Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius ist in Washington mit Pentagonchef Pete Hegseth zusammengetroffen. Pistorius sagt zur Begrüßung, der Beitrag der USA bleibe „unverzichtbar für unsere kollektive Sicherheit“. Er bekräftigte, dass Deutschland zu „größerer Verantwortung für die Abschreckung und Verteidigung Europas bereit“ sei. „Deutschland wird auch weiterhin eine führende und zuverlässige Rolle in der Allianz spielen“, versichert Pistorius weiter. Er verweist auf den Beschluss des Nato-Gipfels in Den Haag, fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Verteidigung im weiteren Sinne zu investieren. Deutschland werde gemäß dem Haushalts-Planungskomitees bis 2029 bereits 3,5 Prozent seines BIP für Verteidigungsausgaben aufwenden, fügte Pistorius hinzu.

+++ 21:13 Selenskyj bedankt sich bei Trump für Unterstützung +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dankt US-Präsident Donald Trump für seine Hilfe. „Ich bin Präsident Trump dankbar für seine Bereitschaft, den Schutz des Lebens unseres Volkes zu unterstützen“, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.

+++ 20:45 Reisner: Lawrow-Statement „war schon eine sehr harte Aussage“ +++
Oberst Reisner vom Österreichischen Bundesheer warnt: Russlands Angriffe laufen aktuell auf quantitativ hohem Niveau. Putins außenpolitische Drohungen und ein brisantes Lawrow-Statement sorgen für zusätzliche Spannung – der Westen steht angesichts dringend notwendiger Waffenlieferungen vor einer Kraftprobe.

+++ 20:14 BSW solidarisierte sich mit deutscher Putin-Propagandistin – und löschte Post wieder +++
Das Bündnis Sahra Wagenknecht hat sich am vergangenen Wochenende auf Social Media mit der deutschen Putin-Propagandistin Alina Lipp solidarisiert. Der Post wurde inzwischen allerdings wieder gelöscht. Es sei „bei der Erstellung dieses Posts ein Fehler unterlaufen“, so eine BSW-Sprecherin gegenüber dem „Spiegel“. Man habe den Inhalt daher gelöscht. Lipp lebt bereits seit mehreren Jahren in der von Russland besetzten ukrainischen Stadt Donezk. Von dort verbreitet sie russische Propaganda und Desinformation über Moskaus Angriffskrieg. Dafür wurde Lipp auf eine Sanktionsliste der Europäischen Union gesetzt. Dies wurde im inzwischen gelöschten Post des BSW kritisiert.

+++ 19:44 Russisches Gericht verurteilt im Exil lebenden Autor Boris Akunin zu Haftstrafe +++
Ein Gericht in Russland hat den im Ausland lebenden Schriftsteller und Kreml-Kritiker Boris Akunin zu einer 14-jährigen Haftstrafe verurteilt. Akunin habe sich der „Rechtfertigung des Terrorismus“, der „Unterstützung terroristischer Aktivitäten“ und der Verletzung des russischen Gesetzes zu „ausländischen Agenten“ schuldig gemacht, urteilt laut dem Nachrichtenportal Mediazona ein Militärgericht. Der in seinem Heimatland sehr erfolgreiche russische Autor bezeichnete den Gerichtsprozess als „Farce“. Akunin lebt seit 2014 im Ausland. Er hatte im Februar 2024 im Onlinedienst Telegram zu einer „Revolution“ in Russland aufgerufen. Er wurde zudem für proukrainische Aussagen in einem Telefonat mit russischen Komikern verurteilt, die sich als ukrainischer Präsident Wolodymyr Selenskyj ausgegeben hatten.

+++ 19:16 USA verkaufen Waffen im Wert von zehn Milliarden Dollar an Nato +++
In einer ersten Runde verkaufen die USA Waffen mit einem Wert von rund zehn Milliarden Euro an die Nato. Das berichtet das Nachrichtenportal Axios unter Berufung auf eine namentlich nicht genannte Quelle. Zu den Lieferungen, die letztlich für die Ukraine bestimmt sind, gehören Raketen, Flugabwehrsysteme und Artilleriegranaten. Laut CNN könnten die USA zudem auch Luft-Luft-Raketen mit mittlerer Reichweite liefern.

+++ 18:52 Kallas: 50-tägiges Ultimatum der USA an Russland eine „sehr lange Zeit“ +++
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas hat das Ultimatum von US-Präsident Donald Trump gegenüber Russland begrüßt, gleichzeitig aber Kritik an dem genannten Zeitraum geäußert. Es sei „sehr positiv“, dass Trump eine harte Haltung gegenüber Russland einnehme, sagt Kallas. „Andererseits sind 50 Tage eine sehr lange Zeit“, gab sie zu bedenken. Russland töte in der Ukraine „jeden Tag“ unschuldige Zivilisten, sagt Kallas. Deswegen sei klar, „dass wir alle mehr Druck auf Russland ausüben müssen, damit sie auch Frieden wollen“. Es sei daher gut, „dass die Amerikaner Schritte unternehmen“, betont die EU-Außenbeauftragte. Sie hoffe, „dass sie auch militärische Hilfe leisten, wie die Europäer“.

+++ 18:24 Trump: Lieferung beinhaltet vollständige Patriot-Systeme +++
Zu den Waffen, die die USA an die Nato für die Ukraine liefern, gehören US-Präsident Donald Trump zufolge auch Patriot-Raketensysteme. „Es handelt sich um eine vollständige Ausstattung mit Batterien“, sagt Trump auf die Frage, ob er gezielt Patriot-Flugabwehrraketensysteme schicken werde. Das solle sehr bald erfolgen.

+++ 17:58 HUR: Bodendrohne zerstört russische Stellung +++
Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR baut den Einsatz bodengestützter Robotersysteme im aktiven Kampf nach eigenen Angaben aus. Auf einem bei Telegram veröffentlichten Video ist das System „Liut“ bei einem Einsatz in der Region Sumy zu sehen. In dem Video rückt der Roboter auf russische Stellungen vor und eröffnet das Feuer mit einem montierten schweren Maschinengewehr. „Nachdem sie feindliche Stellungen erreicht hat, vernichtet sie die russischen Besatzer mit dichtem Maschinengewehrfeuer. Der bewaffnete und technische Kampf für die Freiheit der Ukraine geht weiter“, schreibt der Geheimdienst.

+++ 17:29 Trump droht Russlands Handelspartnern mit Strafzöllen von 100 Prozent +++
US-Präsident Donald Trump hat Russlands Handelspartnern wie China und Indien mit Strafzöllen in Höhe von 100 Prozent gedroht. Die USA würden die sogenannten Sekundärzölle erheben, wenn es in 50 Tagen keine Waffenruhe-Vereinbarung im Ukraine-Krieg gebe, sagte Trump bei einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte im Weißen Haus. Trump bekräftigte, er sei „enttäuscht von Präsident (Wladimir) Putin“.

+++ 17:18 Schweden könnte Offiziere bis 70 Jahre reaktivieren +++
Schweden könnte einer von der Regierung eingesetzten Kommission zufolge das Höchstalter für die Einberufung von Reserve-Offizieren von 47 auf 70 Jahre anheben. Dasselbe gelte auch für ehemalige Berufsoffiziere, teilt die Kommission mit. Sollte der Plan umgesetzt werden, könnten beide Personengruppen im Bedarfsfall bis zum Alter von 70 Jahren reaktiviert werden. Verteidigungsminister Pal Jonson erklärt, neben den Investitionen in Material müsse auch das Personal des schwedischen Militärs verstärkt werden.

+++ 16:52 Richter: „Halte militärischen Sieg der Ukraine für ausgeschlossen“+++
Auch mit der neu angekündigten Waffenlieferung können die ukrainischen Streitkräfte nach Einschätzung von Oberst a.D. Wolfgang Richter aktuell keine bedeutende Gegenoffensive starten. Der Militärexperte rechnet außerdem damit, dass auch bei einem schnellen Kriegsende Russland seine Truppen nicht aus der Ukraine abziehen wird.

+++ 16:26 Generalstabschef Gerassimow besucht russische Truppen in Pokrowsk +++
Der russische Generalstabschef Waleri Gerassimow inspiziert die „Zentrum“-Gruppe der russischen Streitkräfte, die im Gebiet Pokrowsk in der Region Donezk im Osten der Ukraine kämpft. Dies berichtet Reuters unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium. Pokrowsk ist einer der Schwerpunkte der russischen Militäraktion zur Sicherung der Kontrolle über die gesamte Region Donezk. Das Verteidigungsministerium teilt mit, die Kommandeure der russischen Einheiten hätten Gerassimow über die Entwicklungen auf dem Schlachtfeld informiert. Russland kontrolliert fast 19 Prozent des international anerkannten Territoriums der Ukraine, darunter die Krim und die Region Luhansk, mehr als 70 Prozent der Regionen Donezk, Saporischschja und Cherson sowie Teile der Regionen Charkiw und Sumy.

+++ 16:01 Wiegold: „Europa hat kein ebenbürtiges Waffensystem“ +++
Trump will der Ukraine doch US-Waffen für ihren Verteidigungskampf gegen den russischen Aggressor liefern. Zahlen soll die EU. Vor allem beim gefragten Patriot-Luftabwehrsystem bietet sich den Europäern auch keine Alternative aus eigener Produktion an, erklärt Militär- und Waffenexperte Thomas Wiegold.

+++ 15:32 Russischer Armeehelikopter verschwindet auf Flug fernab der Front +++
Ein russischer Armeehubschrauber des Typs Mi-8 ist während eines Fluges von Ochotsk nach Magadan im fernen Osten Russlands verschwunden. Das berichtet die regierungsnahe Zeitung „Kommersant“ unter Berufung auf die russische Luftfahrtbehörde Rosaviatsiya. Das Flugzeug hatte drei Besatzungsmitglieder und zwei Techniker an Bord.

+++ 15:08 Denison: Trumps Frust über Putin allein reicht nicht +++
Politikexperte Andrew Denison erwartet von US-Präsident Trump bei seiner erwarteten Erklärung klare Kante gegen Russland und mehr als nur wohlklingende Worte. Im ntv-Interview erklärt der Direktor des Transatlantic Network, warum offensive Waffen jetzt nötig sind, welche Rolle Europa spielt – und wie China unter Druck gesetzt werden kann.

+++ 14:43 Selenskyj: Vize-Ministerpräsidentin soll neue Regierung leiten +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die stellvertretende Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko mit der Leitung der Regierung beauftragt. Der Staatschef teilte nach einem Gespräch mit ihr bei Telegram mit, sie solle die Regierung umbilden. Den bisherigen Regierungschef Denys Schmyhal hatte Selenskyj bereits 2020, also noch vor dem russischen Angriffskrieg, ernannt.

+++ 14:37 Kreml wirft Kiew Verzögerungstaktik bei Verhandlungen vor +++
Russland wirft der Ukraine erneut vor, Verhandlungen über die Beendigung des von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Angriffskriegs zu verzögern. „Es ist offensichtlich, dass Kiew keine Eile hat“, sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Nachrichtenagenturen zufolge. Moskau sei bereit für eine dritte Gesprächsrunde, warte aber immer noch auf Vorschläge Kiews für einen Termin. Russische und ukrainische Unterhändler haben sich im Mai und Juni erstmals seit gut drei Jahren zu bilateralen Verhandlungen getroffen. Ergebnis der Treffen war ein großer Gefangenenaustausch. Die Standpunkte der Kriegsparteien sind weit voneinander entfernt. Russland ist bislang nicht von seinen öffentlich geäußerten Maximalforderungen abgerückt, während die Ukraine auf Druck der US-Administration einige Forderungen wie den Nato-Beitritt oder den Rückzug russischer Truppen bis an die Landesgrenzen aufgegeben hat.

+++ 14:11 Drei Tote nach russischen Angriffen in Sumy +++
Bei russischen Angriffen sind nach Angaben ukrainischer Behörden drei Menschen getötet worden. In der Region Sumy im Nordosten der Ukraine seien bei mehreren Angriffen zwei Männer getötet und zehn Menschen verletzt worden, schrieb die Staatsanwaltschaft des Gebiets bei Facebook. In der Region Charkiw sei bei einer Attacke ebenfalls ein Mann getötet worden, teilte der Militärgouverneur Oleh Synjehubow mit. Außerdem gab es demnach sieben Verletzte.

+++ 13:57 Selenskyj spricht mit Kellogg über Waffenlieferungen und Sanktionen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj berichtet über sein Gespräch mit dem Ukraine-Beauftragten von US-Präsident Donald Trump, Keith Kellogg. Selenskyj schreibt auf X, er habe mit Kellogg über eine Stärkung der ukrainischen Luftverteidigung und über die Lieferung von Verteidigungswaffen in Kooperation mit Europa gesprochen. Zudem sei es um Sanktionen gegen Russland und seine Verbündeten gegangen.

+++ 13:34 Berlin erwartet Ja der USA zur Lieferung von Patriot-Systemen +++
Die Bundesregierung rechnet mit der US-Einwilligung für die Lieferung weiterer Patriot-Luftabwehrsysteme an die Ukraine. Die Modalitäten würden etwa bei den heutigen Gesprächen von Verteidigungsminister Boris Pistorius in Washington geklärt, sagt ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Die Bundesregierung hatte die Bezahlung von zwei Patriot-Systemen angeboten, die Rede sei auch von einem dritten. Regierungssprecher Stefan Kornelius weist zudem auf eine russische Truppenkonzentration an der ukrainischen Grenze hin. Deshalb müsse man die Abwehrfähigkeit der Ukraine erhöhen, sagt er.

+++ 13:05 Kreml warnt: Werden Interessen in der Ostseeregion „entschlossen verteidigen“ +++
Russland will sich nach Angaben des Kreml entschlossen für seine Interessen in der Ostseeregion einsetzen, wie es in einem Bericht von „Kyiv Independent“ heißt. Demnach erklärte Sprecher Dmitri Peskow auf einer Pressekonferenz: „Die Lage in der Ostseeregion ist aufgrund der aggressiven Politik der europäischen Küstenstaaten angespannt. Russland beabsichtigt, seine legitimen Interessen in dieser Region entschlossen zu verteidigen.“ Und weiter: „Die Tatsache, dass viele Länder dort provokative Aktionen durchführen, ist eine offensichtliche Realität.“ Seine Äußerungen folgen auf den ersten Einsatz von Himars durch Estland vor wenigen Tagen, bei dem simulierte maritime Ziele in der Ostsee angegriffen wurden. Tallinn erhielt im April wegen der Bedrohung durch Russland sechs Himars-Raketenwerfer mit einer Reichweite von 300 Kilometern. Auch Lettland und Litauen haben mehrere Himars-Raketensysteme bestellt.

+++ 12:34 Moskau ruft zu „konstruktivem Dialog“ auf +++
Die Spannungen zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und US-Präsident Donald nehmen zu, nun meldet sich Kirill Dmitriew, Leiter des russischen Staatsfonds, zu Wort: „Ein konstruktiver Dialog zwischen Russland und den USA wird immer mehr erreichen als die abgedroschene, destruktive Sprache der Ausübung von Druck“, schreibt Dmitriew auf X. „Nur Zusammenarbeit bringt echten Frieden, Stabilität und globale Sicherheit. Die Fehler und Täuschungen (des ehemaligen Präsidenten Joe) Biden werden korrigiert werden – die Welt hat Besseres verdient.“ Welche Zusammenarbeit Russland in den vergangenen Monaten angeboten hat, wird allerdings aus dem Beitrag nicht klar. Der in Kiew geborene Dmitriew war zuvor von Putin zum Sonderbeauftragten für Wirtschaftsfragen ernannt worden und hat die Aufgabe, den Dialog mit der Trump-Regierung zu erleichtern.

+++ 11:57 Russland attackiert verstärkt ukrainische Einberufungsbüros +++
Russland setzt in den vergangenen Wochen verstärkt auf eine neue Taktik: Angriffe auf ukrainische Rekrutierungsbüros. „Wir erleben einen weiteren Anstieg der russischen Aktivitäten im Bemühen, die Mobilisierungsprozesse in unserer Armee zu stören“, kommentiert Witalij Saranzew, Sprecher der für Einberufungsbüros zuständigen ukrainischen Landstreitkräfte, das Vorgehen. Die russischen Versuche seien aus ukrainischer Perspektive aber vergeblich: „Die Mobilisierung lief bei uns bisher, läuft ununterbrochen weiter und wird auch fortgesetzt.“ Dennoch stellen die Angriffe die Ukraine vor praktische Herausforderungen. Einige Änderungen werde man in den kommenden Wochen vornehmen müssen, sagt Oleksandr Fedijenko, Parlamentsabgeordneter der Regierungspartei Diener des Volkes. „Die Einberufungsbüros müssen sich auf mobile Arbeit mit ukrainischen Bürgern umstellen.“ Unterschiedliche Termine sollten möglichst an unterschiedlichen Orten stattfinden. Vor allem müsse aber alles getan werden, um größere Ansammlungen von Wehrpflichtigen und Zivilisten vor Rekrutierungsbüros zu vermeiden.

+++ 11:43 Tote und Verletzte nach Angriffen auf Sumy +++
Bei einem massiven russischen Drohnenangriff auf Sumy und Umgebung kommt es laut ukrainischen Behörden zu weitreichenden Bränden, Schäden an ziviler Infrastruktur und zivilen Opfern. Wie der Leiter der Verwaltung des Gebiets Sumy, mitteilt, griffen russische Streitkräfte mit Drohnen und Lenkbomben die Gemeinden Schostka und Sumy an. „In der Gemeinde Schostka wurden bei dem Angriff zwei Männer im Alter von 50 und 55 Jahren getötet“, schreibt Oleh Hryhorov auf Telegram. „Vier Bewohner eines Wohnhauses wurden verletzt, darunter ein 7-jähriges Kind.“ Ein Drohnenangriff trifft auch eine zivile Einrichtung in der Stadt Sumy und zerstört das Gebäude teilweise.

+++ 11:18 Wieder Dutzende Drohnen über der Ukraine +++
Russische Streitkräfte überziehen in der Nacht wieder mehrere ukrainische Regionen mit Luftangriffen. Wie die Behörden melden, kommt es zu mehreren Verletzten, Bränden und erheblichen weiteren Schäden. Laut den Luftstreitkräften der Ukraine werden Einschläge von 28 Drohnen an 10 Standorten sowie Abstürze abgeschossener Drohnen an 4 Standorten registriert. Dabei setzten die Russen vier Boden-Luft-Raketen und 136 Angriffsdrohnen des Typs Shahed sowie andere Flugkörper ein. Luftverteidigungseinheiten schießen nach eigenen Angaben 61 feindliche Drohnen in den nördlichen, östlichen und zentralen Teilen des Landes ab. Weitere 47 Flugkörper sollen entweder verlorengegangen oder von elektronischen Kriegsführungssystemen ausgeschaltet worden sein.

+++ 10:45 „Trump will nicht der sein, der die Ukraine verliert“ +++
Nach Drohungen und einer öffentlichen Demütigung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus kündigt Donald Trump jetzt die Lieferung von Patriot-Abwehrsystemen an die Ukraine an. Politologe Thomas Jäger sieht diesen Stimmungswechsel des US-Präsidenten unter anderem in einer falschen Einschätzung Wladimir Putins begründet.

+++ 10:14 Putin soll Trump erklärt haben: Eskaliere in den nächsten 60 Tagen in der Ostukraine +++
Der russische Präsident Wladimir Putin soll US-Präsident Donald Trump bei einem Telefonat Anfang des Monats mitgeteilt haben, dass er den Krieg in der Ostukraine innerhalb der nächsten 60 Tage eskalieren wolle. Dies berichtet das Nachrichtenportal Axios. Während ihres Gesprächs am 3. Juli soll Putin gesagt haben, dass Moskau die Offensive fortsetzen werde, bis die vollständigen Verwaltungsgrenzen der besetzten ukrainischen Oblaste gesichert seien. „Er will alles“, soll Trump danach dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron gesagt haben. Der Bericht kommt inmitten verstärkter russischer Angriffe im Gebiet Donezk und Versuchen, in das benachbarte Gebiet Dnipropetrowsk vorzudringen, was bisher von größeren Angriffen verschont geblieben war.

+++ 09:44 Belarus soll russische Kampfdrohne abgeschossen haben +++
Belarus hat am Wochenende während eines Angriffs auf die Ukraine eine russische Kampfdrohne in seinem Luftraum abgeschossen, wie eine Quelle des ukrainischen Militärgeheimdienstes (HUR) am 14. Juli gegenüber der Zeitung „Kyiv Independent“ angibt. Demnach befanden sich zu diesem Zeitpunkt mindestens drei Drohnen über dem Land. Ein belarussischer Hubschrauber vom Typ Mi-24, der eine „Luftraumüberwachungsmission“ geflogen sei, habe eine der Drohnen zerstört. Dem Bericht zufolge verletzen russische Drohnen regelmäßig den belarussischen Luftraum, wenn sie im Rahmen von Massenangriffen in Richtung ukrainischer Städte fliegen.

+++ 09:15 Für rund eine Woche: US-Sondergesandter Kellogg trifft in Kiew ein +++
Der US-Sondergesandte Keith Kellogg ist zu seinem Besuch in Kiew eingetroffen. „Wir begrüßen den US-Sondergesandten in der Ukraine“, erklärt der ukrainische Präsidialamtschef Andrij Jermak bei Telegram. „Frieden durch Stärke ist das Prinzip von US-Präsident Donald Trump, und wir unterstützen diesen Ansatz“, fügt er hinzu. Kelloggs Besuch soll rund eine Woche dauern und findet inmitten zunehmender Spannungen zwischen den USA und Russland statt. Trump hatte am Sonntag die Lieferung von Patriot-Luftabwehrsystemen an die Ukraine angekündigt. Erst vor zwei Wochen hatte er wichtige Waffenlieferungen an die Ukraine noch gestoppt. Heute will Trump zudem eine „wichtige Erklärung“ zu Russland abgeben.

+++ 08:46 Pistorius: Können definitiv keine weiteren Patriot-Systeme abgeben +++
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius schließt die Lieferung von deutschen Patriot-Systemen an die Ukraine aus. „Wir haben nur noch sechs in Deutschland“, sagt Pistorius der „Financial Times“. Zwei Systeme habe Deutschland an Polen ausgeliehen und mindestens eines sei aufgrund von Wartungsarbeiten oder Schulungen nicht verfügbar. „Das ist wirklich zu wenig, vor allem angesichts der Nato-Fähigkeitsziele, die wir erfüllen müssen. Wir können definitiv keine weiteren abgeben.“ Berlin hat drei seiner ehemals zwölf Patriot-Systeme an Kiew abgegeben. Trotz einer Welle von Luftangriffen Russlands in jüngster Zeit und einer erneuten Anfrage aus Kiew schließt Pistorius auch die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern aus..

+++ 08:10 Pistorius reist erstmals seit Trumps Amtsantritt in die USA +++
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius bricht heute zu einem zweitägigen Besuch nach Washington auf. Geplant ist ein Treffen mit seinem US-Kollegen Pete Hegseth, dabei soll es laut dem Bundesverteidigungsministerium insbesondere um die künftige Unterstützung der Ukraine gehen. Ziel des Besuchs sei die „direkte und persönliche Abstimmung“ mit Hegseth. Es ist Pistorius‘ erster Besuch in Washington seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump, nach dem sich die USA deutlich von der Ukraine entfernt und an Russland angenähert hatten.

+++ 07:39 Russische Besatzer werfen der Ukraine Drohnenangriff beim AKW Saporischschja vor +++
Russland wirft der Ukraine einen Drohnenangriff auf ein Ausbildungszentrum des besetzten Kernkraftwerks Saporischschja vor. Die Ukraine habe bei dem Angriff am Sonntagabend drei Drohnen eingesetzt, teilt die russische Besatzungsverwaltung des Kraftwerks in der südöstlichen Ukraine auf Telegram mit. Es sei allerdings „kein kritischer“ Schaden entstanden. Die UN-Atomaufsicht IAEA hatte am Wochenende von Hunderten Schüssen nahe dem AKW berichtet. Das größte Atomkraftwerk Europas ist zwar nicht in Betrieb, benötigt jedoch weiterhin Strom, um den Kernbrennstoff zu kühlen. Russland und die Ukraine werfen sich immer wieder gegenseitig Angriffe in der Nähe der Nuklearanlage vor.

+++ 07:09 Macron kündigt beschleunigte Aufrüstung an +++
Frankreich will seine Aufrüstung beschleunigen und den Verteidigungshaushalt drei Jahre früher als geplant verdoppeln. Der Wehretat solle nun bis 2027 auf 64 Milliarden Euro steigen, zwei Mal so hoch wie im Jahr 2017, kündigt Präsident Emmanuel Macron an. Er begründete den Schritt mit der komplexen geopolitischen Lage. Finanziert werden sollen die Mehrausgaben durch eine höhere Wirtschaftsleistung. „Unsere militärische Unabhängigkeit ist untrennbar mit unserer finanziellen Unabhängigkeit verbunden“, sagt Macron. Ministerpräsident François Bayrou werde am Dienstag Details vorstellen.

+++ 06:31 Alte Regeln „funktionieren nicht mehr“: Angst bei der politischen Elite in Russland +++
Die politische Elite in Russland steht unter Schock. Seit dem Tod von Verkehrsminister Roman Starowoit, der kurz vorher wegen Korruptionsvorwürfen von Kremlchef Wladimir Putin gefeuert worden war, fürchten in Moskau viele, dass sie die nächsten Ziele der staatlichen Jagd nach Bestechlichen sein könnten. Auch wenn die Umstände des Todes des 53-jährigen Starowoit noch nicht ganz klar sind, berichteten russische Medien bereits, dass es Ermittlungen gegen ihn wegen Korruption gegeben habe und dass er demnächst festgenommen werden sollte. Die Behörden hätten „versucht, aus ihm einen Sündenbock zu machen“, klagt der Analyst Andrej Perzew vom unabhängigen russischen Exil-Nachrichtenportal „Medusa“ an. Die Vorgänge um Starowoit sind Teil einer Welle der Repression gegen hohe Verantwortungsträger, denen in jüngster Zeit vorgeworfen wird, sich im Zuge der russischen Offensive in der Ukraine bereichert zu haben. Beobachter verweisen darauf, dass es schon immer Korruptionsfälle gegeben habe, dass die Militäroffensive aber die Spielregeln geändert habe. „Es gab vorher Regeln, die die Leute kannten: Wenn sie erst einmal hoch genug gestiegen waren, hat man sie in Ruhe gelassen“, sagt Perzew. Aber diese Regeln „funktionieren nicht mehr“.

+++ 05:58 Axios: Trump will Plan zur Bewaffnung der Ukraine mit Offensivwaffen ankündigen +++
US-Präsident Donald Trump wird voraussichtlich einen neuen Plan zur Bewaffnung der Ukraine mit Offensivwaffen ankündigen und damit von seiner früheren Haltung abweichen. Das berichtet das Nachrichtenportal Axios unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Das Weiße Haus reagiert bislang nicht auf eine Anfrage nach einer Stellungnahme. Der Plan wurde laut dem Bericht vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj während des NATO-Gipfels vor zwei Wochen vorgeschlagen. US-amerikanische und ukrainische Regierungsvertreter bezeichneten das Treffen zwischen Trump und Selenskyj auf dem Gipfel als das bisher beste. „Selenskyj kam wie ein normaler Mensch, nicht verrückt, und war gekleidet wie jemand, der bei der NATO sein sollte. Er hatte eine Gruppe von Leuten dabei, die ebenfalls nicht verrückt wirkten. Sie hatten also ein gutes Gespräch“, zitiert Axios einen US-Beamten. Selenskyj trug bei dem Gipfel zum ersten Mal seit 2022 wieder einen Anzug. Auch zeigte sich Trump zuletzt zunehmend enttäuscht von Putin, der keine Anzeichen macht, den Krieg zu beenden.

+++ 05:27 US-Kongress: Angeblich breite Mehrheit für neue Russland-Sanktionen +++
Im US-Kongress zeichnet sich eine breite Mehrheit für eine Verschärfung der Sanktionen gegen Russland ab. Es gebe parteiübergreifende Unterstützung für einen vom Senat vorgeschlagenen Gesetzentwurf für weitere Sanktionen gegen Russland und andere Staaten, die Russlands „Kriegsmaschine“ unterstützen, sagt der republikanische Senator Lindsey Graham im Sender CBS News. Das Sanktionsgesetz werde Präsident Donald Trump die Möglichkeit geben, „gegen jedes Land, das Russland hilft, Zölle in Höhe von 500 Prozent zu verhängen“, so Graham.

+++ 03:27 Außenminister Chinas und Russlands betonen nach Treffen enge Allianz +++
Nach einem Treffen ihrer Außenminister bekräftigen China und Russland ihre Zusammenarbeit. Der enge Kontakt solle „die Entwicklung und Wiederbelebung des jeweils anderen Landes fördern und gemeinsam auf die Herausforderungen einer turbulenten und sich verändernden Welt reagieren“, teilt das chinesische Außenministerium mit. „Die Parteien erörterten auch die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten und die Aussichten für eine Lösung der Ukraine-Krise“, heißt es vom russischen Außenministerium. „Es wurde betont, wie wichtig es ist, die enge Koordinierung zwischen den beiden Ländern auf internationaler Ebene zu verstärken.“

+++ 01:53 Trump: USA schicken Ukraine Patriot-Systeme +++
US-Präsident Donald Trump will der Ukraine Patriot-Abwehrsysteme liefern. „Wir werden ihnen Patriots schicken, die sie dringend brauchen“, sagt Trump vor Reportern auf dem Flugplatz Joint Base Andrews in Maryland. Wie viele Systeme er schicken wolle, sagt Trump nicht. Es würden aber einige sein, so der Präsident. Die Abwehrsysteme würden die USA nichts kosten, sondern von der EU bezahlt. Vor einigen Tagen hatte Trump dem Sender NBC gesagt, die USA würden der Ukraine künftig Waffen über die Nato liefern. „Wir schicken Waffen an die Nato, und die Nato wird die vollen Kosten für diese Waffen erstatten.“

+++ 01:18 Insider: EU kurz vor Einigung auf neues Sanktionspaket +++
Die Abgesandten der Europäischen Union stehen nach Angaben von Insidern kurz davor, sich auf ein neues Sanktionspaket gegen Russland zu einigen, das unter anderem eine niedrigere Preisobergrenze für russisches Öl beinhaltet. In dem dann 18. Sanktionspaket sei ein dynamischer Mechanismus für die Preisobergrenze bei Öl enthalten, heißt es von Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind. Der anfängliche Preis werde dann bei etwa 47 Dollar pro Barrel (159 Liter) liegen. Dies basiere auf dem durchschnittlichen Preis für russisches Rohöl in den letzten 22 Wochen abzüglich 15 Prozent. Es wird erwartet, dass die EU-Außenminister das Paket am Dienstag bei einem Treffen in Brüssel formell verabschieden.

+++ 23:29 Selenskyj vor Kellogg-Besuch: USA sollen helfen, Russland zum Frieden zu zwingen +++
Vor dem Besuch des US-Sondergesandten Keith Kellogg kündigt Präsident Wolodymyr Selenskyj an, dass die Ukraine „vollständige Informationen“ über den Kriegsverlauf und Russlands militärisches Potenzial liefern werde. Generalstab und Geheimdienste seien beauftragt, umfassende Lageeinschätzungen für den engen Trump-Vertrauten vorzubereiten. Ziel sei, so Selenskyj, ein „volles Verständnis Amerikas“ für das, was nötig sei, „um Russland zum Frieden zu zwingen“. Kellogg wird am Montag zu einem einwöchigen Besuch in Kiew erwartet.

+++ 22:07 Lawrow spricht mit chinesischem Außenminister über Ukraine-Krieg +++
Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat in Peking seinen chinesischen Kollegen Wang Yi getroffen. Die beiden Minister hätten „die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten und die Aussichten für eine Lösung der Ukraine-Krise“ besprochen, teilt das russische Außenministerium mit. Weitere Themen des Treffens seien „der israelisch-iranische Konflikt und die Lage auf der koreanischen Halbinsel“ gewesen. Lawrow war zuvor zu Besuch in Nordkorea. Pjöngjang und Peking sind wichtige Unterstützer des russischen Kriegs gegen die Ukraine. China stellt sich als neutral dar, hat die russische Invasion aber bislang nicht verurteilt. Westliche Länder werfen Peking vor, Moskau in dem Konflikt entscheidend zu unterstützen.

+++ 21:09 US-Senator: „In den nächsten Tagen fließen Waffen in Rekordhöhe an die Ukraine“ +++
Der republikanische US-Senator Lindsey Graham erwartet einen massiven Schub an Waffenlieferungen für die Ukraine. „In den kommenden Tagen werden Waffen in Rekordhöhe fließen, um der Ukraine zu helfen, sich zu verteidigen“, sagt Graham dem US-Sender CBS. Er sieht den Krieg an einem Wendepunkt – auch weil US-Präsident Donald Trump zunehmend Interesse zeige, die Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland zu unterstützen. NATO-Generalsekretär Mark Rutte wird Trump am Montag in Washington treffen. Beobachter erwarten konkrete Ankündigungen zu Waffenlieferungen über NATO-Partner.

+++ 20:32 Russische Drohne greift Brüder auf Kleintraktor an – ein Toter, ein Verletzter +++
Bei einem russischen Drohnenangriff nahe der Ortschaft Stetschkiwka in der ukrainischen Region Sumy ist ein Zivilist getötet worden, ein weiterer wurde verletzt. Zwei Brüder waren mit einem kleinen Traktor unterwegs, als sie von einem russischen Drohnenangriff getroffen wurden, teilt Gouverneur Oleh Hryhorow auf Telegram mit. Ein 57-jähriger Mann starb, sein Bruder kam verletzt ins Krankenhaus. Hryhorow forderte die Bevölkerung auf, Fahrten in Grenznähe zu vermeiden: „Der Feind greift dort systematisch zivile Fahrzeuge an.“ Am Vortag hatte eine russische Drohne in der Stadt Sumy ein Objekt der kritischen Infrastruktur getroffen – Teile der Stadt waren zeitweise ohne Strom.

+++ 19:48 Selenskyj: Ukraine plant Angriffe auf russisches Gebiet +++
Russlands Armee habe in diesem Sommer bisher deutlich weniger erreicht, als ihr eigenes Kommando erwartet habe, erklärt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. In einem Facebook-Post kündigt er zugleich an, dass die Ukraine alles tun werde, um den Krieg „auf das Territorium Russlands zu verlagern“. Geplant seien neue Langstreckenangriffe. Die russischen Vorstöße an mehreren Frontabschnitten seien zuletzt dank „aktiver Verteidigung“ gescheitert, so Selenskyj. Auch die heimische Waffenproduktion werde massiv ausgebaut – aktuell würden rund 40 Prozent des eingesetzten Materials in der Ukraine hergestellt.

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