Die Absage des diesjährigen Kneipenfreitags in Ohligs durch die Ohligser Jongens aufgrund von zu hohen Sicherheitsauflagen hat nicht nur bei vielen Bürgern für Enttäuschung gesorgt, sondern ruft nun auch Teile der Solinger Politik auf den Plan. So haben sich FDP und BfS am Mittwoch zu Wort gemeldet und die Stadt aufgefordert, zu handeln.
Zwar habe die „Sicherheit aller Beteiligten oberste Priorität“, sagte die FDP-Fraktionsvorsitzende Nina Brattig. Allerdings seien Veranstaltungen wie der Ohligser Kneipenfreitag ein wichtiger Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens und der Gemeinschaft. „Wenn Sicherheitsauflagen so streng sind, dass sie solche Aktivitäten unmöglich machen, ist das ein klares Signal, dass die Maßnahmen überdacht werden müssen“, hieß es weiter vonseiten der FDP, die die Stadt aufforderte, „gemeinsam mit den Vereinen an Lösungen zu arbeiten, die Sicherheit gewährleisten, ohne die kulturelle Vielfalt und das gesellschaftliche Leben in Solingen zu gefährden“. Es dürfe jedenfalls nicht sein, „dass Solingen an kulturellen Veranstaltungen ,ärmer’“ werde, weil die Sicherheitsanforderungen zu hoch seien, so die Liberalen.
Ähnlich sieht dies auch die BfS. „Wir bedauern die Absage des ‚Kneipenfreitags‘ in Ohligs sowie verschiedene weitere Absagen in der letzten Zeit und müssen in unserer Stadt dringend das Sterben unserer Feste stoppen“, sagte Martin Bender als Oberbürgermeister-Kandidat der Bürgergemeinschaft. Bei aller „Richtigkeit der Umsetzung verschärfter Sicherheitsauflagen zur Verhinderung weiterer Tragödien wie der in Solingen sollten dennoch die Feste im öffentlichen Raum ermöglicht werden“, so die BfS am Mittwoch.
Dementsprechend müsse die Stadt sich noch viel stärker als bisher „als Ermöglicher von Festen verstehen sowie beratend, fördernd und unterstützend in die Planungen einbringen“. Ein neuer Ansatz könnte dabei laut BfS eine Vernetzung aller Ausrichter von Festen in einem Netzwerk „Feste für Solingen“ sein.