Wird zweitteuerster Union-Abgang 

Union Berlin: Kaufpflicht für Gosens greift bald – Nah am DFB-Comeback

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Nach einem sportlich schweren Jahr inklusive eines Beinahe-Abstiegs bei Union Berlin ist Robin Gosens bei der AC Florenz wieder aufgeblüht. 32 Partien bestritt die Leihgabe der Köpenicker bislang und steuerte fünf Tore sowie acht Vorlagen bei. Hält er diese Einsatzquote, wird aus seinem vorübergehenden Wechsel ein permanenter, wie der 30 Jahre alte Schienenspieler im Interview mit dem „Kicker“ bestätigte.

„Es gibt eine Kaufoption, die in eine Kaufpflicht umgewandelt wird, sobald ich 60 Prozent der möglichen Pflichtspiele absolviert habe. Da sind wir bald“, sagte Gosens. Zurückliegenden Berichten zufolge beläuft sich diese auf 7,5 Millionen Euro. Mit 13 Mio. Euro ist der Linksfuß Rekordeinkauf der Köpenicker. Wenn die Klausel greift, wird er auch zweitteuerster Abgang sein. Die Fiorentina hatte zuvor für die Leihe eine Gebühr von 750.000 gezahlt.

Gosens sprach zudem über sein neues, altes Leben in Italien, wo er bereits lange Jahre für Atalanta und kürzere Zeit für Inter Mailand aktiv war, und speziell seinen aktuellen Arbeitgeber. „Ich fühle mich einfach pudelwohl hier. Wenn ich den Kopf frei und auch das Gefühl habe, wertgeschätzt zu werden, wirkt sich das sehr positiv auf meine Leistungen aus. Ich bin physisch und psychisch in einer Top-Verfassung, diese Kombination ist schwer zu schlagen.“

Mit der Fiorentina befindet sich Gosens mittendrin im Rennen um einen Europacup-Platz, auch die Champions League ist möglich (zur Tabelle der Serie A). Eine Trophäe ist noch in der Conference League möglich. „Mein größter Traum wäre es, dieser fußballverrückten Stadt Florenz einen Titel zu bescheren“, sagte Gosens daher auch auf die Frage, was ihn aktuell antreibe.

Gosens arbeitet an DFB-Comeback: „Bin nah dran“

Zudem wäre da eine Rückkehr in die Nationalmannschaft und die WM im nächsten Jahr, wo er „natürlich unbedingt dabei sein möchte“. 23 Länderspiele stehen derzeit in seiner Vita, das letzte war im November letzten Jahres. Zu den Nations-League-Viertelfinals wurde er von Julian Nagelsmann nicht eingeladen.

Statt einer Pause wäre er „natürlich lieber beim Nationalteam“ gewesen, berichtete Gosens. „Die Entscheidung des Nationaltrainers gilt es zu akzeptieren. Und die Enttäuschung gilt es umzuwandeln in positive Energie. Meine letzten Wochen waren richtig gut, da ist noch viel möglich diese Saison. Ich bleibe dran.“

Seinen Entschluss habe ihm Nagelsmann persönlich mitgeteilt. „Er hat mich angerufen und gesagt, dass er leider keine guten Nachrichten für mich habe. Weil Maxi (Mittelstädt) und David (Raum, Anm. d. Red.) es gerade gut machen. Wie gesagt: Er hat mir versichert, dass das natürlich keine endgültige Entscheidung ist, sondern nur für diesen März. Ich bin nah dran, und er verfolgt meine Leistungen.“