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Die geschlechtsspezifische Diskrepanz bei der Beschäftigung im Kulturbereich in der EU ist nach den neuesten Eurostat-Daten von 6,4 Prozentpunkten im Jahr 2015 auf 0,8 Prozentpunkte im Jahr 2024 gesunken.
Damit ist das geschlechtsspezifische Beschäftigungsgefälle im Kultursektor der EU so gering wie seit 10 Jahren nicht mehr.
In 16 Ländern der Europäischen Union war der Anteil der im Kulturbereich beschäftigten Frauen sogar höher als der der Männer, mit Spitzenplätzen in Lettland und Estland mit 32,6 bzw. 24,2 Prozentpunkten.
In 11 EU-Ländern hingegen war der Anteil der Männer höher, insbesondere in Spanien und Italien. In Griechenland, Rumänien und Österreich gab es fast keine geschlechtsspezifischen Unterschiede bei der Beschäftigung im Kulturbereich.
Etwa 27,7 % der im Kulturbereich beschäftigten Frauen waren selbständig tätig, gegenüber 35,6 % der Männer. 81,9 % der Männer gingen einer Vollzeitbeschäftigung nach, während der Wert bei den Frauen mit 70 % deutlich niedriger war.
Auch wenn sich das geschlechtsspezifische Gefälle bei der Beschäftigung im Kulturbereich deutlich verringert hat, spiegelt sich dieses Gleichgewicht noch immer nicht in den Einkommen wider. In 26 der 27 EU-Länder verdienten Männer in der Branche mehr als Frauen.
Im Jahr 2022 lag der Bruttostundenverdienst der Männer im EU-Durchschnitt 13,5 % über dem der Frauen. Am größten war die Schere im Sektor „Druck und Vervielfältigung von bespielten Tonträgern“, in dem mehr als ein Viertel der Frauen Niedriglohn erhielt, aber nur 12,4 % der Männer.
Es folgte die Kategorie „Herstellung von Filmen, Videofilmen und Fernsehprogrammen, Tonaufnahmen und Musikveröffentlichungen“. Dort bezogen 23 % der Frauen Niedriglohn, während es bei den Männern 15,1 % waren.
Auch bei den Führungspositionen besteht in der Kulturbranche weiterhin ein Ungleichgewicht zwischen Männern und Frauen: Der Anteil der Frauen lag dort in den vergangenen zehn Jahren stets unter 50 %.
Wie beteiligen sich die verschiedenen Geschlechter an kulturellen Aktivitäten?
Frauen nahmen in allen Altersgruppen mehr an kulturellen Aktivitäten teil als Männer, mit Ausnahme der 65-Jährigen und Älteren im Jahr 2022.
In 17 der 26 EU-Länder war die Teilnahmequote der Frauen höher als die der Männer.
Dänemark hatte die höchste Teilnahmequote bei den Frauen (79,6 %), während Luxemburg die höchste Quote bei den Männern hatte (77,5 %).
Das Land mit der niedrigsten Teilnahmequote an kulturellen Aktivitäten sowohl für Frauen als auch für Männer war Bulgarien mit 20,5 % für Frauen und 18,7 % für Männer.
Es folgen Rumänien (21,8 % bei den Frauen und 22,7 % bei den Männern) und Kroatien (33,6 % bei den Frauen und 31,1 % bei den Männern).