Keine Frage, die rotbraunen Stoffstoren sind die Signatur des neuen Wohnhauses in Zürich Enge. Dass es jetzt hier mit 25 Wohnungen und einem Café im Erdgeschoss an der Klopstockwiese steht, ist unter anderem dem Bauunternehmen De Capitani zu verdanken. Dieses hatte auf dem Grundstück viele Jahrzehnte lang seinen Werkhof und 2018 entschieden, diesen zu verlegen, um Wohnraum zu schaffen.
Noch im selben Jahr schrieben sie einen Studienauftrag aus, den Michael Meier und Marius Hug Architekten aus Zürich gewannen. Seit vergangenem Jahr ist der Neubau mit fünf Vollgeschossen und einem Attikageschoss nun fertig. Er entstand im Auftrag von De Capitani Immobilien und in Zusammenarbeit mit Müller Illien Landschaftsarchitekten, ebenfalls aus Zürich. Die Umgebung ist privilegiert, das 1.510 Quadratmeter umfassende Grundstück aber herausfordernd. Während die eher ruhige Straßenseite im Westen einen herrlichen Blick über die öffentliche Grünanlage der Klopstockwiese mit ihren alten Bäumen bietet, dringt in den offenen Hof gen Osten erheblicher Straßenlärm. Entsprechend unterschiedlich sind die Fassaden ausgebildet.
Damit man ruhig schlafen kann, lassen sich die zum Hof orientierten Zimmer zusätzlich über eine Loggia belüften. Gen Park ist die Fassade großflächig geöffnet. Die Grundrisse mit einer Hauptnutzfläche von 2.495 Quadratmetern sind als Dreispänner organisiert, die Wohnungen umfassen 2,5 bis 5,5 Zimmer. Zwei Ein- und Durchgänge verbinden die Straße mit dem Hof und erschließen die beiden Treppenhäuser. In der Tiefgarage kommen 15 Parkplätze unter. Raumhohe Fenster bringen Aussicht ins Grüne und Licht in die Wohnräume. Mittig liegen Bäder, Lifte und Eingänge.
Richtung Süden gibt es auf allen Etagen eine polygonale Loggia. Hier kann man die technische Herausforderung für die Storen am besten erahnen. Denn diese reichen über die gesamte Geschosshöhe, was sie besonders windanfällig macht. Gleichwohl gehört eine derartige außenliegende Verschattung in Zürich zum Stadtbild. Wer also wissen möchte, was geht, kann in der Stadt so einiges lernen oder bei sich bei BauNetz Wissen zum Sonnenschutz belesen. (fm)
Fotos: Roman Keller
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