Das Bundeskriminalamt geht zusammen mit der Polizei aus anderen Ländern gegen ein pro-russisches Botnetz vor. (Symbolbild: picture alliance/dpa | Robert Michael)
Deutsche und internationale Strafverfolgungsbehörden sind bei einer gemeinsamen Aktion gegen die Hackergruppe NoName057(16) vorgegangen. Nach Angaben des Bundeskriminalamts (BKA) wurde dabei ein aus weltweit verteilten Servern bestehendes Botnetz abgeschaltet, das für gezielte digitale Überlastungsangriffe auf Internetseiten eingesetzt wurde. Solche sogenannten Distributed Denial of Service (DDoS)-Angriffe haben das Ziel, dass die angegriffene Internetseite nicht mehr aufrufbar ist.
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Bei NoName057(16) handelt es sich laut BKA um ein ideologisch geprägtes Hacktivisten-Kollektiv, das sich als Unterstützer Russlands positioniert hat und im Kontext des Russland-Ukraine-Konflikts Cyberangriffe durchführt. Die Gruppe habe seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine öffentliche Aufmerksamkeit über Messenger erregt und Unterstützer rekrutiert. Nach Einschätzung der Strafverfolgungsbehörden umfasst das Unterstützernetzwerk mehr als 4.000 Nutzer.
An den Maßnahmen seien demnach neben dem BKA und der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main auch Behörden aus den USA, den Niederlanden, der Schweiz, Schweden, Frankreich, Spanien und Italien beteiligt gewesen.
Haftbefehle und Durchsuchungen
„Die Verantwortlichen, Mitglieder und Unterstützer der Gruppierung verfolgen wir als das, was sie sind: als kriminelle Vereinigung“, sagte Benjamin Krause, Leiter der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität bei der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt.
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In Deutschland wurden den Angaben zufolge insgesamt drei Objekte durchsucht, die mutmaßlichen Unterstützern der Gruppierung zugerechnet werden. Zwei davon in Bayern und eines in Berlin. International fanden laut BKA 24 Durchsuchungen statt. Die sichergestellten Beweismittel würden derzeit ausgewertet.
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14 Angriffswellen in Deutschland seit Ermittlungsbeginn
In Deutschland wurden zudem insgesamt sechs Haftbefehle gegen russische Staatsangehörige beziehungsweise in Russland wohnhafte Beschuldigte erlassen. Zwei von ihnen werden demnach beschuldigt, die Hauptverantwortlichen hinter der Gruppe NoName057(16) zu sein. Auch die spanischen Behörden hätten einen Haftbefehl erwirkt – nach allen Beschuldigten werde international und teils öffentlich gefahndet.
Deutschland sei seit Beginn der Ermittlungen im November 2023 Ziel von insgesamt 14 Angriffswellen gewesen. Diese dauerten teilweise über mehrere Tage an. Das Hauptziel der Angriffe auf deutsche Ziele bestand laut Behörden darin, mediale Aufmerksamkeit zu erreichen und „dadurch Einfluss auf politische und/oder gesellschaftliche Entscheidungen in Deutschland zu nehmen.“
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