Bayer Leverkusen hat wohl endgültig seine Chancen auf eine Titelverteidigung in der Bundesliga verspielt. Beim Comeback von Ausnahmetalent Florian Wirtz kam die Mannschaft von Xabi Alonso gegen den 1. FC Union Berlin nicht über ein 0:0 hinaus. Damit verliert Leverkusen Spitzenreiter FC Bayern München immer weiter aus den Augen. „Wir haben heute eine Möglichkeit verpasst. Es gibt noch fünf Spiele. Gerade sind wir nicht euphorisch. Wir müssen jetzt abwarten“, sagte Alonso.

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Union bleibt indes seit nun fünf Spielen in Folge ungeschlagen und hat fünf Partien vor Saisonende als 13. und mit nun 34 Punkten ein komfortables Polster auf die Abstiegszone. „Das war heute wirklich harte Arbeit. Da muss man sagen: Wir haben bei einer der stärksten Offensivmannschaften sehr, sehr wenig zugelassen“, bilanzierte Unions Trainer Steffen Baumgart. „Am Ende haben es die Jungs überragend verteidigt, sich mit allem entgegengestemmt, was da war.“

Berliner Bollwerk hält Druck stand

Alonso rotierte im Vergleich zum späten 1:0 in Heidenheim dreimal: Edmond Tapsoba, Exequiel Palacios und Patrik Schick rückten für Robert Andrich, Amine Adli und Victore Boniface in die Startelf. Wirtz, der fünf Wochen nach seiner gegen Bremen erlittenen Innenbandverletzung erstmals wieder im Kader stand, saß zunächst auf der Bank. Bei Union brachte Baumgart Tim Skarke für Torjäger Benedict Hollerbach, der laut Trainer zuletzt krank war.

Bayer Leverkusen – 1. FC Union 0:0

Leverkusen: Hradecky – Tapsoba (74. Arthur), Tah, Hincapié – Xhaka, Frimpong, Palacios (86. Hofmann), García (57. Wirtz), Grimaldo (74. Boniface) – Schick, Tella (46. Adli).
Union: Rönnow – Doekhi, Querfeld, Leite – Trimmel (78. Roussillon), Khedira, Juranovic (82. Rothe) – Haberer (78. Preu), Schäfer – Skarke (60. Hollerbach), Ilic (61. Tousart).
Schiedsrichter: Dankert. Zuschauer: 30.210 (ausverkauft).

Vor 30.210 Zuschauern in der ausverkauften Leverkusener Arena ging die Partie von Beginn an fast nur auf das Berliner Tor zu. Jeremie Frimpong setzte den Ball bereits nach wenigen Sekunden Spielzeit ans Außennetz. Doch der wuchtigen Werkself fehlten Ideen, um Lücken im Berliner Bollwerk der Gäste zu finden. Trotz deutlich mehr Ballbesitz und einer nahezu dauerhaften Präsenz rund um den Strafraum blieben echte Torchancen aus.

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Auf der Gegenseite setzte Union offensiv vereinzelt Nadelstiche, wobei klare Gelegenheiten ebenfalls kaum dabei waren. Nach einer Ecke wehrte Lukas Hradecky einen Ball der Gäste genau auf den Kopf von Diogo Leite ab, der aber aus Abseitsposition ins Tor traf (15. Minute). Danach spielte sich das Geschehen fast ausschließlich in der Hälfte der Berliner ab. Schick verpasste aus der Distanz (30.), ein Lupfer von Frimpong landete auf dem Tor (35.).

Wirtz bringt neuen Schwung

Nach der Pause mussten die Hausherren ohne Nathan Tella weitermachen, der noch in der ersten Halbzeit zunächst vor dem Tor mit Keeper Frederik Rönnow und wenig später bei einem Kopfballduell mit Christopher Trimmel unglücklich zusammengeprallt war. Für ihn kam Amine Adli. Auf dem Platz knüpfte die zweite Hälfte zunächst nahtlos an die erste an. Unter großem Applaus brachte Alonso dann knapp eine halbe Stunde vor dem Ende Wirtz ins Spiel.

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Der 21-Jährige zeigte sich sofort, verschaffte sich mit einem Haken Platz und spielt einen wunderbaren Pass auf den einlaufenden Exequiel Palacios, der mit seinem Abschluss aber an Rönnow scheiterte (58.). „Nach fünf Wochen waren wir froh, ihn zurückzuhaben“, sagte Alonso über Wirtz. „Er hat einen guten Einfluss auf das Spiel. Seine Qualitäten hatten uns gefehlt. Wir brauchen ihn in den nächsten vier Wochen.“

Doch auch die Berliner zeigten sich wieder aktiver, kamen zur einen oder anderen Konterchance. Der zwischenzeitlich eingewechselte Hollerbach (71.) scheiterte vielversprechend an Hradecky. Auf der Gegenseite verhinderten eine weiter starke Defensive Bayer-Abschlüsse. Ein Freistoß von Witz landete in den Armen von Rönnow (84.). Auch fünf Minuten Nachspielzeit reichten nicht zu einem Treffer. (dpa)