Minecraft-Schöpfer Markus „Notch“ Persson hat mit einer provokanten Aussage zur „Stop Killing Games“-Initiative für Aufsehen gesorgt: Wenn der Kauf eines Spiels kein echter Besitz sei, könne Piraterie auch nicht als Diebstahl gelten, so der Schwede.

Filesharing, Piraterie, Tastatur, Piracy, Filesharer, Softwarepiraterie, Totenkopf

Notch stellt Spielebesitz grundsätzlich in Frage
Die Diskussion um den Erhalt von Online-Spielen hat in den letzten Wochen erheblich an Dynamik gewonnen. Nun meldet sich auch Minecraft-Schöpfer Markus „Notch“ Persson zu Wort und sorgt mit einer klaren Positionierung für Aufsehen in der Gaming-Community. In einem Beitrag auf der Plattform X (ehemals Twitter) erklärte der schwedische Programmierer: „Wenn der Kauf eines Spiels kein wirklicher Kauf ist, dann ist das Herunterladen von Raubkopien auch kein Diebstahl.“

Persson bezieht sich damit auf die aktuelle Debatte um Lizenzen statt Besitz bei digitalen Spielekäufen. Viele Spieler kritisieren seit Langem, dass sie bei digitalen Käufen lediglich eine Nutzungslizenz erwerben, die jederzeit widerrufen werden kann – besonders deutlich wird das, wenn Server abgeschaltet werden und Titel dadurch komplett unspielbar werden. Als Lösung für das Problem der Server-Abschaltungen schlug Notch vor: „Hostet eure eigenen Server. Das ist es, was ALLE Spiele früher gemacht haben.“

Der Kontext für Perssons Äußerungen ist die „Stop Killing Games“-Initiative, die derzeit viel Aufmerksamkeit erhält. Die Online-Petition hat mittlerweile über 1,3 Millionen Unterschriften gesammelt, wie PCGamesN berichtet. Sie fordert Gesetzgeber auf, die Erhaltung von Spielen zu unterstützen und „die Verbraucherrechte zur Beibehaltung von Videospielen“ auch nach Einstellung des Support durch die Publisher zu schützen.

Langjährige Haltung zur Piraterie
Notch ist kein Unbekannter in der Diskussion um Spielepiraterie. Bereits 2012 gab er einem Minecraft-Fan, der sich das Spiel nicht leisten konnte, die Erlaubnis, es zu kopieren: „Lade die Raubkopie herunter. Wenn es dir gefällt und du es dir später leisten kannst, kaufe es dann. Und vergiss nicht, dich schlecht zu fühlen.“

Chase the Skies: Minecraft veröffentlicht größtes Update seit Langem

Auf der Game Developers Conference 2011 erklärte Persson seinen Kollegen sogar direkt, dass Piraterie kein Diebstahl sei. Er argumentierte, dass beim Diebstahl eines Autos eines weniger in der Welt sei, während beim Kopieren eines Spiels einfach mehr Kopien existierten und möglicherweise ein neuer Fan gewonnen werde.
Der Mann hinter Minecraft
Markus Persson hat eine beeindruckende Karriere hinter sich. Der am 1. Juni 1979 geborene Schwede ist unter seinem Pseudonym Notch bekannt und hat mit Minecraft das meistverkaufte Videospiel der Geschichte erschaffen. Im Jahr 2009 gründete er dann die Mojang Studios. Persson begann bereits in jungen Jahren mit der Entwicklung von Videospielen.

Sein kommerzieller Erfolg begann, nachdem er 2009 eine frühe Version von Minecraft veröffentlicht hatte. Vor der offiziellen Markteinführung im Jahr 2011 hatte das Spiel bereits über zehn Millionen Exemplare verkauft. 2014 verkaufte Persson Mojang und die Rechte an Minecraft für 2,5 Milliarden Dollar an Microsoft – ein Deal, der ihn zu einem der reichsten Spieleentwickler der Welt machte.

Was haltet ihr von Notchs Aussage? Ist der Vergleich zwischen Lizenzen und Piraterie gerechtfertigt oder geht er zu weit? Teilt eure Meinung in den Kommentaren mit.

Zusammenfassung

  • Minecraft-Erfinder Markus Persson stellt Spielepiraterie in neues Licht
  • Ohne echten Besitz bei digitalen Spielekäufen kein Diebstahl bei Piraterie
  • Stop Killing Games-Initiative sammelt über 1,3 Millionen Unterschriften
  • Notch empfiehlt selbst gehostete Server als Lösung für abgeschaltete Spiele
  • Persson vertrat bereits 2011 die Ansicht, dass Piraterie kein Diebstahl sei
  • Der Schwede verkaufte Minecraft 2014 für 2,5 Milliarden Dollar an Microsoft

Siehe auch: