14:10 Uhr | Kreml wirft Kiew Verzögerungstaktik bei Verhandlungen vor

Russland hat der Ukraine erneut vorgeworfen, Verhandlungen über die Beendigung des Krieges in der Ukraine zu verzögern. „Es ist offensichtlich, dass Kiew keine Eile hat“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Nachrichtenagenturen zufolge. Moskau sei bereit für eine dritte Gesprächsrunde, warte aber immer noch auf Vorschläge Kiews für einen Termin. 

Russische und ukrainische Unterhändler haben sich im Mai und später noch einmal im Juni erstmals seit gut drei Jahren zu bilateralen Verhandlungen getroffen. Ergebnis der Treffen war ein großer Gefangenenaustausch. Zudem haben beide Seiten Positionspapiere über einen Weg zum Frieden ausgetauscht. Die Standpunkte der Kriegsparteien sind aber noch weit voneinander entfernt. Speziell Russland ist nicht bereit von seinen Kernforderungen abzurücken. (Quelle: dpa)

13:02 Uhr | Höchster Pentagon-Beamter gibt China Vorrang vor Ukraine

Der oberste politische Beamte des Pentagon, Elbridge Colby, will den Fokus des US-Militärs wieder auf die Bekämpfung Chinas richten. Wie das „Wall Street Journal“ (WSJ) berichtete, war es Colby, der im Juni die Entscheidung von Verteidigungsminister Pete Hegseth beeinflusste, einige Waffenlieferungen an die Ukraine zu stoppen. In einem entsprechenden Memorandum habe er die aktuelle Waffenknappheit der USA hervorgehoben.

Dabei soll Colby auch dargelegt haben, wie die ukrainischen Anfragen nach US-Waffen, insbesondere Patriot-Luftabwehrsystemen, die bereits erschöpften Bestände des Pentagons weiter belasten könnten. Dahinter steht die Befürchtung, dass die weiteren Waffenlieferungen an die Ukraine die Bereitschaft der USA für einen Konflikt gegen den potentiellen Hauptgegner China schwächen.

Als Unterstaatssekretär im US-Verteidigungsministerium ist Colby für die strategische Ausrichtung der Verteidigungspolitik der USA verantwortlich. Am Samstag hatte Colby Japan und Australien aufgefordert, klarzustellen, welche Rolle sie spielen würden, wenn die USA und China wegen Taiwan in den Krieg ziehen, wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf einen Artikel der Financial Times berichtete. (Quellen: WSJ, Reuters)

Elbridge Colby
Colby war während der ersten Amtszeit von Präsident Donald Trump stellvertretender Verteidigungsminister für Strategie und Streitkräfteentwicklung. Der 45-Jährige Sohn eines ehemaligen CIA-Chefs ist dafür bekannt, dass das US-Militär dem Wettbewerb mit China Vorrang einräumen und seinen Fokus vom Nahen Osten und Europa verlagern sollte.

09:24 Uhr | US-Sondergesandter Kellogg in Ukraine eingetroffen

Der US-Sondergesandte Keith Kellogg ist zu seinem Besuch in Kiew eingetroffen. „Wir begrüßen den US-Sondergesandten in der Ukraine“, erklärte der ukrainische Präsidialamtschef Andrij Jermak im Onlinedienst Telegram. „Frieden durch Stärke ist das Prinzip von US-Präsident Donald Trump, und wir unterstützen diesen Ansatz“, fügte er hinzu.

Kelloggs Besuch soll rund eine Woche dauern und findet inmitten zunehmender Diskrepanzen zwischen den USA und Russland statt. Trump hatte zuvor die Lieferung von Patriot-Luftabwehrsystemen an die Ukraine angekündigt. Zwei Wochen zuvor hatte er Waffenlieferungen an die Ukraine noch gestoppt. (Quelle: AFP)

09:03 Uhr | Ukraine attackiert Ausbildungszentrum von AKW Saporischschja

Russland wirft der Ukraine einen Drohnenangriff auf ein Ausbildungszentrum des russisch kontrollierten Kernkraftwerks Saporischschja vor. Wie die russische Kraftwerksverwltung über den Kurznachrichtendienst Telegram mitteilte, hat die Ukraine bei dem Angriff am Sonntagabend drei Drohnen eingesetzt. Es sei allerdings „kein kritischer“ Schaden entstanden.

Die UN-Atomaufsicht IAEA hatte am Wochenende von Hunderten Schüssen nahe dem AKW berichtet. Das größte Atomkraftwerk Europas ist zwar nicht in Betrieb, benötigt jedoch weiterhin Strom, um den Kernbrennstoff zu kühlen. Russland und die Ukraine werfen sich immer wieder gegenseitig Angriffe in der Nähe der Nuklearanlage vor. (Quelle: Reuters)