hat: Nach rund 40 Raketen pro Monat im Jahr 2024 würden nun etwa 60 pro Monat produziert.

+++ 12:58 Ukrainische Behörden melden wieder Tote und Verletzte +++
Bei russischen Angriffen auf die Ukraine wurden im Laufe des vergangenen Tages 7 Zivilisten getötet und mindestens 21 weitere verletzt. Dies berichten ukrainische Medien unter Berufung auf Behördenangaben. Die russischen Streitkräfte setzten demnach im Laufe des vergangenen Tages bis zu 40 Drohnen vom Typ Shahed gegen die Ukraine ein, bei den Angriffen wurden insgesamt 60 Drohnen verwandt, darunter auch sogenannte Lockvögel. Diese setzt Russland neben mit Sprengstoff beladenen Drohnen ein, um die ukrainische Luftabwehr zu überwältigen.

+++ 12:32 Nexta: Russen treffen ukrainisches Rekrutierungsbüro +++
Die Russen sollen ein Rekrutierungsbüro in Samar in der Region Dnipropetrowsk getroffen haben. Dies schreibt die oppositionelle belarussische Agentur Nexta und veröffentlicht ein Video, das den Angriff zeigen soll. Lokale Medien berichteten von Toten und Verletzten. Seit Ende Juni haben demnach russische Streitkräfte zunehmend ukrainische Rekrutierungszentren mit Drohnenangriffen angegriffen. Ziel sei es laut dem ukrainischen Militär, die Mobilisierungsbemühungen zu stören.

+++ 12:08 Deutsche Unternehmen wollen Infos über Reservisten bei ihnen +++
Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) möchte für ihre Unternehmen Auskunft darüber, wenn ein Mitarbeiter zugleich Reservist der Bundeswehr ist. DIHK-Präsident Peter Adrian sagt der „Bild am Sonntag“, die Unternehmer würden die Bundesregierung in ihren Bemühungen unterstützen, die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands zu erhöhen. „Wir als Unternehmer werden versuchen, da mitzuhelfen. Wir müssen wissen: Wer im Unternehmen ist Reservist? Wer könnte eingezogen werden?“ Es sei „mit der Regierung schon andiskutiert“ worden, wie sich Firmen vorbereiten müssen und wie die Reservistenfrage angegangen werden müsse. Der Verband habe dabei die „Bereitschaft signalisiert, dass wir da als DIHK koordinierend über die 79 Kammern in Deutschland mitwirken“, so Adrian.

+++ 11:39 Militärgeheimdienst: Nordkorea unterstützt Russland mit Millionen Artilleriegeschossen +++
Nordkorea beliefert Russland weiterhin mit Artilleriegeschossen zur Unterstützung seines Krieges gegen die Ukraine. Nach Angaben der südkoreanischen Militärgeheimdienste handelt es sich dabei um mehr als 12 Millionen Geschosse, berichtet die Nachrichtenagentur Yonhap in Seoul. Nordkorea soll bis heute rund 28.000 Container mit Waffen und Artilleriegeschossen geliefert haben. Seit Oktober vergangenen Jahres hat Nordkorea Russland konventionelle Waffen geliefert und Tausende Soldaten zur Unterstützung der Kriegsbemühungen Moskaus entsendet.

+++ 11:08 „Zuerst drehen die Katzen durch“ – Anwohner beschreibt Drohnen-Angriffe +++
Auch dreieinhalb Jahre nach Beginn der russischen Invasion in der Ukraine verliert die Offensive nicht an Intensität. Im Gegenteil, Charkiw erlebt jüngst die schlimmste Serie von Drohnen-Angriffen seit Kriegsbeginn. Ein Anwohner beschreibt die Geschehnisse.

+++ 10:35 Ukrainischer Geheimdienst: FSB-Mitarbeiter nach Mord an „unserem Bruder“ getötet +++
Im Rahmen einer Sonderoperation sollen Mitarbeiter des ukrainischen Geheimdienstes SBU russische Geheimdienstagenten getötet haben. Dies berichtet die „Ukrainska Prawda“ unter Berufung auf den SBU. Die russischen Geheimdienstagenten des FSB sollen vor drei Tagen in einem Kiewer Park den „Mord an einem SBU-Mitarbeiter, unserem Bruder Oberst Iwan Woronwitsch“, begangen haben, heißt es. „Durch verdeckte Ermittlungen und aktive Spionageabwehr wurde das Versteck des Feindes entdeckt. Während der Festnahme begannen sie Widerstand zu leisten, es kam zu einem Feuergefecht, sodass die Schurken eliminiert wurden.“ Laut der „New York Times“ war der Elite-Agent Woronwitsch an einer Reihe von Spezialoperationen beteiligt.

+++ 10:03 Ernüchterung in Kiew: „Fast unmöglich, Trumps Vorurteile gegenüber der Ukraine zu ändern“ +++
Noch immer stockt die westliche Militärhilfe für die Ukraine – auch wenn nun einige Patriot-Abwehrraketen mehr dem Land versprochen werden. „Das reicht den nicht aus, um Russland zu besiegen und die besetzten Gebiete zurückzugewinnen“, sagt der ukrainische Abgeordneter und Vorsitzende des Außenausschusses des Parlaments, Oleksandr Mereschko, ernüchtert dem „Kyiv Independent“. Er sei sich nicht einmal sicher, ob diese Hilfe ausreiche, um Putin zu ernsthaften Verhandlungen über einen Waffenstillstand zu bewegen. Es sei „fast unmöglich, Trumps Vorurteile gegenüber der Ukraine zu ändern“, so Mereschko. „Dennoch hat Selenskyj keine andere Wahl, als zu versuchen, zumindest eine Art konstruktive Beziehung zu Trump aufzubauen. Die Amerikaner haben die Waffen, die wir brauchen, die die Europäer einfach nicht haben.“

+++ 09:29 Lawrow schwärmt von Nordkoreas Soldaten in der Ukraine +++
Begleitet von etlichen Kameras trifft der russische Außenminister Sergej Lawrow Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un auf einer Luxusjacht. Er dankt für die Entsendung nordkoreanischer Soldaten in die Ukraine. Mutmaßlich hat Russland die externen Kräfte teuer bezahlt.

+++ 08:59 Partisanen „senden Grüße an die Kadyrowtsy“ +++
Pro-ukrainische Partisanen zerstören nach eigenen Angaben ein Fahrzeug, das von der tschetschenischen Achmat-Einheit verwendet wurde. Dies teilt die Partisanengruppe Atesh am 13. Juli. Die Gruppe veröffentlicht Bilder eines brennenden Fahrzeugs auf ihrem Telegram-Kanal. Die Sabotageaktion wird Berichten zufolge in der Nacht durchgeführt, wobei die beteiligten Partisanen unverletzt entkommen konnten. „Wir senden Grüße an die Kadyrowtsy“, schreibt die Gruppe in Anspielung auf die berüchtigten Truppen des schetschenischen Machthabers Ramsan Kadyrow. Die Partisanengruppe Atesh verübt regelmäßig Sabotageakte in Russland und den von Russland besetzten Regionen der Ukraine.

+++ 08:26 Früherer russischer Ministerpräsident: „Heute sehen wir den wahren Putin“ +++
Der frühere russische Ministerpräsident Michail Kassjanow fordert die USA auf, sich einer Senkung des Ölpreisdeckels für russisches Öl anzuschließen. „Dieser Schritt hätte eine unmittelbare Wirkung auf Putins Ressourcen, den Krieg zu finanzieren“, sagt Kassjanow den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Für Putins Kriegswirtschaft hätte ein herabgesetzter Ölpreis von 45 statt 60 Dollar pro Barrel massive Auswirkungen, so Kassjanow. „Wenn die USA europäische Sanktionen mittragen würden, wäre Putin gezwungen, Konzessionen zu machen.“ Kassjanow war der erste Ministerpräsident unter dem damals neu ernannten Präsidenten Wladimir Putin. Heute sagt Kassjanow: „Der Putin von heute und der Putin von vor 25 Jahren sind zwei absolut unterschiedliche Personen.“ Damals habe Putin behauptet, er sei der Demokratie zugetan gewesen. „Heute sehen wir den wahren Putin, einen KGB-Agenten mit einer verzerrten Weltsicht. Er wendet drei Prinzipien an, die ihm auf der KGB-Schule beigebracht wurden: Bestechung, Erpressung und Provokation.“

+++ 07:54 Blackout in Melitopol und Berdjansk +++
In großen Teilen der von russischen Truppen besetzten südukrainischen Region Saporischschja bricht die Strom- und Wasserversorgung am Samstag zusammen. „Wegen der hohen Lufttemperaturen sind im System der Stromversorgung des Gebiets Saporischschja kritische Überlastungen der Anlagen aufgetreten“, sagt der von Moskau eingesetzte Statthalter der Region, Jewgeni Balizki, der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Der Blackout betreffe unter anderem die zwei größten von Russland in der Region eroberten Städte Melitopol und Berdjansk. Wegen der Probleme im Stromnetz sei dort und in mehreren anderen Landkreisen auch die Wasserversorgung eingestellt worden.

+++ 07:28 Ukraine schließt Verträge mit Rüstungsfirmen aus dem Ausland +++
Die Ukraine unterzeichnet während der Wiederaufbau-Konferenz in Rom mehrere strategische Vereinbarungen mit westlichen Rüstungsunternehmen, um die Verteidigungsindustrie zu stärken. Wie der für Rüstung zuständige Minister Herman Smetanin auf Telegram mitteilt, hat die Ukraine in den vergangenen zwei Tagen fünf Vereinbarungen mit internationalen Partnern im Verteidigungssektor geschlossen. Unter anderem soll es sich dabei um Verträge mit der D&M Holding Company handeln, einem amerikanischen Rüstungsunternehmen, das sich auf Munition spezialisiert hat. Die Ukraine schloss demnach außerdem Vereinbarungen mit dem italienischen Verteidigungsministerium, um die Zusammenarbeit zwischen nicht näher bezeichneten ukrainischen und italienischen Rüstungsunternehmen zu fördern.

+++ 06:59 „Das Ziel des Feindes ist Terror“ – beklagt ein russischer Gouverneur +++
Russische Behörden beklagen, dass der „der Feind absichtlich zivile Ziele angreift“. Laut dem Gouverneur der Region Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, wurden am Samstagnachmittag zwei zivile Ziele von ukrainischen Drohnen angegriffen. Dabei erwähnt er den Sportkomplex Belgorod Arena. Auf dem Dach sei ein Feuer ausgebrochen, Menschen wurden demnach nicht verletzt. Das zweite Objekt benennt er nicht. „Das Ziel des Feindes ist Terror“, so Gladkow. Russland greift seit rund dreieinhalb Jahren zivile Ziele in der gesamten Ukraine an – Krankenhäuser, Schulen, Museen, Wohnhäuser – und hat Tausende Zivilisten getötet oder verwundet.

+++ 06:27 Frankreichs Generalstabschef warnt vor Putins „vielen anderen Optionen“ +++
Laut dem französischen Generalstabschef Thierry Burkhard betrachtet Russland Frankreich als seinen „Hauptfeind in Europa“. Wie France 24 berichtet, führt Burkhard dies vor allem auf die Unterstützung Frankreichs für die Ukraine seit Beginn der russischen Invasion zurück. „Das hat Putin gesagt“, fügt der General laut France 24 mit Verweis auf den russischen Präsidenten hinzu. Obwohl das französische Staatsgebiet derzeit nicht direkt von einem Angriff Russlands bedroht ist, warnt Burkhard, dass Putin „viele andere Optionen“ für die Durchführung einer hybriden Kriegsführung habe. Dazu gehören Desinformationskampagnen innerhalb Frankreichs, Cyberangriffe, Spionage und die Sabotage von Unterwasserinfrastrukturen. Burkhard spricht in dem Zusammenhang von einer „mächtigen Gefahr“.

+++ 05:59 Video soll Abschuss russischer Drohnen durch Rheinmetall-Luftabwehrsystem zeigen +++
Die ukrainische Luftwaffe veröffentlicht neues Videomaterial, das zeigen soll, wie das Luftabwehrsystem Skynex mehrere russische Drohnen zerstört. „Das Flugabwehrraketensystem Skynex von Rheinmetall, das bei den Luftstreitkräften im Einsatz ist, zeigt einwandfreie Ergebnisse bei der Zerstörung feindlicher Angriffsdrohnen“, heißt es dazu. Die Waffe, die von der deutschen Firma Rheinmetall hergestellt wird, soll ukrainischen Berichten zufolge zufolge Drohnen – darunter auch die im Iran hergestellten Shaheds und ihre russischen Entsprechungen – zu relativ geringen Kosten effektiv abfangen. Die Ukraine hat im Rahmen von Militärhilfspaketen aus Deutschland mindestens zwei Skynex-Luftabwehrsysteme erhalten.

+++ 04:48 Bericht: Trump denkt über neue Ukraine-Gelder nach +++
US-Präsident Donald Trump erwägt offenbar, zum ersten Mal seit Beginn seiner Amtszeit zusätzliche Mittel für die Ukraine zu bewilligen. Das berichtet CBS News unter Berufung auf mehrere diplomatische Quellen. Demnach könnten die Gelder als Botschaft an Russland gedacht sein, das seine Angriffe auf die Ukraine zuletzt deutlich verstärkt hatte. Woher die neuen Gelder kommen könnten, ist noch unklar. Insidern zufolge hat Trump aus der Präsidentschaft von Joe Biden noch 3,85 Milliarden Dollar übrig, die für die Lieferung amerikanischer Militärausrüstung an die Ukraine verwendet werden könnten. Außerdem könnte Trump russische Vermögenswerte im Ausland im Wert von etwa 5 Milliarden Dollar beschlagnahmen lassen.

+++ 02:08 Nordkorea bekräftigt Unterstützung für Russland +++
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un sagt Russland weitere Unterstützung im Ukraine-Krieg zu. Pjöngjang sei bereit, „alle Maßnahmen der russischen Führung bedingungslos zu unterstützen, um die Ursachen der Ukraine-Krise zu bewältigen,“ sagte Kim laut einem Bericht der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA. Kim äußerte sich bei einem Treffen mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow in der Küstenstadt Wonsan, wo dieser sich zu einem dreitägigen Besuch aufhält. Nordkorea hat bislang mehr als 10.000 Soldaten nach Russland verlegt sowie Waffen geliefert. Zudem hat die Regierung von Kim zugesagt, rund 6000 Pioniere und Bauarbeiter für Wiederaufbauarbeiten in der russischen Region Kursk zu entsenden.

+++ 00:22 Generalmajor Freuding: Deutschland hat ab Ende 2026 Abfangraketen aus Eigenproduktion +++
Die Bundeswehr erhält Ende 2026 bis Anfang 2027 die ersten Abfangraketen für das Patriot-Luftabwehrsystem aus der neuen inländischen Produktion. Dies erklärt Generalmajor Christian Freuding in Kiew. Der Aufbau der Produktion habe bereits begonnen, so Freuding. „Die ersten Lieferungen von dort werden frühestens 2026 bereitstehen“, sagt der Generalmajor. Das Patriot-System ist US-amerikanische Technik. Deutschland könne jedoch unabhängig über die Verwendung entscheiden – also auch über eine Weitergabe an die Ukraine. „Das wird unabhängig sein“, so Freuding: „Es wird eine neue Produktionslinie sein, eine europäische Produktionslinie“, antwortete Freuding. Es gebe auch ein Projekt zur Produktion von Abfangdrohnen.

+++ 22:47 Selenskyj: „Nähern uns Vereinbarung über Patriot-Systeme“ +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj äußert sich zuversichtlich, die Luftabwehr des Landes bald stärken zu können. „Wir nähern uns einer mehrstufigen Vereinbarung über neue Patriot-(Flugabwehr-)Systeme und den dazugehörigen Raketen“, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Demnach investiert das Land zudem in die Drohnenproduktion, speziell die Herstellung von Abfangdrohnen. Weiterhin werde die Ukraine mit Gegenangriffen auf russisches Territorium reagieren. Dies sei sehr effektiv, so Selenskyj.

+++ 21:58 Selenskyj möchte Botschafter in den USA austauschen – für mehr Waffen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwägt, seinen Botschafter in den Vereinigten Staaten auszutauschen. Einer von mehreren Kandidaten dafür ist der derzeitige Verteidigungsminister Rusem Umerov, wie Selenskyj sagt. Die Ukraine benötige „mehr positive Impulse in den Beziehungen zu den Vereinigten Staaten“. Entsprechende Entscheidungen würden bald veröffentlicht“, schreibt Selenskyj in seinem Telegram-Kanal. Der Staatschef habe die Personalie auch in einem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump erörtert, schreibt „Kyiv Independent“. Es ist nicht der einzige Posten, der neu besetzt werden soll. Außenminister Andriy Sybiha erklärte, Selenskyj plane, die Vertreter in allen G7- und G20-Ländern zu ersetzen. Selenskyj möchte eigenen Worten zufolge einen Botschafter, der „stark ist und sich auf das Wesentliche konzentriert, nämlich die Stärkung der Ukraine – in erster Linie durch Waffen.“

+++ 21:07 Italiens Außenminister Tajani: „Putins Rückzug aus Krieg würde soziales Problem“ in Russland +++
Moskau bezahle derzeit eineinhalb Millionen russische Soldaten, die viel mehr als russische Arbeiter verdienten, sagt der italienische Außenminister Antonio Tajani. „Ein Rückzug aus dem Krieg wird für (Wladimir Putin) zu einem sozialen Problem, da die gesamte Industrie auf die Verteidigung ausgerichtet ist.“ Der russische Staatschef könne über Sanktionen gestoppt werden, meint Tajani: „Wir müssen die Ukraine weiterhin politisch, militärisch und finanziell unterstützen und Russland davon überzeugen, die Feindseligkeiten zu beenden.“ Die gesamte russische Industrie sei auf das Militär ausgerichtet. Die Lösung liegt demnach darin, Putin das Geld für die Bezahlung der Soldaten zu entziehen. „Das ist eine Möglichkeit, ihn zu einem Dialog zu bewegen, um den Krieg zu beenden.“

+++ 20:23 Experte: „Panzer brennen wie Kerzen in einer Kirche“ +++
Für den Ausgang des Krieges ist es höchstwahrscheinlich irrelevant, ob sich die russischen Panzerreserven als ausreichend erweisen oder nicht, sagen drei verschiedene Experten der Nachrichtenseite Novaya Gazeta Europe. Der ehemalige ukrainische Geheimdienstoffizier und heutige Militäranalyst Ivan Stupak erklärt in dem Beitrag, dass Panzer in der modernen Kriegsführung eine sehr kurze Lebensdauer hätten und von Drohnen mit First-Person-View aus einer Entfernung von bis zu 15 Kilometern von der Frontlinie zerstört werden könnten. „Panzer brennen wie Kerzen in einer Kirche“, wird Stupak zitiert: „Es gibt noch keine zuverlässige Verteidigung gegen Drohnen. Panzer können mittlerweile als veraltete Waffe angesehen werden, die den Erwartungen nicht mehr gerecht wird.“ Trotzdem produzierten westliche Länder weiterhin Panzer in Massen. „Natürlich sind einige gepanzerte Fahrzeuge nach wie vor notwendig, zumindest um Soldaten zum Schlachtfeld zu transportieren. Aber Schützenpanzer werden, wenn sie Truppen transportieren, schnell zu Massengräbern, wenn der Himmel von Kamikaze-Drohnen dominiert wird. Deshalb sind die Russen dazu übergegangen, kleine Angriffsgruppen in zivilen Fahrzeugen einzusetzen – Motorräder, Buggys und sogar normale Autos.“

+++ 19:48 Rüstungsunternehmen entwickeln Sprengkopf- und Netzwurfpistole gegen Drohnen +++
Statt sich beim Kampf gegen angreifende Drohnen nur auf die Luftabwehr zu verlassen, entwickeln ukrainische Unternehmen auch Waffen für einzelne Soldaten. Das ukrainische Unternehmen Teneta etwa einen 360 Gramm wiegenden Einweg-„Netzwerfer“, der wie eine Pistole aussieht. Aus bis zu 25 Metern Entfernung schießt „Mitla“ ein Netz und verwickelt damit die Propeller der Drohne. Er sei eine „kostengünstige Lösung für die schnelle Reaktion auf Luftbedrohungen, die insbesondere unter Bedingungen des Positionskampfs relevant ist“, schreibt eine Militär-Website. Die Entwickler von Brave1 arbeiten zugleich an Anti-Drohnen-Geschossen im Kaliber 5,56 Millimeter. Sie tragen einen Sprengkopf, der die Trefferwahrscheinlichkeit erhöhen soll.

+++ 19:03 Europäische Investitionsbank finanziert Reparatur von Versorgungsstraßen für ukrainische Gemeinden +++
Die Ukraine und die Europäische Investitionsbank EIB haben eine Finanzierungsvereinbarung über 134 Millionen Euro zur Wiederherstellung der Verkehrsinfrastruktur unterzeichnet, berichtet das ukrainische Ministerium für Entwicklung. Die Vereinbarung sei am Rande der internationalen Konferenz zum Wiederaufbau der Ukraine in Rom unterzeichnet worden. Die Mittel werden für die Umsetzung eines Projekts zur Wiederherstellung kritischer Verkehrsinfrastrukturen verwendet: Straßen, Brücken und Logistikzentren in Regionen mit erhöhtem Verkehrsaufkommen. „Dies betrifft insbesondere Strecken, die den Zugang zu medizinischen, humanitären und administrativen Dienstleistungen in ukrainischen Gemeinden gewährleisten“, erklärt das Ministerium.

Alle früheren Entwicklungen können Sie hier nachverfolgen.