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Stand: 16.07.2025 18:49 Uhr

Die Bundesregierung hat US-Präsident Trump widersprochen, wonach bereits Patriots aus Deutschland auf dem Weg in die Ukraine seien. Das ukrainische Parlament hat für die Entlassung der Regierung gestimmt.

  • Bundesregierung widerspricht Trump bei Patriots
  • Trump: Selenskyj sollte nicht auf Moskau zielen
  • Menschenrechtler: Evakuierungen aus Sumy
  • Russland greift Ukraine trotz Ultimatum mit Drohnen und Raketen an

18:47 Uhr


Tote und Verletzte nach Gleitbombenangriff in der Ostukraine

In der Ostukraine sind bei einem russischen Gleitbombenangriff in der Stadt Dobropillja mindestens zwei Menschen getötet worden. Weitere 14 wurden verletzt, teilte der Militärgouverneur des Gebiets Donezk, Wadym Filaschkin, bei Telegram mit. Es sei eine 500-Kilogramm-Bombe auf das belebte Stadtzentrum abgeworfen worden. Unter den Trümmern der beschädigten Gebäude werden demnach noch weitere Opfer vermutet.  Die Frontlinie zwischen russischen und ukrainischen Truppen verläuft nur etwa 15 Kilometer von der Stadtgrenze entfernt.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

16:40 Uhr


Bundesregierung: Noch keine Patriots auf dem Weg

Die Bundesregierung hat der Darstellung von US-Präsident Donald Trump widersprochen, wonach bereits erste von ihm selbst angekündigte Lieferungen von Patriot-Flugabwehrsystemen von Deutschland aus unterwegs in die Ukraine sein sollen. „Das kann ich nicht bestätigen, dass aktuell schon etwas auf dem Weg ist. Das ist mir nicht bekannt“, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. „Bis sowas dann auf dem Hof steht …, das kann Monate dauern“, betonte er. Trump hatte zuvor gesagt, dass die ersten Systeme bereits geliefert würden, und hinzugefügt: „Sie kommen aus Deutschland.“

15:12 Uhr


Parlament in Kiew bestätigt Rücktritt der Regierung

Das ukrainische Parlament hat den Rücktritt der Regierung um Ministerpräsident Denys Schmyhal bestätigt. Für die Entlassung stimmten nach Angaben des Abgeordneten Jaroslaw Schelesnjak 261 Parlamentarier. Demnach gab es keine Gegenstimmen. Vier Abgeordnete enthielten sich. Schmyhal hatte am Vortag seinen Rücktritt eingereicht, bereits am Montag hatte Präsident Wolodymyr Selenskyj mit Julia Swyrydenko eine der Stellvertreterinnen Schmyhals zur Bildung eines neuen Kabinetts aufgefordert. Selenskyj begründete den Wechsel unter anderem damit, der Ökonomie neue Impulse verleihen zu wollen. Berichten zufolge wird Schmyhal weiter in der Regierung sitzen – als Verteidigungsminister.

13:05 Uhr


Kreml nennt Europäer „nahe dem Irrsinn“ und droht mit Atomwaffen

Der Kreml hat den europäischen Ländern offenen Militarismus vorgeworfen und einmal mehr den möglichen Einsatz von Atomwaffen angedeutet. Die europäischen Länder gäben Unsummen für Waffen aus, um den Krieg in der Ukraine weiter zu befeuern, sagte Kremlsprecher Peskow. „Vor dem Hintergrund eines solchen an Irrsinn grenzenden emotionalen Zustands auf dem europäischen Kontinent ist es äußerst schwierig, irgendetwas zu prognostizieren“, erklärte er russischen Nachrichtenagenturen zufolge. 

Zugleich erinnerte er an die erst vor kurzer Zeit umgeschriebene russische Atomdoktrin. Dort sei eindeutig festgehalten, dass schon das „Anstiften“ nichtatomarer Staaten zu feindlichen Handlungen gegen Russland durch Atommächte als Aggression gelte. Atommächte in Europa sind Großbritannien und Frankreich.

Schon mehrfach seit Beginn des von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Angriffskriegs gegen die Ukraine hatte die russische Führung Atomdrohungen geäußert, um den Westen von einer stärkeren Unterstützung des überfallenen Landes abzuhalten.

12:52 Uhr


Erneut Verletzte nach russischen Angriffen in der Ukraine

Russland hat in der Nacht mehrere Städte in der Ukraine mit hunderten Drohnen und einer Rakete angegriffen. Dabei wurden nach Angaben der Behörden mindestens 15 Menschen verletzt. Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, Russland habe 400 Drohnen sowie eine ballistische Rakete eingesetzt und vor allem die Städte Charkiw, Krywyj Rih und Winnyzja ins Visier genommen. Die großangelegten Angriffe hätten der Energie-Infrastruktur gegolten, erklärte Präsident Wolodymyr Selenskyj auf der Plattform X.

Der größte private Energieversorger des Landes, DTEK, teilte mit, dass in Krywyj Rih und anderen Orten der Region Dnipropetrowsk 80.000 Haushalte ohne Strom seien.

11:35 Uhr


Kreml: Gespräch Putin-Trump schnell möglich

Der Kreml beobachtet die westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen genau. Die Waffenlieferungen an die Ukraine seien ein Geschäft, und einige europäische Länder würden dafür bezahlen, sagt Sprecher Dmitri Peskow.

Ein neues Telefongespräch zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump sei nicht geplant, könne aber schnell organisiert werden.

10:07 Uhr


Lettland übergibt 15 Transport-Radpanzer

Lettland hat der Ukraine weitere Militärhilfe für den Abwehrkampf gegen Russlands Angriffskrieg geleistet. Das baltische EU- und NATO-Land hat 15 Transport-Panzer an die ukrainischen Streitkräfte geliefert. Die Fahrzeuge vom Typ Patria 6×6 wurden von Regierungschefin Evika Silina bei einem Besuch in Kiew an die Armee übergeben, wie die lettische Staatskanzlei und das Verteidigungsministerium in Riga mitteilten. 

„Die Unterstützung Lettlands für die Ukraine besteht nicht nur aus Worten, sondern aus konkreten Taten“, wurde Silina in der Mitteilung zitiert. Lettland will in diesem Jahr insgesamt 42 Transport-Panzer an die Ukraine liefern, die in einer Produktionsstätte des finnischen Herstellers Patria in dem Baltenstaat produziert werden. Weiter will die Regierung in Riga Drohnen und weitere Militärausrüstung im Gesamtwert von 70 Millionen Euro bereitstellen und bis zu 4.000. ukrainische Soldaten ausbilden.

07:10 Uhr


Trump: Selenskyj sollte nicht auf Moskau zielen

US-Präsident Donald Trump hat die Frage von Journalisten, ob er bereit sei, der Ukraine Langstreckenraketen bereitzustellen, mit einem klaren Nein geantwortet: „Das ist nicht unsere Absicht“. Der Republikaner wurde zudem gefragt, ob der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Moskau oder andere Ziele tiefer in Russland ins Visier nehmen sollte. Trump antwortete darauf: „Nein, er sollte nicht auf Moskau zielen“.

Der US-Präsident sah sich mit diesen Fragen konfrontiert, nachdem die „Financial Times“ berichtet hatte, Trump habe die Ukraine zu Angriffen tief im russischen Hinterland ermutigt. Bei einem Telefonat mit Selenskyj habe er gefragt, ob Kiew Russlands Hauptstadt Moskau oder die zweitgrößte Stadt des Landes, St. Petersburg, treffen könne, falls die USA Langstreckenwaffen lieferten, schrieb die Zeitung unter Berufung auf zwei mit dem Gespräch vertraute Personen. 

07:10 Uhr


Menschenrechtler: Evakuierungen in Region Sumy

Mehr als 40.000 Ukrainer müssen einem ortsansässigen Menschenrechtler zufolge die Region Sumy an der Frontlinie verlassen. Zugleich gebe es in den Aufnahmeorten im Westen des Landes nur sehr begrenzte Kapazitäten, sagte der Landesdirektor Ukraine der Hilfsorganisation „Help“, Oleksandr Novykov, der Nachrichtenagentur KNA.

Insbesondere Ukrainer ohne Familie außerhalb ihres eigentlichen Wohnortes hätten dort häufig keine Bleibe. Betten seien in den dürftigen Notunterkünften zudem bereits knapp. Es mangele zudem an Hygieneprodukten und Lebensmitteln, so Novykov.

Dass die Evakuierten nach Deutschland fliehen, hält die Hilfsorganisation für unwahrscheinlich. „Zum jetzigen Zeitpunkt liegen uns keine Daten vor, die darauf hindeuten, dass Evakuierte die Ukraine in großer Zahl verlassen.“ Zwar könne es Einzelfälle geben, die einen Umzug ins Ausland in Erwägung ziehen, wenn sie bereits Verwandte dort haben. Dies sei aber kein weit verbreiteter Trend.

06:10 Uhr


Trump bestätigt Waffenlieferung für Ukraine

US-Präsident Donald Trump hat die Lieferung von Waffen an die Ukraine bestätigt, den Einsatz von Bodentruppen jedoch ausgeschlossen. Er habe seit der Ankündigung von Sanktionen gegen Russland am Montag nicht mit Präsident Wladimir Putin gesprochen, fügte Trump hinzu. Er warf zudem dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vor, seinen Anspruch auf Frieden nicht erfüllt zu haben.

06:08 Uhr


Russland überzieht Ukraine mit Drohnen- und Raketenangriffen

Russland hat die Ukraine erneut landesweit mit Drohnen und Raketen angegriffen. Dabei wurden nach offiziellen Angaben mindestens zwei Menschen getötet. Die nationalen Rettungsdienste meldeten die beiden Toten bei Drohnenangriffen in der Nähe von Kupjansk im Osten des Landes.

In der nordöstlichen Stadt Charkiw wurden dem Gouverneur der Region zufolge mindestens 17 Explosionen registriert und drei Menschen verletzt. In der Hauptstadt Kiew war die Flugabwehr im Einsatz, Berichte über Opfer oder Schäden lagen zunächst jedoch nicht vor.

06:04 Uhr


Stromausfälle nach russischem Luftangriff auf Krywyj Rih

In der südostukrainischen Großstadt Krywyj Rih ist es nach russischen Angriffen mit Drohnen und mindestens einer Rakete zu Stromausfällen gekommen. „Es gab etwa 20 Einschläge“, teilte der Militärverwaltungschef Olexander Wilkul bei Telegram mit. Die Wasserversorgung werde auf Generatoren umgestellt. Er warnte vor nicht ausreichendem Wasserdruck in höheren Etagen.

06:01 Uhr


Der Liveblog vom Dienstag zum Nachlesen

NATO-Generalsekretär Rutte hat an China, Indien und Brasilien appelliert, Druck auf Russland auszuüben – andernfalls würden Sekundärsanktionen drohen. Die EU-Länder verlängern ihren Schutz für Ukrainer bis 2027.