In der Ostukraine sind bei einem russischen Gleitbombenangriff in der Stadt Dobropillja mindestens zwei Menschen getötet worden. Weitere 14 wurden verletzt, teilt der Militärgouverneur des Gebiets Donezk, Wadym Filaschkin, bei Telegram mit. Es sei eine 500-Kilogramm-Bombe auf das belebte Stadtzentrum abgeworfen worden. Unter den Trümmern der beschädigten Gebäude werden demnach noch weitere Opfer vermutet. Die Frontlinie zwischen russischen und ukrainischen Truppen verläuft nur etwa 15 Kilometer von der Stadtgrenze entfernt. Vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 lebten fast 30.000 Menschen in der Stadt.

+++ 18:51 Ukrainischer Außenminister Sybiha geht Kremlsprecher Peskow scharf an +++
Die Ukraine hat sich offen für Verhandlungen über einen gerechten Frieden erklärt. Doch der Schlüssel zu einem Waffenstillstand liege darin, durch Sanktionen und internationale Diplomatie Druck auf Russland auszuüben, sagt der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha während einer Pressekonferenz im Anschluss an das Treffen des Lubliner Dreiecks. Die Aussage von Kremlsprecher Dmitri Peskow, die Ukraine müsse zu neuen Verhandlungen gedrängt werden, nennt Sybiha „eine glatte Lüge, Manipulation und Verdrehung der Tatsachen.“ Die Ukraine sei kein Hindernis für den Frieden.

+++ 18:21 Ukrainisches Parlament verabschiedet Gesetz zum Wehrdienst für über 60-Jährige +++
Die Werchowna Rada hat ein Gesetz über den Wehrdienst auf Vertragsbasis für Personen verabschiedet, die die Altersgrenze von 60 Jahren für den Wehrdienst erreicht haben. Das berichtet Ukrinform unter Berufung auf eine Mitteilung auf Telegram des Abgeordneten Jaroslaw Schelesnjak von der Holos-Fraktion. Das Gesetz ermögliche es Personen, die die Altersgrenze erreicht haben, aber aufgrund ihres Gesundheitszustands bereit sind, den Dienst fortzusetzen, einen Vertrag zum Militärdienst zu unterzeichnen. Ukrainische Staatsbürger, die die Altersgrenze für den Reservedienst erreicht haben, können demnach auf eigenen Wunsch erneut zum Militärdienst eingezogen werden, wenn sie über die schriftliche Zustimmung des Kommandeurs der Militäreinheit verfügen, sie zum Militärdienst auf Vertragsbasis aufzunehmen. Die Vertragslaufzeit betrage ein Jahr mit der Möglichkeit einer Verlängerung.

+++ 17:40 Kellogg würdigt die im Krieg mit Russland getöteten ukrainischen Kinder +++
Der Sondergesandte von US-Präsident Donald Trump für die Ukraine, Keith Kellogg, hat während seines Besuchs in Kiew ein Denkmal für die im Krieg Russlands gegen die Ukraine getöteten Kinder gewürdigt. „Man erweist ihrem Tod Ehre und Respekt, nicht indem man Blumen niederlegt, sondern indem man Stofftiere auf die Erde bringt. Das Töten unschuldiger Zivilisten, insbesondere von Kindern, muss ein Ende haben“, wird Kellogg in einem Bericht der „Ukrainska Pravda“ zitiert. Donald Trump habe „klare Worte gefunden: Das Töten muss aufhören“, fügt Kellogg hinzu. Der Sondergesandte war am Montag zu einem mehrtägigen Besuch der Ukraine in Kiew eingetroffen. Er wolle sich dabei vor allem ein Bild von der aktuellen Lage machen, heißt es.

+++ 17:27 Russischer Drohnenangriff trifft Mähdrescher in Biloserka +++
In der Gemeinde Bilozerka in der Region Cherson haben Russen einen Mähdrescher mit einer Drohne angegriffen. Dabei sei die Ernte und das Gerät durch das entstandene Feuer zwerstört worden, berichtet Ukrinform unter Berufung auf eine Meldung des Leiters der regionalen Militärverwaltung, Alexander Prokudin, auf Facebook. Demzufolge haben die Russen von einer Drohne aus Sprengstoff auf ein Weizenfeld geworfen und setzten so zwei Hektar in Brand gesetzt.

+++ 16:30 Lettischer Bürgermeister bei russischem Angriff während Hilfslieferung in die Ukraine verletzt +++
Der Bürgermeister der lettischen Stadt Ogre, Egils Helmanis, ist während eines russischen Angriffs in der Ukraine verletzt worden, als er sich auf einer humanitären Mission befand, berichtete der lettische öffentlich-rechtliche Sender LSM unter Verweis auf den Sprecher der Gemeinde Ogre, Patriks Griva. Demnach ist Helmanis bei der Lieferung von Fahrzeugen und anderer Unterstützung an die ukrainischen Streitkräfte verletzt worden. Der Bürgermeister sei bereits seit 2022 regelmäßig mit Hilfsaktionen für die Ukraine aktiv. „Seit Beginn des umfassenden Krieges wurde alle paar Monate eine beträchtliche Anzahl von Fahrzeugen gespendet und ausgeliefert – dieses Mal waren es rund 20 Autos“, so Griva.

+++ 16:15 Ukraine leitet Verfahren wegen Abschiebung ukrainischer Kinder aus Cherson ein +++
Die Generalstaatsanwaltschaft hat den Fall der Deportation ukrainischer Kinder aus der vorübergehend besetzten Stadt Cherson durch Russland vor Gericht gebracht. Zu den Angeklagten gehören ein sanktioniertes Mitglied der russischen Staatsduma und russische Beamte, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Ukrinform unter Verweis auf die Behörde. Demnach wurden durch die Generalstaatsanwaltschaft und den Sicherheitsdienst der Ukraine die Umstände, die genaue Route und alle Beteiligten an der Deportation zweier kleiner Kinder aus der Ukraine in die Russische Föderation sowie an der Zwangsverbringung von 46 weiteren Kindern auf das vorübergehend besetzte Gebiet der Krim ermittelt. Dabei soll es sich um Kinder mit Sonderstatus handeln, die im regionalen Kinderheim Cherson aufwuchsen.

+++ 15:49 Insider: Frankreich will sich nicht am Kauf von US-Waffen für Ukraine beteiligen +++
US-Präsident Donald Trump bestätigte am Montag ein neues militärisches Hilfspaket, das die Ukraine mit Waffen im Wert von „Milliarden Dollar“ versorgen soll. Diese Waffen, darunter auch Patriot-Systeme sollen von europäischen Nato-Verbündeten finanziert und verteilt werden. Allerdings scheinen nicht alle europäischen Länder mit diesem Ansatz einverstanden zu sein. Bei den von Nato-Generalsekretär Rutte genannten Ländern, die den US-Plan unterstützen, fehlt laut einem Bericht von „Politico“ Frankreich. Präsident Emmanuel Macron setze sich seit langem dafür ein, dass die Europäer ihre eigene Verteidigungsindustrie aufbauten. Paris werde sich aus diesem Grund nicht an der Initiative zum Kauf von US-Waffen beteiligen wollen, heißt es in dem Bericht unter Berufung auf zwei französische Beamte, die mit der Angelegenheit vertraut seien.

+++ 14:50 Ukrainisches Parlament stimmt für Entlassung der Regierung +++
Das ukrainische Parlament hat den Rücktritt der Regierung um Ministerpräsident Denys Schmyhal bestätigt. Für die Entlassung stimmten nach Angaben des Abgeordneten Jaroslaw Schelesnjak 261 Parlamentarier. Demnach gab es keine Gegenstimmen. Vier Abgeordnete enthielten sich. Schmyhal hatte am Vortag seinen Rücktritt eingereicht, bereits am Montag hatte Präsident Wolodymyr Selenskyj mit Julia Swyrydenko eine der Stellvertreterinnen Schmyhals zur Bildung eines neuen Kabinetts aufgefordert. Die Ernennung der neuen Regierung soll am Donnerstag ebenfalls im Parlament, der Werchowna Rada, erfolgen. Selenskyj begründete den geplanten Wechsel unter anderem damit, der Ökonomie neue Impulse verleihen zu wollen. Berichten nach wird aber auch Schmyhal weiter in der Regierung sitzen – als Verteidigungsminister.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj trifft sich mit Julia Swyrydenko. Die 39-Jährige ist eine Wirtschaftsfachfrau.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj trifft sich mit Julia Swyrydenko. Die 39-Jährige ist eine Wirtschaftsfachfrau.

(Foto: picture alliance/dpa/APA Images via ZUMA Press Wire)

+++ 14:20 BKA: Weltweites Servernetz von prorussischer Hackergruppe abgeschaltet +++
In einer international abgestimmten Aktion sind die Strafverfolgungsbehörden zahlreicher Länder, darunter Deutschland, gegen die prorussische Hackergruppe NoName057(16) vorgegangen, die für zahlreiche Cyberangriffe verantwortlich sein soll. Dabei wurde ein aus mehreren hundert weltweit verteilten Servern bestehendes Netz abgeschaltet, wie das Bundeskriminalamt in Wiesbaden mitteilt. In Deutschland seien sechs Haftbefehle erwirkt worden, nach den Verdächtigen werde international gefahndet.

+++ 14:08 Bundesregierung: Keine Kenntnis von aktueller Patriot-Lieferung an Ukraine +++
Deutschland hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums keine Kenntnis von aktuellen Lieferungen des Patriot-Raketenabwehrsystems an die Ukraine. „Da kann ich nicht bestätigen, dass aktuell schon etwas auf dem Weg ist. Das ist mir nicht bekannt“, sagt ein Sprecher des Ressorts. Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump gesagt, erste Lieferungen der Patriots seien bereits aus Deutschland unterwegs. Der Sprecher des Verteidigungsministeriums sagt aber, am Montag solle es ein Gespräch der Ukraine-Unterstützer-Staaten (UDCG) geben, bei dem es um Fragen zur Bereitstellung weiterer Patriot-Systeme an die Ukraine gehen werde. Ziel sei es, Lösungen zu finden, um die Lieferung der Systeme möglichst schnell umzusetzen.

+++ 13:59 Lettland übergibt der Ukraine 15 Transport-Panzer +++
Lettland leistet der Ukraine weitere Militärhilfe für den Abwehrkampf gegen Russlands Angriffskrieg. Das baltische EU- und Nato-Land liefert 15 Transport-Panzer an die ukrainischen Streitkräfte. Die Fahrzeuge vom Typ Patria 6×6 wurden von Regierungschefin Evika Silina bei einem Besuch in Kiew an die Armee übergeben, wie die lettische Staatskanzlei und das Verteidigungsministerium in Riga mitteilen. „Die Unterstützung Lettlands für die Ukraine besteht nicht nur aus Worten, sondern aus konkreten Taten“, wird Silina in der Mitteilung zitiert. Lettland will in diesem Jahr insgesamt 42 Transport-Panzer an die Ukraine liefern, die in einer Produktionsstätte des finnischen Herstellers Patria in dem Baltenstaat produziert werden. Weiter will die Regierung in Riga Drohnen und weitere Militärausrüstung im Gesamtwert von 70 Millionen Euro bereitstellen und bis zu 4000 ukrainische Soldaten ausbilden.

+++ 13:21 Kreml wirft Europa Militarismus vor und droht mit Atomwaffen +++
Der Kreml wirft den europäischen Ländern offenen Militarismus vor und deutet einmal mehr den möglichen Einsatz von Atomwaffen an. Die europäischen Länder gäben Unsummen für Waffen aus, um den Krieg in der Ukraine weiter zu befeuern, sagt Kremlsprecher Peskow. „Vor dem Hintergrund eines solchen an Irrsinn grenzenden emotionalen Zustands auf dem europäischen Kontinent ist es äußerst schwierig, irgendetwas zu prognostizieren“, erklärt er russischen Nachrichtenagenturen zufolge. Zugleich erinnert er an die erst vor kurzer Zeit umgeschriebene russische Atomdoktrin. Dort sei eindeutig festgehalten, dass schon das „Anstiften“ nichtatomarer Staaten zu feindlichen Handlungen gegen Russland durch Atommächte als Aggression gelte. Atommächte in Europa sind Großbritannien und Frankreich. Schon mehrfach seit Beginn des von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Angriffskriegs gegen die Ukraine hatte die russische Führung Atomdrohungen geäußert, um den Westen von einer stärkeren Unterstützung des überfallenen Landes abzuhalten. Obwohl Russland in den Verhandlungen mit der Ukraine über ein Kriegsende bislang keine Kompromissbereitschaft gezeigt hat, gibt Peskow erneut dem Nachbarland die Schuld für die stockenden Gespräche.

+++ 12:55 Europäer könnten Trumps Waffen mit eingefrorenem russischen Geld bezahlen +++
Europa erwägt, die Gewinne aus den eingefrorenen Vermögenswerten der russischen Zentralbank in Höhe von fast 200 Milliarden Euro zur Finanzierung des Waffenpakets von Präsident Donald Trump für die Ukraine zu verwenden, berichtet „The Telegraph“ am Dienstag. Trump bestätigte am Montag ein neues militärisches Hilfspaket, das die Ukraine mit Waffen im Wert von „Milliarden Dollar“ versorgen soll, die von europäischen NATO-Verbündeten finanziert und verteilt werden. Trump sagte, das Paket umfasse bis zu 17 Patriot-Luftabwehrsysteme. Der Vorschlag, eingefrorene russische Guthaben zur Finanzierung von Präsident Donald Trumps 10-Milliarden-Dollar-Waffenpaket zu verwenden, tauchte bei den Gesprächen der EU-Außenminister am 15. Juli in Brüssel auf, den ersten formellen Gesprächen seit Trumps Ankündigung des von der NATO koordinierten Waffengeschäfts. Der polnische Außenminister Radosław Sikorski schlug demnach vor, dass der Beitrag der EU aus den eingefrorenen Gewinnen russischer Vermögenswerte stammen könnte.

+++ 12:23 Finnland verbietet Russen und Belarussen Immobilienkauf +++
Russischen und belarussischen Staatsbürgern wird der Erwerb von Immobilien in Finnland untersagt. Das gestern in Kraft getretene Verbot ist Teil der Bemühungen Finnlands, seine nationale Sicherheit zu stärken. Der finnische Verteidigungsminister Antti Hakkanen bezeichnet den Schritt als eine „wichtige Reform, die viel zu lange unterlassen wurde“. „Als ich im Verteidigungsministerium anfing, hielt ich dies für ein Manko und begann vor etwa zwei Jahren mit den Vorbereitungen für die Immobilientransaktion“, schreibt er auf X. Es gehe darum, „Finnlands Sicherheit zu stärken“ und „sich auf alle Einflussmöglichkeiten vorzubereiten“.

+++ 11:49 Strack-Zimmermann: „Putin hat zwei Gedanken“ +++
„Wenn die Ukraine diesen Krieg verliert, werden auch wir nicht mehr in Frieden, Freiheit und Sicherheit leben können“, mahnt FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann im Gespräch mit ntv. Sie begrüßt daher die Waffeneinkäufe der EU aus den USA und fordert mit Nachdruck europäisches Denken und Investieren.

+++ 11:17 Trumps Patriot-Ankündigung vor allem Show? Bericht nährt Zweifel an konkretem Plan +++
Doch kein ausgefeilter Plan zur Unterstützung der Ukraine? Nachdem US-Präsident Trump am Montag die Lieferung von Patriot-Systemen durch EU- und Nato-Staaten an die Ukraine ankündigt, drängt sich immer stärker die Frage auf, wer sich beteiligt und wann. Wie Reuters berichtet, habe Trump letztlich nur einen groben Rahmen präsentiert, einen Plan gäbe es jedoch nicht. Quellen berichten, dass Vertreter einiger Staaten erst von dem Plan erfuhren, als Trump ihn öffentlich vorstellte. Gespräche vorab soll es nicht gegeben haben. Zudem nannte Nato-Chef Rutte bei der Präsentation im Oval Office zwar Staaten, die bereit seien, sich zu beteiligen – etwa Finnland, Dänemark, Schweden, Norwegen, die Niederlande und Kanada. Allerdings sei noch unklar, inwiefern sie helfen wollen und können. Die Verhandlungen begännen erst, so Reuters. Und da gelte: „Wie immer bei diesen Dingen steckt der Teufel im Detail“, wie der Botschafter eines nordeuropäischen Landes Reuters sagt. Andere Länder erteilten mittlerweile einer Beteiligung an Trumps Plan eine Absage, etwa Italien und Frankreich. Zudem erklärt Kurt Volker, ehemaliger US-Botschafter bei der Nato, dass zwar 12 bis 13 Patriot-Systeme für die Ukraine zusammenkommen könnten, die Lieferung aber bis zu einem Jahr dauern könnte. Trump dagegen behauptete in der Nacht, dass Deutschland bereits Systeme an die Ukraine liefern würde. Eine Bestätigung dafür gibt es nicht.

+++ 10:32 US-Außenministerium entlässt 1350 Mitarbeiter – Russland- und Ukraine-Experte betroffen +++
Unter den rund 1350 Mitarbeitern, die letzte Woche im US-Außenministerium entlassen wurden, befanden sich nach Angaben aktueller und ehemaliger US-Beamter auch hochrangige Analysten des Nachrichtendienstes, die sich auf Russland und die Ukraine spezialisiert haben. Das berichtet der „New York Times“ (NYT). Die Entlassungen bedeuten einen Verlust an Fachwissen. Und das, obwohl Präsident Trump seine Bemühungen zur Beilegung des Krieges zwischen Russland und der Ukraine, gerade intensiviert. Das Bureau of Intelligence and Research (INR) liefert Analysen zum Weltgeschehen, um die US-Diplomatie zu lenken. Es ist unklar, wie viele Geheimdienstanalysten entlassen wurden. Es soll weiterhin Mitarbeiter geben, die sich auf Russland und die Ukraine konzentrieren werden. Das Ministerium von Marco Rubio hat keine spezifischen Gründe für die Umstrukturierung seiner Nachrichtendienstabteilung genannt. Auf Nachfrage erklärte ein Sprecher des Ministeriums der NYT, dass die Änderungen zu einer schlankeren, effizienteren und flinkeren Behörde führen würden, ohne ihre Kernfunktionen zu beeinträchtigen, und dass alle gegenteiligen Behauptungen „unbegründete politische Angriffe“ seien.

+++ 10:00 Ukraine fängt Hälfte aller russischen Geschosse ab – dennoch Verletzte und Tote +++
Insgesamt feuert das russische Militär in der Nacht 401 Geschosse auf die Ukraine ab, meldet der ukrainische Generalstab. Darunter befinden sich eine ballistische Rakete und 255 Schahed-Drohnen aus iranischer Produktion. 198 Drohnen können abgefangen werden, die Rakete und 57 Drohnen schlagen dagegen auf ukrainischem Staatsgebiet ein. 145 Flugkörper sollen vom Radar verschwunden sein, heißt es. Es soll Berichten zufolge mindestens drei Tote und zwölf Verletzte durch die nächtlichen Angriffe gegeben habe.

+++ 09:28 Kallas: Russland setzt verstärkt auf Chemiewaffen – 9000 Einsätze in der Ukraine dokumentiert +++
Russland setzt in der Ukraine zunehmend chemische Waffen ein, um das Land zu unterwerfen und ihm so viel Leid wie möglich zuzufügen, sagt Europas Spitzendiplomatin Kaja Kallas laut Politico. Nach einem Treffen der Außenminister in Brüssel am Dienstag zitiert die estnische Politikerin deutsche und niederländische Geheimdienstberichte, aus denen hervorgeht, dass Moskau seit dem Beginn seiner groß angelegten Invasion in der Ukraine mindestens 9000 Mal chemische Waffen eingesetzt hat – und diese aktuell verstärkt verwendet. „Da die Nachrichtendienste sagen, dass sich dies intensiviert, halte ich es [Russlands Einsatz von Chemiewaffen] für sehr, sehr besorgniserregend“, so Kallas. „Es zeigt, dass Russland so viel Schmerz und Leid wie möglich verursachen will, damit die Ukraine sich ergibt.“ Die meisten Länder der Welt, darunter auch Russland, haben 1993 ein internationales Übereinkommen über das Verbot des Einsatzes, der Herstellung, der Entwicklung und der Lagerung von chemischen Waffen unterzeichnet. Russland ist eines von 65 Ländern, die das Chemiewaffenübereinkommen nicht nur unterzeichnet, sondern auch ratifiziert haben.

+++ 08:59 Russland geht „großes Risiko“ in Süd-Ukraine ein +++
Russland überzieht die Ukraine erneut mit heftigen Luftschlägen. Raketen und „mindestens 350 Drohnen“ fliegen über das Land und schlagen zum Teil ein, berichtet ntv-Reporter Jakob Paßlick. Brisant: Moskau greife ukrainische Orte an der Grenze zu Rumänien und Moldau an – und gehe damit ein enormes Risiko ein.

+++ 08:39 Kiew: Hoher Blutzoll Moskaus am Dienstag – 1170 Soldaten tot oder verwundet +++
Die tägliche Opferzahl russischer Soldaten bleibt nach ukrainischen Angaben hoch. Am Vortag sollen nach Angaben des ukrainischen Generalstabs weitere 1170 russische Soldaten getötet oder verletzt worden sein. Ihre Gesamtzahl soll sich auf rund 1.037.460 belaufen. Das wird auf Facebook mitgeteilt. Zudem konnten den Angaben zufolge weitere drei Panzer und zwei gepanzerte Fahrzeuge ausgeschaltet werden. Das russische Militär soll zudem knapp 50 Artillerie-Systeme und mehr als 280 Drohnen verloren haben. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen, werden allerdings als eher zu hoch angesehen. Allerdings gehen auch westliche Experten von vielen Hunderttausend getöteten oder verwundeten Russen aus.

+++ 08:01 Teenager kämpft nach russischem Drohnenangriff ums Überleben – insgesamt zwölf Verletzte +++
Bei russischen Angriffen auf die Ukraine sind nach Angaben der örtlichen Behörden in der Nacht mindestens zwölf Menschen verletzt worden. Allein acht Menschen seien in der zentralukrainischen Region Winnyzja verletzt worden, erklärt die örtliche Militärverwaltung in Onlinenetzwerken. Bei einem Angriff auf die zweitgrößte Stadt der Ukraine, Charkiw, wurden nach Angaben des örtlichen Gouverneurs zudem drei Menschen verletzt. Ein 17 Jahre alter Junge kämpfe um sein Leben, nachdem durch russische Raketen- und Drohnenangriffe ein Industriegebäude in der Stadt Krywyj Rih zerstört worden sei, erklärt der örtliche Bürgermeister der Stadt, aus der Präsident Wolodymyr Selenskyj stammt. „Das hat es noch nie gegeben. Eine ballistische Rakete und 28 Schaheds gleichzeitig“, führt er im Onlinedienst Telegram aus.

+++ 07:25 Trump behauptet: Patriot-Systeme aus Deutschland bereits auf dem Weg nach Kiew +++
Auf die Frage eines Journalisten, wann die ersten Patriot-Systeme an die Ukraine geschickt werden, antwortet US-Präsident Donald Trump, dass dies bereits der Fall sei. Auf die Nachfrage, aus welchen Ländern sie kämen, sagt Trump: „Aus Deutschland“. Das würde die Systeme bereitstellen und sie durch einen Kauf in den USA dann ersetzen. Trump betont, dass die seitens der USA bereitgestellten System2 vollständig bezahlt würden, teils von der NATO, teils von Staaten aus der Europäischen Union direkt. „Wir bekommen immer unser Geld zurück“, so der US-Präsident. Vor wenigen Tagen hatte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius erklärt, dass ein Kauf von Patriots geplant sei. Allerdings müssten sich weitere Länder daran finanziell beteiligen, forderte er – „Hier müssen alle gewissermaßen ihre Portemonnaies öffnen.“ Einen Zeitplan für den Kauf stellte er entsprechend nicht in Aussicht. Ob Systeme aus deutschem Bestand also tatsächlich bereits auf dem Weg in die Ukraine seien, ist mehr als ungewiss.

+++ 06:48 Amerikaner spioniert für Kreml-Truppen und erhält nun russische Staatsbürgerschaft +++
Daniel Richard Martindale, ein Amerikaner, der das ukrainische Militär ausspionierte und Russland Informationen lieferte, erhielt in einer im Fernsehen übertragenen Zeremonie die russische Staatsbürgerschaft, berichtet Reuters. Dies soll laut russischer Medien auf direkte Anordnung des Präsidenten Wladimir Putin erfolgt sein. Als christlicher Missionar zog Martindale 2018 nach Wladiwostok und arbeitete als Englischlehrer. Später lebte er in Polen und kam kurz vor Beginn der russischen Vollinvasion in die Ukraine. Dort soll er in der Region Donezk in einer ukrainischen Stadt gelebt haben und dem russischen Militär zwei Jahre lang beispielsweise ukrainische Truppenpositionen übermittelt haben. Unter anderem seine Informationen sollen den Kreml-Truppen bei der Besetzung der Stadt Kurachowe geholfen haben.

+++ 06:15 Deutschland bei Drohnenabwehr blank – Verband schreibt Brandbrief +++
Deutschland ist nach Einschätzung der heimischen Luft- und Raumfahrtindustrie nicht in der Lage, die eigene Infrastruktur effektiv vor feindlichen Drohnen zu schützen. Es fehle an technologischen Lösungen ebenso wie an einem passenden rechtlichen Rahmen, schreibt der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) in einem Brandbrief an die Bundesregierung. Die Zusammenarbeit der zuständigen Institutionen zur Drohnenabwehr sei unzureichend und komplex, meint der Verband. So sei es über Wochen nicht gelungen, illegale Drohnen-Überflüge am Militärflughafen Manching aufzuklären oder gar zu unterbinden. „Dass feindliche Spionagedrohnen oftmals die Polizei-Flugsysteme abhängen, entspricht doch nicht unserem Selbstverständnis als wehrhafter Rechtsstaat“, sagt dazu BDLI-Hauptgeschäftsführerin Marie-Christine von Hahn. Sie fordert eine engere Zusammenarbeit der Behörden sowie staatliche Unterstützung bei der Entwicklung neuer Abwehrtechnologien.

+++ 05:41 Trump zur 50-Tage-Frist: Es könnte auch früher etwas passieren +++
US-Präsident Donald Trump hat die Lieferung von Waffen an die Ukraine bestätigt, den Einsatz von Bodentruppen jedoch ausgeschlossen. Er habe seit der Ankündigung von Sanktionen gegen Russland am Montag nicht mit Präsident Wladimir Putin gesprochen, fügt Trump hinzu. Darauf angesprochen, warum er Putin weitere 50 Tage gebe, um seinen Krieg gegen die Ukraine fortzuführen, antwortet Trump: „Ich denke nicht, dass 50 Tage sehr lang sind.“ Außerdem könne auch früher etwas passieren.

+++ 04:49 Kellogg: Frieden durch Stärke erreichen +++
Nach einem Treffen mit dem ukrainischen Außenminister Andrij Sybiha in Kiew schreibt der US-Sondergesandte Keith Kellogg auf der Plattform X, sie hätten besprochen, wie die USA und die Ukraine zusammenarbeiten könnten. Es gehe darum, den Krieg unter Bedingungen zu beenden, die zu einem dauerhaften Frieden beitrügen. „Die Vereinigten Staaten unterstützen Frieden durch Stärke – und wir helfen der Ukraine dabei, ein „America First“-Modell für ihr eigenes Land zu erreichen.“ Kellogg war am Montag zu einem mehrtägigen Besuch der Ukraine in Kiew eingetroffen. Er will sich dabei vor allem ein Bild von der aktuellen Lage machen.

+++ 03:49 Ukraine wird landesweit mit Drohnen angegriffen +++
Russland greift ukrainische Städte landesweit mit Drohnen und Raketen an. Dabei werden nach offiziellen Angaben mindestens zwei Menschen getötet. Die nationalen Rettungsdienste melden die beiden Todesopfer bei Drohnenangriffen in der Nähe von Kupjansk im Osten des Landes. (Siehe Eintrag um 23:29 Uhr). In der nordöstlichen Stadt Charkiw werden dem Gouverneur der Region zufolge mindestens 17 Explosionen registriert und drei Menschen verletzt. In Krywyj Rih im Südosten fallen nach einem Angriff mit Raketen und Drohnen Strom- und Wasserversorgung aus. (Siehe Eintrag um 00:28 Uhr). In der Hauptstadt Kiew ist die Luftabwehr im Einsatz, Berichte über Opfer oder Schäden liegen jedoch nicht vor.

+++ 02:44 Ukrainischer Geheimdienst nimmt sechs russische Agenten fest +++
Der Sicherheitsdienst der Ukraine hat sechs Agenten des russischen Inlandsgeheimdienstes (FSB) festgenommen. Laut Ukrinform bereiteten sich die Beschuldigten darauf vor, ukrainische Militärangehörige mit selbstgebauten Sprengsätzen in die Luft zu sprengen. Alle Verdächtigen wurden demnach von russischen Geheimdiensten über Telegram-Kanäle rekrutiert, die leichtes Geld versprachen. Zwei Mitglieder einer Sabotagegruppe wurden in Kiew festgenommen, als sie versuchten, in der Nähe einer Militäreinheit der Region Sprengstoff zu platzieren.

+++ 01:40 SPD-Verteidigungsexperte: Schnellere Beschaffung ist kein Freifahrtschein für die Rüstungsindustrie +++
Der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Falko Droßmann, hat das geplante Gesetz zur beschleunigten Beschaffung bei der Bundeswehr begrüßt, aber die wichtige Rolle des Bundestags bei Rüstungsprojekten betont. „Nein, das Gesetz ist kein Freifahrtschein für die Rüstungsindustrie“, sagt Droßmann den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Jede Vorlage ab einer Höhe von 25 Millionen Euro müsse nach wie vor vom Haushalts- und Verteidigungsausschuss angeschaut und gebilligt werden, fügte der SPD-Politiker hinzu. Auch sei dieses Gesetz befristet bis zum Jahr 2035.

+++ 00:28 Stromausfälle nach russischem Luftangriff auf Krywyj Rih +++
In der südostukrainischen Großstadt Krywyj Rih ist es nach russischen Angriffen mit Drohnen und mindestens einer Rakete zu Stromausfällen gekommen. „Es gab etwa 20 Einschläge“, teilt der Militärverwaltungschef Olexander Wilkul bei Telegram mit. Die Wasserversorgung werde auf Generatoren umgestellt. Er warnt vor nicht ausreichendem Wasserdruck in höheren Etagen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj stammt aus der Industriestadt, die vor dem russischen Einmarsch noch mehr als 600.000 Einwohner hatte.

+++ 23:29 Örtliche Behörden: Drei Tote bei russischen Angriffen im Osten der Ukraine +++
Bei russischen Angriffen in der Ostukraine sind nach örtlichen Angaben am Nachmittag drei Menschen getötet worden. Die Staatsanwaltschaft von Charkiw erklärt in Online-Netzwerken, bei einem „feindlichen Angriff im Bezirk Kupjansk“ habe es zwei Todesopfer im Alter von 67 und 69 Jahren sowie zwei Verletzte gegeben. Die Behörden in der Region Sumy melden überdies den Tod eines 50-jährigen Einwohners bei einem Artillerie-Angriff auf einen Vorort von Welykopysariwska.

+++ 21:55 Trump bestreitet Parteinahme zugunsten der Ukraine +++
US-Präsident Donald Trump hat nach seinen Drohungen gegen Russland eine Parteinahme zugunsten der Ukraine bestritten. Er sagte am Dienstag in Washington, er stehe „auf der Seite von niemandem“ in dem Krieg. „Ich stehe auf der Seite der Menschlichkeit“, sagt Trump. „Ich will das Töten tausender Menschen pro Woche stoppen.“ Trump hatte dem russischen Präsidenten Wladimir Putin am Montag eine Frist von 50 Tagen gesetzt, um den Krieg gegen die Ukraine zu beenden. Andernfalls drohte er mit Wirtschaftssanktionen. Der US-Präsident kündigte zudem die Lieferung neuer Patriot-Abwehrsysteme an Kiew an. Dafür sollen allerdings Deutschland und andere europäische Länder bezahlen.

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