Rotzfrech war der Kasperl der Augsburger Puppenkiste ja schon immer. Für diesen Herbst hat er eine ganz besondere Aufgabe: Er assistiert am 27. und 28. September dem Erzengel Michael aus dem Perlachturm im Kampf Gut gegen Böse. Denn der muss wegen der Turmsanierung pausieren und für zwei Jahre das Turamichele-Spiel ausfallen lassen. Stattdessen kommen Kasperl und seine Gefährten auf einer mobilen Bühne der Puppenkiste auf dem Rathausplatz zum Einsatz. Dem Teufel geht es natürlich trotzdem an den Kragen.
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Der Kasperl und seine Kollegen springen für das Turamichele ein.
Foto: Dominik Berchtold (Archiv)
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Der Kasperl und seine Kollegen springen für das Turamichele ein.
Foto: Dominik Berchtold (Archiv)
Der Perlachturm wird gerade umfassend saniert, auch die originale Turamichele-Holzfigur befindet sich zur Restaurierung in einer Werkstatt. Die Frage für die Stadt war: „Wie kann das beliebte Familienfest trotzdem stattfinden“, berichtet Augsburg-Marketing-Chef Ekkehard Schmölz. Verschiedene Alternativen wurden überlegt – unter anderem auch mit echten Schauspielern. „Beim Turamichele siegt das Gute sinnbildlich und sehr harmlos über das Böse – angesichts des Weltgeschehens wollten wir das nicht mit echten Menschen umsetzen.“
Die Augsburger Puppenkiste springt für das Turamichele ein
Die Rettung war Klaus Marschall mit seiner Puppenkiste. Er hat sich trotz eines vollen Spielplans bereit erklärt, mit seiner mobilen Bühne das Turamichele einmal anders in Szene zu setzen und damit die Tradition lebendig zu halten. Die Puppenkiste hat eine enge Verbindung zum Turamichele. 1953 unterstützte der Großvater von Klaus Marschall die Stadt schon einmal und entwickelte die Schienenkonstruktion, auf der die Holzfiguren aus dem Turm gefahren werden.
Oberbürgermeisterin Eva Weber freut sich über den Einsatz der Puppenkiste. „Auf diese Weise haben wir nicht nur eine Notlösung, sondern etwas sehr Charmantes, das den Augsburgerinnen und Augsburger gefallen wird“, sagt sie. Das Familienfest ausfallen zu lassen, sei für sie jedenfalls unvorstellbar gewesen.
Die mobile Bühne der Augsburger Puppenkiste wird am Wochenende des 27. und 28. September auf dem Rathausplatz stehen. Das berühmte Stechen des Guten gegen das Böse wird mit Marionetten nachgespielt. Der Kasperl darf dabei augenzwinkernd und kindgerecht die Geschichte des Turamicheles erzählen. Das Stück wird auch auf eine große LED-Leinwand übertragen, damit es auf dem ganzen Rathausplatz zu sehen ist, so Schmölz.
In diesem Jahr erwartet die Besucherinnen und Besucher wieder ein abwechslungsreiches Familienprogramm mit Mitmachaktionen und Unterhaltung. Auch das beliebte Luftballonsteigen mit Friedensbotschaften wird es wieder geben. Nach jeder Vorstellung der Puppenkiste dürfen Kinder ihre bunten Ballons in den Himmel steigen lassen und nehmen am Turamichele-Gewinnspiel teil.
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Fridtjof Atterdal
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Turamichele
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Augsburger Puppenkiste
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