Stand: 13.07.2025 11:36 Uhr

Der SV Wehen Wiesbaden kann nicht nur wegen des Sieges gegen Schalke 04 zufrieden sein mit der bisherigen Vorbereitung. Eine entscheidende Frage aber begleitet den Drittligisten in diesen Tagen: Was wird aus Fatih Kaya?

In seiner Analyse des Gesehenen zeigte Nils Döring knallhart die Fehlleistungen seiner Fußballer auf. „Wir müssen mit dem Ball bessere Entscheidungen treffen, wir hatten da zu viele Leichtsinnsfehler“, sagte der Trainer von Drittligist SV Wehen Wiesbaden am hr-sport-Mikro. Zudem: „Die beiden Gegentore sind mir auch zu einfach gefallen.“ Was in diesen Worten nicht durchklang: Die Rot-Schwarzen hatten sich kurz zuvor in blauen Trikots gegen die in weißen Jerseys auflaufenden Königsblauen aus Gelsenkirchen durchgesetzt. Was sich etwas kompliziert liest, bedeutete in Kurzform lediglich eines. Der SVWW besiegte den klassenhöheren Zweitligisten Schalke 04 mit 3:2. Damit, so Döring dann aber doch, „bin ich absolut zufrieden“.

Das Testspiel am Samstagmittag vor rund 1.000 Zuschauern im österreichischen Neustift im Stubaital bedeutete gleichzeitig den erfolgreichen Abschluss eines erfolgreichen Trainingslagers für die Hessen. „Die Jungs haben die ganze Woche gezeigt, was in ihnen steckt. Wir hatten die letzten Tage einen guten Mix aus Trainingsinhalten, Belastung, aber auch Spaß“, berichtete Döring.

Döring will die „Kirche im Dorf lassen“

Überhaupt läuft es für den Tabellenneunten der vergangenen Saison bisher recht dufte. Drei Spiele in aller Freundschaft absolvierten die Landeshauptstädter, drei Siege fuhren sie ein. 10:0 gegen die TSG Wörsdorf, 3:0 gegen den Ligakonkurrenten TSG Hoffenheim II und nun eben 3:2 gegen den kleingeschrumpften Großklub aus Gelsenkirchen. SVWW-Coach Döring aber „will lieber die Kirche im Dorf lassen“, schließlich seien es noch drei Wochen bis zum Saisonstart. Recht hat er, der gute Mann.

Zumal sich bei aller Zufriedenheit auch eines erneut zeigte in den wenigen Wochen der Vorbereitung. Fatih Kaya, der Torjäger, ist elementar für das Spiel der Wiesbadener. Gegen Schalke erzielte er früh im Spiel einen Doppelpack. Insofern ist es fast schon logisch, dass der Torschützenkönig der vergangenen Drittligarunde weiterhin als Wechselkandidat gilt. Er soll bei einigen Zweitligisten auf dem Zettel stehen.

Das absolute Vertrauen

Im Gespräch mit dem hr-sport macht sein Trainer dennoch Hoffnung, dass der 25-Jährige ein zweites Jahr für den SVWW auf Torejagd gehen wird. „Fatih ist ein fester Bestandteil der Mannschaft. Er hat Vertrag und will den nächsten Schritt mit dem SV Wehen Wiesbaden gehen.“ Zudem spüre der Spieler das „absolute Vertrauen“ des Vereins, der ihn gerne auf die nächste Stufe heben will. „Er soll nochmal mehr Verantwortung in der Mannschaft übernehmen“, so Döring.

Gegenüber den vereinseigenen Medien nahm Kaya selbst wenig überraschend nur zur Aktualität Stellung und sagte: „Für mich persönlich war es wichtig zu treffen. Sich in der Vorbereitung Selbstvertrauen zu holen, ist für jeden Stürmer wichtig.“ Die Causa Fatih Kaya bleibt also spannend.

Hessischer Rundfunk